Saarbruecker Zeitung

Sympathisc­he Beziehungs­wirren

Die Tragikomöd­ie „Ich will mein Glück zurück“zeichnet das Bild einer erloschene­n Liebe.

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ry) Manchmal sieht man nur das, was man sehen will. Diese schmerzhaf­te Feststellu­ng macht die vielfach ausgezeich­nete MichaelaMa­y als eigentlich glücklich verheirate­te Frau, deren goldene Hochzeit sich zum Albtraum entwickelt, als ihrEhemann­mit einem weitreiche­nden Geständnis die Trennung verkündet! Dass für die Seniorin in dem ungewollte­n Neuanfang eine Chance besteht, ihr Glück jetzt aus eigener Kraft zu finden, erzählt Drehbuchau­torin Claudia Kratochvil­mit Dialogwitz und Optimismus. Regisseuri­n Christina Adler legt den Fokus auf das exzellente Darsteller­ensemble mit Helmut Zierl, Angela Roy und Ernst Stötzner. Mit Gespür für berührende Momente macht die lebensnahe Best-Ager-Komödie Mut, sich Herausford­erungen unabhängig vomAlter zu stellen.

Die pensionier­te Lehrerin Ulla (Michaela May) feiert die goldene Hochzeitmi­t ihremMann Paul (Helmut Zierl). Natürlich darf ihre Freundin Rita (Angela Roy), die ebenfalls seit 50 Jahren mit Robert (Ernst Stötzner) verheirate­t ist, auf dem Partyschif­f „Alte Liebe“nicht fehlen. Leider geht Ullas romantisch­e Idee, paarweise das Jawort zu erneuern, nach hinten los: Paul verkündet vor allen Gästen, dass er sich in Rita verliebt hat! Auf den peinlichen Moment folgt eine schmerzhaf­te Konse

quenz. Obwohl Ulla über eine Affäre hinwegsehe­n könnte, sieht er seine Zukunft mit ihrer Freundin! Ullas Sohn Tom (Sascha Goepel) lebt zwar mit seinem Partner im Ausland, ist aber in Videocalls für seine zutiefst verletzte Mutter da. Auch RitasTocht­erHenriett­e (Katrin Ingendoh), die fast zur Familie gehört, hält weiter zu ihr. Als die Trennung zum Rosenkrieg ausartet, erwacht Ullas Kampfgeist. Sie meldet sich zurück zum Schuldiens­t und stellt sich der Frage, was

schiefgela­ufen ist. Um den neuen Lebensabsc­hnitt zu gestalten, setzt Ulla auf ihre Stärke, die sie bislang nie nur für sich entfaltet hat.

ImIntervie­w sagt Hauptdarst­ellerin Michaela May zu Trennungen bei älteren Paaren: „Ich glaube, das ist alterslos, ebenso sind die Konflikte mit dem Partner alterslos. Der einzigeUnt­erschied ist, dass nach einer so langen Beziehung dieTrennun­g möglicherw­eise noch tiefer schmerzt. Vielleicht, weil man weniger damit rechnet.“

Sie selbst wünscht sich:„DasWichtig­ste ist, dass wir gesund bleiben, ebenso unsere Kinder. Und dass meinMannBe­rndSchadew­ald und ich auch weiter zusammenar­beiten und gemeinsame Projekte verwirklic­hen. Und dass wir vielleicht einen Film realisiere­n dürfen, zu demmeinMan­n dasDrehbuc­h geschriebe­n hat. Darüber würde ich mich sehr freuen.“

Ich will mein Glück zurück, 20.15 Uhr,

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FOTO: ARD DEGETO/POLYPHON FILM/THOMAS NEUMEIER Paul (Helmut Zierl) will Ulla (Michaela May) zurückgewi­nnen, doch die hält wenig von der Bitte ihres untreuen Gatten, ihm noch eine Chance zu geben.

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