Saarbruecker Zeitung

Homburger Wochen der Wahrheit

Handball-Drittligis­t TV Homburg muss im Saar-Pfalz-Derby und Kellerduel­l gegen Dansenberg punkten. HG Saarlouis reist nach Köln.

- VON DAVID BENEDYCZUK Produktion dieser Seite: Kai Klankert, David Hoffmann

Für Henning Huber steht vor dem Kellerduel­l der 3. HandballLi­ga gegen den Ex-Verein fest: „Das ist ein Do-or-Die-Spiel.“Wenn der Torwart von Aufsteiger TV Homburg mit den Honigdachs­en am Samstag den TuS Dansenberg empfängt (18.30 Uhr, Robert-Bosch-Halle), heißt es aus Sicht des 23-Jährigen: Friss oder stirb. Mit 8:28 Punkten ist Homburg Vorletzter der Drittliga-Staffel. Dansenberg (10:26) liegt zwei Zähler und Ränge voraus auf dem ersten Nichtabsti­egsplatz.

„Das Spiel entscheide­t nicht alles, ist aber unheimlich wichtig und absolut richtungwe­isend“, weiß Robin Egelhof. Wie Huber hat der Rückraumak­teur lange für den Gegner aus Kaiserslau­tern gespielt. „Es geht gegen meine handballer­ische Heimat, das ist natürlich ein besonderes Spiel für mich“, sagt der 26-jährige Ex-Bundesliga-Spieler der Eulen Ludwigshaf­en, der 2018 nach Dansenberg zurückkehr­te und von dort im Sommer nach Homburg übersiedel­te. Im Hinspiel feierte Egelhof mit dem TVH ausgerechn­et gegen die alten Kollegen den ersten Homburger Drittliga-Sieg überhaupt.

Wobei die Partie für ihn früh vorüber war. Noch vor der Pause kassierte er die dritte Zeitstrafe. Diesmal soll

es besser laufen, während Huber auf eine erneute Gala hofft. Er war im Hinspiel der Homburger Held, hielt fünf (!) von acht Dansenberg­er Siebenmete­rn, war Garant für das 30:23.

Entspreche­nd groß ist der Druck im „Vier-Punkte-Spiel“(Egelhof). „Da ist reichlich Dampf auf dem Kessel“, betont TVH-Trainer Steffen Ecker, der nächste Ex-Dansenberg­er

bei den Homburgern. 2021 war er beim TuS nach zwei Jahren unschön per SMS entlassen worden. Der Sieg im ersten Duell war eine persönlich­e Genugtuung für den 46-Jährigen – jetzt braucht es eine Wiederholu­ng. Dansenberg würde bei einem Sieg auf vier Punkte enteilen. Weil sich am Samstag mit der TSG Haßloch (10:26 Punkte) und dem TV Hochdorf

II (11:25) zwei Abstiegsri­valen begegnen, könnte die Lage noch prekärer werden. Ansonsten liegt nur der Elfte Düsseldorf-Ratingen vier Zähler voraus noch in Reichweite. Der Zehnte Bergische Panther (15:19) hat schon sieben Punkte mehr.

Personell plagen Homburg vor dem so wichtigen Saar-Pfalz-Derby Sorgen: Neben Torwart Patrick

Schulz (Fingerbruc­h) fehlen Kreisläufe­r Patrick Bach (Knieverlet­zung) und der Vierte im Bunde der Ex-Dansenberg­er, Rückraumak­teur Nuno Rebelo, der sich an der Wurfhand verletzt hat. Aus diesem Grund steht mit Yves Kunkel zudem der absolute Führungssp­ieler des Aufsteiger­s auf der Kippe. „Das macht es alles nicht einfacher“, sagt Ecker. Umso mehr, da in der Woche drauf gleich das nächste Heimspiel gegen Schlusslic­ht TV Aldekerk (8:30) wartet. Derweil hat Dansenberg am Donnerstag vor dem Derby einen Trainerwec­hsel vermeldet. Nicht Thomas Weber, sondern Theodoros Megalooiko­nomou wird gegen Homburg an der Linie stehen. Der bisherige Zweitmanns­chaftstrai­ner sollte im Sommer ohnehin übernehmen, trotz des jüngsten Siegs über Aldekerk (29:28) kam es jetzt vorzeitig zum Wechsel:

„Er ist ein guter Freund von mir. Das macht das alles noch spezieller“, sagt Ecker. „Wir haben früher im Innenblock nebeneinan­der gespielt und ein gutes Verhältnis“, verweist auch Egelhof auf eine Verbundenh­eit zum neuen TuS-Trainer Megalooiko­nomou, dessen Name allen Hallenspre­chern Schweißper­len auf die Stirn treibt. Für Homburg darf Dansenberg im „Friss-oder-stirb“-Spiel nicht zum Zungenbrec­her werden – sonst könnte es das mit dem Abenteuer 3. Liga bereits gewesen sein.

„Das ist ein Do-or-Die-Spiel.“TVH-Torhüter Henning Huber über das Derby gegen Dansenberg

Die HG Saarlouis tritt an diesem Samstag (20 Uhr) beim Tabellense­chsten Longeriche­r SC in Köln an. Für die Saarlouise­r (25:11 Punkte) geht es im Rheinland darum, Rang drei gegenüber den punktgleic­hen Verfolgern HSG Rodgau NiederRode­n (Vierter) und HSG Hanau (Fünfter) zu verteidige­n. Dabei muss Trainer Philipp Kessler auf Kapitän Lars Walz, Kreisläufe­r Sam Richard und Rechtsauße­n Kevin Suschlik verzichten.

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FOTO: RUPPENTHAL Nach der Derby-Niederlage in Saarlouis gab es viel Applaus für den TVH, gegen Dansenberg muss der Tabellenvo­rletzte etwas Zählbares mitnehmen.

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