Homburger Wochen der Wahrheit
Handball-Drittligist TV Homburg muss im Saar-Pfalz-Derby und Kellerduell gegen Dansenberg punkten. HG Saarlouis reist nach Köln.
Für Henning Huber steht vor dem Kellerduell der 3. HandballLiga gegen den Ex-Verein fest: „Das ist ein Do-or-Die-Spiel.“Wenn der Torwart von Aufsteiger TV Homburg mit den Honigdachsen am Samstag den TuS Dansenberg empfängt (18.30 Uhr, Robert-Bosch-Halle), heißt es aus Sicht des 23-Jährigen: Friss oder stirb. Mit 8:28 Punkten ist Homburg Vorletzter der Drittliga-Staffel. Dansenberg (10:26) liegt zwei Zähler und Ränge voraus auf dem ersten Nichtabstiegsplatz.
„Das Spiel entscheidet nicht alles, ist aber unheimlich wichtig und absolut richtungweisend“, weiß Robin Egelhof. Wie Huber hat der Rückraumakteur lange für den Gegner aus Kaiserslautern gespielt. „Es geht gegen meine handballerische Heimat, das ist natürlich ein besonderes Spiel für mich“, sagt der 26-jährige Ex-Bundesliga-Spieler der Eulen Ludwigshafen, der 2018 nach Dansenberg zurückkehrte und von dort im Sommer nach Homburg übersiedelte. Im Hinspiel feierte Egelhof mit dem TVH ausgerechnet gegen die alten Kollegen den ersten Homburger Drittliga-Sieg überhaupt.
Wobei die Partie für ihn früh vorüber war. Noch vor der Pause kassierte er die dritte Zeitstrafe. Diesmal soll
es besser laufen, während Huber auf eine erneute Gala hofft. Er war im Hinspiel der Homburger Held, hielt fünf (!) von acht Dansenberger Siebenmetern, war Garant für das 30:23.
Entsprechend groß ist der Druck im „Vier-Punkte-Spiel“(Egelhof). „Da ist reichlich Dampf auf dem Kessel“, betont TVH-Trainer Steffen Ecker, der nächste Ex-Dansenberger
bei den Homburgern. 2021 war er beim TuS nach zwei Jahren unschön per SMS entlassen worden. Der Sieg im ersten Duell war eine persönliche Genugtuung für den 46-Jährigen – jetzt braucht es eine Wiederholung. Dansenberg würde bei einem Sieg auf vier Punkte enteilen. Weil sich am Samstag mit der TSG Haßloch (10:26 Punkte) und dem TV Hochdorf
II (11:25) zwei Abstiegsrivalen begegnen, könnte die Lage noch prekärer werden. Ansonsten liegt nur der Elfte Düsseldorf-Ratingen vier Zähler voraus noch in Reichweite. Der Zehnte Bergische Panther (15:19) hat schon sieben Punkte mehr.
Personell plagen Homburg vor dem so wichtigen Saar-Pfalz-Derby Sorgen: Neben Torwart Patrick
Schulz (Fingerbruch) fehlen Kreisläufer Patrick Bach (Knieverletzung) und der Vierte im Bunde der Ex-Dansenberger, Rückraumakteur Nuno Rebelo, der sich an der Wurfhand verletzt hat. Aus diesem Grund steht mit Yves Kunkel zudem der absolute Führungsspieler des Aufsteigers auf der Kippe. „Das macht es alles nicht einfacher“, sagt Ecker. Umso mehr, da in der Woche drauf gleich das nächste Heimspiel gegen Schlusslicht TV Aldekerk (8:30) wartet. Derweil hat Dansenberg am Donnerstag vor dem Derby einen Trainerwechsel vermeldet. Nicht Thomas Weber, sondern Theodoros Megalooikonomou wird gegen Homburg an der Linie stehen. Der bisherige Zweitmannschaftstrainer sollte im Sommer ohnehin übernehmen, trotz des jüngsten Siegs über Aldekerk (29:28) kam es jetzt vorzeitig zum Wechsel:
„Er ist ein guter Freund von mir. Das macht das alles noch spezieller“, sagt Ecker. „Wir haben früher im Innenblock nebeneinander gespielt und ein gutes Verhältnis“, verweist auch Egelhof auf eine Verbundenheit zum neuen TuS-Trainer Megalooikonomou, dessen Name allen Hallensprechern Schweißperlen auf die Stirn treibt. Für Homburg darf Dansenberg im „Friss-oder-stirb“-Spiel nicht zum Zungenbrecher werden – sonst könnte es das mit dem Abenteuer 3. Liga bereits gewesen sein.
„Das ist ein Do-or-Die-Spiel.“TVH-Torhüter Henning Huber über das Derby gegen Dansenberg
Die HG Saarlouis tritt an diesem Samstag (20 Uhr) beim Tabellensechsten Longericher SC in Köln an. Für die Saarlouiser (25:11 Punkte) geht es im Rheinland darum, Rang drei gegenüber den punktgleichen Verfolgern HSG Rodgau NiederRoden (Vierter) und HSG Hanau (Fünfter) zu verteidigen. Dabei muss Trainer Philipp Kessler auf Kapitän Lars Walz, Kreisläufer Sam Richard und Rechtsaußen Kevin Suschlik verzichten.