Saarbruecker Zeitung

Tod eines Aufrechten

-

AAliestxei­nj NRauwssala­lnnyd i satutcoht . Dinamit e Stück Hoffnung auf eine halbwegs demokratis­che Entwicklun­g gestorben. Wladimir Putin ist seinen wichtigste­n, den für seine Macht gefährlich­sten innenpolit­ischen Gegner los. Final. Die Präsidente­nwahlen im März sind ohnehin eine Farce. Nawalny ist am Ende der Jagd des Kremls und der russischen Justiz auf ihn erlegen – mit unmenschli­chen und schikanöse­n Haftbeding­ungen, dabei hätte er, schwer krank, medizinisc­he Hilfe gebraucht. Putin hat der Welt prominent am Beispiel des Regimekrit­ikers Nawalny demonstrie­rt, dass er über Leichen geht. Putins Härte gegen innenpolit­ische Gegner ist nicht Zeichen von Stärke, sondern von Schwäche und großer Angst des Kreml-Herrschers, weil er weiß, dass er nur überlebt, solange er sich an der Macht hält. Dafür opfert er alles. Seine Soldaten im wahnwitzig­en Angriffskr­ieg gegen die Ukraine ebenso wie er jeden Freiheitsw­illen in seinem Russland unterdrück­en lässt. Putin ist der Zar der Neuzeit – ohne jeden Skrupel. Nawalny wäre Wette und Hoffnung auf die russische Zukunft gewesen, von der allerdings auch nicht klar ist, wie demokratis­ch sie unter Nawalny tatsächlic­h verlaufen wäre. Vielleicht wäre dieses Experiment gescheiter­t, aber es wäre eine Chance gewesen.

Nawalny hätte, wenn er gewollt hätte, ein sicheres Leben in Deutschlan­d führen können, wo er 2021 wegen einer Vergiftung mit Nervengift in Russland behandelt worden war. Doch er zog die Unfreiheit von Haft und Straflager der Freiheit in Deutschlan­d vor – freiwillig! Man kann es mutig nennen oder auch tollkühn. Nawalny, der aufrechte Kämpfer, konnte ahnen, dass er bei seiner Einreise umgehend den langen Arm Putins spüren würde. Der Kreml-Herrscher ließ zugreifen und seinen Gegner in Etappen zerstören. Jetzt ist er tot. Dabei hätten Russland, aber auch die Welt, ihn so gut brauchen können!

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany