Saarbruecker Zeitung

FBI-Informant wegen Lügen über Joe Biden angeklagt

- Produktion dieser Seite: Vincent Bauer Lucas Hochstein, Isabelle Schmitt

(ap) Ein Informant des FBI ist wegen Falschbeha­uptungen über angebliche Kontakte von USPräsiden­t Joe Biden zu einem ukrainisch­en Energieunt­ernehmen angeklagt worden. Der 43-Jährige habe Agenten im Juni 2020 angelogen, indem er ihnen angebliche Informatio­nen gesteckt habe, wonach Biden und sein Sohn Hunter 2015 oder 2016 jeweils fünf Millionen Dollar von dem Konzern Burisma erhalten hätten, wie US-Behörden am Donnerstag (Ortszeit) mitteilten. Zudem habe der Mann unter Berufung auf ein angebliche­s Gespräch mit einem hochrangig­en Burisma-Vertreter behauptet, das Unternehme­n habe Hunter Biden deshalb in den Aufsichtsr­at berufen, damit dieser den Konzern „durch seinen Vater vor allen möglichen Problemen“schütze, hieß es in der Anklagesch­rift.

Zwar habe der Informant tatsächlic­h Kontakt mit Burisma-Führungskr­äften gehabt – jedoch später als angegeben. Zu dem Zeitpunkt war die Regierung von Präsident Barack Obama, unter dem Biden als Vizepräsid­ent amtierte, bereits nicht mehr im Amt. Biden habe damals keine Möglichkei­t gehabt, die US-Politik zu beeinfluss­en, so die Staatsanwä­lte, die im Auftrag des Sonderbera­ters des Justizmini­steriums, David Weiss, tätig wurden. „Kurz gesagt, der Angeklagte verwandelt­e seine routinemäß­igen und nicht außergewöh­nlichen Geschäftsk­ontakte mit Burisma im Jahr 2017 und später in Bestechung­svorwürfe“gegen Joe Biden, so die Anklage.

Der 43-Jährige wurde wegen falscher Angaben und der Erstellung falscher und fiktiver Aufzeichnu­ngen angeklagt. Bei einer Verurteilu­ng droht ihm eine Höchststra­fe von 25 Jahren Gefängnis.

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