In drei Jahren gibt’s Wasserstoff aus Fenne
Gute Nachricht für Völklingen: Die EU gibt grünes Licht für Fördermöglichkeit des Hydro-Hub Fenne, der ab 2027 „ grünen“Wasserstoff liefern soll.
Es ist keine drei Wochen her, da berichteten wir, dass für die auf dem Kraftwerksgelände in Völklingen-Fenne geplante Wasserstoff-Produktion noch eine wichtige Entscheidung der Europäischen Union aussteht. Jetzt ist es so weit: Die Europäische Kommission hat am Donnerstagnachmittag den in Fenne geplanten „Hydro-Hub“, den die Steag-Tochter Iqony betreiben will, zu einem „Wichtigen Projekt von gesamteuropäischem Interesse“erklärt („Important Project of Common European Interest“– IPCEI). Damit ist es der Bundesregierung erlaubt, für das Projekt eine staatliche Förderung zu geben. Ohne eine solche finanzielle Förderung könnte das Projekt zur Erzeugung von klimaneutralem „grünem“Wasserstoff, wie er etwa für die Transformation der saarländischen
Stahlindustrie benötigt wird, nicht an den Start gehen.
Iquony-Pressesprecher Daniel Mühlenfeld schildert: „Mit dieser Entscheidung liegt nun die zwingend erforderliche beihilferechtliche Genehmigung der EU vor, damit das Projekt durch die Bundesregierung und saarländische Landesre
gierung gefördert werden kann.“
Diese „beihilferechtliche Befreiung“, so Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführungen von Steag und Iqony, sei ein „Meilenstein“für den Hydro-Hub Fenne, zudem „eine gute Nachricht für das Projekt, für die regionale Industrie und für das Saarland insgesamt.“Der Wasserstoff aus Fenne werde „einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung von Industrie und Mobilitätssektor in der Region leisten.“Da die Entscheidung der EU nun deutlich später als zunächst in Aussicht gestellt vorgelegen habe, bemüht sich Iqony nun darum, das Projekt zügig umzusetzen. Da die nun erfolgte Entscheidung der EU auch so erwartet worden sei, habe man den Förderantrag an Bund und Land bereits auf den Weg gebracht, erläuterte Anke Langner, Sprecherin der Geschäftsführung der Saarbrücker Iqony Energies GmbH, die innerhalb des Konzerns das Projekt verantwortet. „Parallel dazu“, so Anke Langner, „haben wir den vorzeitigen Maßnahmenbeginn beantragt, um zügig in die konkrete Umsetzung starten zu können.“
Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf rund 150 Millionen Euro. Dass nun das Okay der EU vorliegt, mache das Projekt auch für mögliche Kunden Interessanter. Etwa Industrie- und Gewerbebetriebe oder auch Mobilitätsdienstleister können schon jetzt über die Internetseite des Unternehmens ihr Interesse bekunden, berichten die beiden Projektleiter Patrick Staudt und Dominik Waller.
Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) würdigte das Projekt in Fenne als wichtigen Beitrag für verlässliche Rahmenbedingungen insbesondere für die Industrie. Bundes- und Landesregierung stünden bereit, „hier mit einem substanziellen Betrag zu unterstützen.“Die Völklinger Oberbürgermeisterin Christiane Blatt (SPD) ergänzte, der künftig in Fenne erzeugte Wasserstoff helfe dabei, „den neuerlichen wirtschaftlichen Strukturwandel hin zu klimaneutraler Produktion erfolgreich zu gestalten und der hiesigen Wirtschaft damit eine sichere Zukunftsperspektive zu eröffnen.“
Geht es nach dem Unternehmen Iqony, dann soll der Hydro-Hub Fenne 2027 in Betrieb gehen und pro Jahr bis zu 8200 Tonnen „grünen“, klimaneutralen Wasserstoff erzeugen.