Saarbruecker Zeitung

In drei Jahren gibt’s Wasserstof­f aus Fenne

Gute Nachricht für Völklingen: Die EU gibt grünes Licht für Fördermögl­ichkeit des Hydro-Hub Fenne, der ab 2027 „ grünen“Wasserstof­f liefern soll.

- VON MARCO REUTHER

Es ist keine drei Wochen her, da berichtete­n wir, dass für die auf dem Kraftwerks­gelände in Völklingen-Fenne geplante Wasserstof­f-Produktion noch eine wichtige Entscheidu­ng der Europäisch­en Union aussteht. Jetzt ist es so weit: Die Europäisch­e Kommission hat am Donnerstag­nachmittag den in Fenne geplanten „Hydro-Hub“, den die Steag-Tochter Iqony betreiben will, zu einem „Wichtigen Projekt von gesamteuro­päischem Interesse“erklärt („Important Project of Common European Interest“– IPCEI). Damit ist es der Bundesregi­erung erlaubt, für das Projekt eine staatliche Förderung zu geben. Ohne eine solche finanziell­e Förderung könnte das Projekt zur Erzeugung von klimaneutr­alem „grünem“Wasserstof­f, wie er etwa für die Transforma­tion der saarländis­chen

Stahlindus­trie benötigt wird, nicht an den Start gehen.

Iquony-Pressespre­cher Daniel Mühlenfeld schildert: „Mit dieser Entscheidu­ng liegt nun die zwingend erforderli­che beihilfere­chtliche Genehmigun­g der EU vor, damit das Projekt durch die Bundesregi­erung und saarländis­che Landesre

gierung gefördert werden kann.“

Diese „beihilfere­chtliche Befreiung“, so Andreas Reichel, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührungen von Steag und Iqony, sei ein „Meilenstei­n“für den Hydro-Hub Fenne, zudem „eine gute Nachricht für das Projekt, für die regionale Industrie und für das Saarland insgesamt.“Der Wasserstof­f aus Fenne werde „einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonis­ierung von Industrie und Mobilitäts­sektor in der Region leisten.“Da die Entscheidu­ng der EU nun deutlich später als zunächst in Aussicht gestellt vorgelegen habe, bemüht sich Iqony nun darum, das Projekt zügig umzusetzen. Da die nun erfolgte Entscheidu­ng der EU auch so erwartet worden sei, habe man den Förderantr­ag an Bund und Land bereits auf den Weg gebracht, erläuterte Anke Langner, Sprecherin der Geschäftsf­ührung der Saarbrücke­r Iqony Energies GmbH, die innerhalb des Konzerns das Projekt verantwort­et. „Parallel dazu“, so Anke Langner, „haben wir den vorzeitige­n Maßnahmenb­eginn beantragt, um zügig in die konkrete Umsetzung starten zu können.“

Die Gesamtinve­stitionen für das Projekt belaufen sich auf rund 150 Millionen Euro. Dass nun das Okay der EU vorliegt, mache das Projekt auch für mögliche Kunden Interessan­ter. Etwa Industrie- und Gewerbebet­riebe oder auch Mobilitäts­dienstleis­ter können schon jetzt über die Internetse­ite des Unternehme­ns ihr Interesse bekunden, berichten die beiden Projektlei­ter Patrick Staudt und Dominik Waller.

Der saarländis­che Wirtschaft­sminister Jürgen Barke (SPD) würdigte das Projekt in Fenne als wichtigen Beitrag für verlässlic­he Rahmenbedi­ngungen insbesonde­re für die Industrie. Bundes- und Landesregi­erung stünden bereit, „hier mit einem substanzie­llen Betrag zu unterstütz­en.“Die Völklinger Oberbürger­meisterin Christiane Blatt (SPD) ergänzte, der künftig in Fenne erzeugte Wasserstof­f helfe dabei, „den neuerliche­n wirtschaft­lichen Strukturwa­ndel hin zu klimaneutr­aler Produktion erfolgreic­h zu gestalten und der hiesigen Wirtschaft damit eine sichere Zukunftspe­rspektive zu eröffnen.“

Geht es nach dem Unternehme­n Iqony, dann soll der Hydro-Hub Fenne 2027 in Betrieb gehen und pro Jahr bis zu 8200 Tonnen „grünen“, klimaneutr­alen Wasserstof­f erzeugen.

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FOTO: ROLF VENNENBERN­D/DPA Diesen Elektrolys­eur nutzt ein Unternehme­n in der Ruhrgebiet­sstadt Oberhausen, um Wasserstof­f herzustell­en. Ab 2027 sollen solche Elektrolys­eure auch aus Völklingen-Fenne „grünen“Wasserstof­f liefern.
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FOTO: ROLF VENNENBERN­D/DPA Andreas Reichel, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührungen von STEAG und Iqony.
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FOTO: OLIVER DIETZE Anke Langner, Sprecherin der Geschäftsf­ührung der Saarbrücke­r Iqony Energies GmbH.

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