„Verlieren verboten“auf dem Waldhof
Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken wartet nach wie vor auf den ersten Sieg im Jahr 2024. Innenverteidiger Uaferro fällt aus.
Die Arbeiten an der Spielfläche im Saarbrücker Ludwigsparkstadion gehen voran. Müssen sie auch, denn am 25. Februar soll der Rasen spielbereit sein, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) dürfte eine weitere Spielabsage schlecht ankommen. „Der DFB steht mit dem 1. FC Saarbrücken und der Stadt im Austausch – auch bezüglich des nächsten Heimspiels gegen Arminia Bielefeld“, teilte Jochen Breideband von der Direktion Kommunikation des DFB auf Anfrage der SZ ebenso knapp wie vielsagend mit und erklärte, dass der FCS – wie die meisten anderen Drittligisten auch
„Es ist egal, wer wie aufgerüstet hat.“FCS-Trainer Rüdiger Ziehl über den Gegner Waldhof Mannheim
– bei der Lizenzierung keine Ausweichspielstätte angeben musste: „Nur Drittligisten, deren Stadion nicht vollumfänglich die Kriterien des Zulassungsverfahrens erfüllt, wie etwa während Einschränkungen durch längerfristige und absehbare Umbaumaßnahmen, sind im Zulassungsverfahren zur Meldung eines Ausweichstadions verpflichtet. Es liegt kein Verstoß gegen die Zulassungsbedingungen vor.“
Das Stadion des FSV Frankfurt war lediglich in einer früheren Saison vom FCS als Ausweichstadion angegeben worden, wäre aber laut Aussagen von FCS-Sprecher Peter Müller in verschiedenen Medien wohl auch jetzt Plan B.
Während man im Ludwigspark das Gras fast wieder wachsen sieht, blieb FCS-Trainer Rüdiger Ziehl in den letzten Wochen die Ernte der Früchte seiner Tätigkeit verwehrt. Der FCS wartet im Jahr 2024 noch
immer auf den ersten Sieg. Der soll – ja, muss, wenn der FCS denn wirklich noch oben angreifen will – an diesem Sonntag bei Waldhof Mannheim (13.30 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gelingen. „Es ist egal, was vorher war. Wir freuen uns auf ein Derby vor vielen Zuschauern“, sagt Ziehl, der die Neuverpflichtungen des Gegners wahrgenommen hat, unter anderem Top-Stürmer Terrence Boyd vom 1. FC Kaiserslautern, aber daraus kein großes Thema machen möchte: „Es ist egal, wer wie aufgerüstet hat.
Wir wissen, um was es da geht, unabhängig von der Tabellensituation.“
Beim Waldhof hatte man sich die Saison ganz anders vorgestellt. Statt in der Spitzengruppe mitzumischen, spielt der Verein aktuell gegen den Abstieg. Das hatte nicht nur im Kader der Mannschaft Folgen. Markus Kompp, seit 2016 Geschäftsführer der Mannheimer, wurde unter der Woche freigestellt. Schon zuvor musste der frühere FCS-Profi Rüdiger Rehm seinen Platz auf der Trainerbank räumen.
Unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen (zuvor unter anderem 1. FC Kaiserslautern) „spielen sie deutlich offensiver, gehen öfter ins Angriffspressing“, sagt FCS-Coach Ziehl: „Ob sie das gegen uns auch tun, muss man abwarten. Wir werden auf alles vorbereitet sein.“
Das gilt auch für den einzigen Winter-Neuzugang beim FCS, Defensiv-Allrounder Robin Becker, der zuvor vereinslos war. „Seit ich hier bin, sind mehr Spiele ausgefallen als stattgefunden haben“, sagt der 27-Jährige, der noch auf seinen ersten Einsatz für den neuen Club wartet: „So hatte ich keine Probleme ins Training einzusteigen.“
Anders als die Langzeitverletzten Patrick Schmidt, Sebastian Jacob und Richard Neudecker sowie Namenskollege Dominik Becker, der erneut an muskulären Problemen laboriert, steht Robin Becker für die Partie auf dem Waldhof bereit und könnte für Boné Uaferro in die Startelf rutschen. „Boné hat sich bei einem häuslichen Unfall die Hand verletzt“, erklärte Ziehl. Wie lange der Innenverteidiger ausfällt, ist offen. Dazu gehen mit Kai Brünker, Luca Kerber, Kasim Rabihic, Patrick Sontheimer und Kapitän Manuel Zeitz gleich fünf Saarbrücker mit der Hypothek von vier Gelben Karten und einer drohenden Sperre in ein Derby, für das der Grundsatz „Verlieren verboten“zählt.
Der DFB hat am Freitag mitgeteilt, dass das FCS-Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching am Mittwoch, 10. April, um 19 Uhr nachgeholt wird.
Kai Klankert, Mark Weishaupt, Stefan Regel