Saarbruecker Zeitung

„Verlieren verboten“auf dem Waldhof

Fußball-Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n wartet nach wie vor auf den ersten Sieg im Jahr 2024. Innenverte­idiger Uaferro fällt aus.

- VON PATRIC CORDIER Produktion dieser Seite:

Die Arbeiten an der Spielfläch­e im Saarbrücke­r Ludwigspar­kstadion gehen voran. Müssen sie auch, denn am 25. Februar soll der Rasen spielberei­t sein, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) dürfte eine weitere Spielabsag­e schlecht ankommen. „Der DFB steht mit dem 1. FC Saarbrücke­n und der Stadt im Austausch – auch bezüglich des nächsten Heimspiels gegen Arminia Bielefeld“, teilte Jochen Breideband von der Direktion Kommunikat­ion des DFB auf Anfrage der SZ ebenso knapp wie vielsagend mit und erklärte, dass der FCS – wie die meisten anderen Drittligis­ten auch

„Es ist egal, wer wie aufgerüste­t hat.“FCS-Trainer Rüdiger Ziehl über den Gegner Waldhof Mannheim

– bei der Lizenzieru­ng keine Ausweichsp­ielstätte angeben musste: „Nur Drittligis­ten, deren Stadion nicht vollumfäng­lich die Kriterien des Zulassungs­verfahrens erfüllt, wie etwa während Einschränk­ungen durch längerfris­tige und absehbare Umbaumaßna­hmen, sind im Zulassungs­verfahren zur Meldung eines Ausweichst­adions verpflicht­et. Es liegt kein Verstoß gegen die Zulassungs­bedingunge­n vor.“

Das Stadion des FSV Frankfurt war lediglich in einer früheren Saison vom FCS als Ausweichst­adion angegeben worden, wäre aber laut Aussagen von FCS-Sprecher Peter Müller in verschiede­nen Medien wohl auch jetzt Plan B.

Während man im Ludwigspar­k das Gras fast wieder wachsen sieht, blieb FCS-Trainer Rüdiger Ziehl in den letzten Wochen die Ernte der Früchte seiner Tätigkeit verwehrt. Der FCS wartet im Jahr 2024 noch

immer auf den ersten Sieg. Der soll – ja, muss, wenn der FCS denn wirklich noch oben angreifen will – an diesem Sonntag bei Waldhof Mannheim (13.30 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gelingen. „Es ist egal, was vorher war. Wir freuen uns auf ein Derby vor vielen Zuschauern“, sagt Ziehl, der die Neuverpfli­chtungen des Gegners wahrgenomm­en hat, unter anderem Top-Stürmer Terrence Boyd vom 1. FC Kaiserslau­tern, aber daraus kein großes Thema machen möchte: „Es ist egal, wer wie aufgerüste­t hat.

Wir wissen, um was es da geht, unabhängig von der Tabellensi­tuation.“

Beim Waldhof hatte man sich die Saison ganz anders vorgestell­t. Statt in der Spitzengru­ppe mitzumisch­en, spielt der Verein aktuell gegen den Abstieg. Das hatte nicht nur im Kader der Mannschaft Folgen. Markus Kompp, seit 2016 Geschäftsf­ührer der Mannheimer, wurde unter der Woche freigestel­lt. Schon zuvor musste der frühere FCS-Profi Rüdiger Rehm seinen Platz auf der Trainerban­k räumen.

Unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen (zuvor unter anderem 1. FC Kaiserslau­tern) „spielen sie deutlich offensiver, gehen öfter ins Angriffspr­essing“, sagt FCS-Coach Ziehl: „Ob sie das gegen uns auch tun, muss man abwarten. Wir werden auf alles vorbereite­t sein.“

Das gilt auch für den einzigen Winter-Neuzugang beim FCS, Defensiv-Allrounder Robin Becker, der zuvor vereinslos war. „Seit ich hier bin, sind mehr Spiele ausgefalle­n als stattgefun­den haben“, sagt der 27-Jährige, der noch auf seinen ersten Einsatz für den neuen Club wartet: „So hatte ich keine Probleme ins Training einzusteig­en.“

Anders als die Langzeitve­rletzten Patrick Schmidt, Sebastian Jacob und Richard Neudecker sowie Namenskoll­ege Dominik Becker, der erneut an muskulären Problemen laboriert, steht Robin Becker für die Partie auf dem Waldhof bereit und könnte für Boné Uaferro in die Startelf rutschen. „Boné hat sich bei einem häuslichen Unfall die Hand verletzt“, erklärte Ziehl. Wie lange der Innenverte­idiger ausfällt, ist offen. Dazu gehen mit Kai Brünker, Luca Kerber, Kasim Rabihic, Patrick Sontheimer und Kapitän Manuel Zeitz gleich fünf Saarbrücke­r mit der Hypothek von vier Gelben Karten und einer drohenden Sperre in ein Derby, für das der Grundsatz „Verlieren verboten“zählt.

Der DFB hat am Freitag mitgeteilt, dass das FCS-Heimspiel gegen die SpVgg Unterhachi­ng am Mittwoch, 10. April, um 19 Uhr nachgeholt wird.

Kai Klankert, Mark Weishaupt, Stefan Regel

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FOTO: ANSPACH/DPA FCS-Trainer Rüdiger Ziehl und seine Mannschaft fanden in den letzten Wochen keinen Weg zum Erfolg.

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