Genervte Frankfurter gegen gut gelaunte Freiburger
Fußball-Bundesligisten erreichen in ihren Auswärtsspielen in der Conference und Europa League jeweils ein Unentschieden.
(dpa) Dino Toppmöller konnte sich mit dem 2:2 von Eintracht Frankfurt bei Union Saint-Gilloise nicht so recht anfreunden. „Es nervt, wenn du hier 35 Minuten lang ein Top-Spiel machst und normalerweise 3:0 vorn liegen musst“, räumte der Trainer des Fußball-Bundesligisten nach dem Playoff-Hinspiel in der Conference League ein und kritisierte: „Ich wünsche mir eine andere Stabilität. Wir haben erfahrene Spieler, aber jeder ist mit sich selbst beschäftigt.“
Trotz einer frühen 2:0-Führung durch die Tore von Farès Chaibi (3.
Minute) und Sasa Kalajdzic (10.) verloren die Hessen nach dem Anschlusstreffer der Belgier, dem ein kapitaler Fehler von Ellyes Skhiri vorausgegangen war, völlig den Faden und waren mit dem Remis am Ende noch gut bedient. „Wir müssen bei Rückschlägen stabiler sein, müssen erwachsener sein. Daraus müssen wir lernen“, forderte Toppmöller. Dennoch halten die Hessen im Rückspiel am kommenden Donnerstag vor heimischer Kulisse weiter alle Trümpfe in der Hand. „Die Ausgangslage ist vielversprechend, gerade mit Blick auf den Heimvorteil“, befand Toppmöller.
Auf den Heimvorteil setzt auch der SC Freiburg, bei dem die Spieler nach dem bärenstarken Auftritt in der Europa League große Zuversicht versprühten. „Das Wichtigste war die Null hinten“, sagte Geburtstagskind Yannik Keitel nach dem 0:0 im Zwischenrunden-Hinspiel beim RC Lens: „Nächste Woche geht es genauso weiter, dann geben wir wieder Vollgas.“Vor 38 000 Fans im nordfranzösischen Hexenkessel hatten die Breisgauer ihre Negativserie nach zuletzt drei Pleiten in der Fußball-Bundesliga gestoppt – und das in beeindruckender Manier.
Gegen den Champions-LeagueAbsteiger war der Sport-Club die klar bessere Mannschaft, einzig die Torausbeute ließ zu wünschen übrig. So traf Roland Sallai nur den Querbalken, während Maximilian Eggestein aus nächster Nähe scheiterte. „Wir hätten uns auch belohnen können, hatten gute Chancen. Ich hätte auch einen machen müssen“, betonte Eggestein, der den SC als Kapitän aufs Feld geführt hatte.
Auch Trainer Christian Streich bemängelte die Chancenverwertung, mehr allerdings hatte der 58-Jährige nicht zu monieren. Entscheidend sei gewesen, dass sein Team anders als am vergangenen Wochenende bei Borussia Dortmund (0:3) aufgetreten sei. „Es war gut, sehr diszipliniert, sehr ruhig und abgeklärt“, lobte Streich. Mit breiter Brust also kann der Bundesligist dem Rückspiel am kommenden Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+) vor heimischer Kulisse entgegenblicken.
Wie die beiden Teams die Spielund Reisestrapazen weggesteckt haben, wird sich am Sonntag zeigen, wenn beide im direkten Duell in Freiburg aufeinandertreffen.