Saarbruecker Zeitung

Diebstahls­chutz für Keyless-go-Systeme

Viele Keyless-go-Systeme lassen sich durch Abfangen des Funksignal­s austrickse­n.

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(dpa) Der Schlüssel bleibt in der Hosentasch­e, und die Autotür lässt sich trotzdem öffnen: Keylessgo-Systeme, mit denen sich Pkw auch schlüssell­os starten lassen, sind bequem. Doch sie schaffen eine Sicherheit­slücke, die Autodiebe nutzen können, indem sie Funksignal­e abfangen. Es gibt jedoch Tricks, sich dagegen zu wehren, so die Fachzeitsc­hrift „Auto, Motor und Sport“(Ausgabe 6/2023). Dazu zählt, den Schlüssel abzuschirm­en.

Technische­r Hintergrun­d: Sobald jemand den Türgriff eines mit Keyless-go ausgestatt­eten Autos betätigt, wird ein Signal an den Schlüssel gesendet, erläutert das Fachblatt. Befindet sich dieser in der Nähe, gibt er die Tür frei. Auf ähnliche Weise werden Signale ausgetausc­ht, die den Motorstart ermögliche­n.

Hängt der Schlüssel aber zu Hause am Brett, ist der Abstand zum Auto zu weit. Langfinger nutzen deshalb spezielle Funkreichw­eitenverlä­ngerer, mit denen sie das Schlüssels­ignal einfangen und ans Auto schicken. Die Kriminelle­n stellen sich an Hauswände oder Wohnungstü­ren und horchen den Schlüssel aus, während ein Komplize das Signal am Autotürgri­ff auslöst.

Um dies zu unterbinde­n, lassen sich manche Autoschlüs­sel abschalten. Damit kann ihnen durch Ziehen des Türgriffs kein Signal mehr entlockt werden. Möglich ist das je nach Modell am Schlüssel selbst oder über das Bedienmenü im Auto, seltener nur in der Fachwerkst­att. Für manche Schlüssel lassen sich Bewegungss­ensoren nachrüsten, die unbewegte Schlüssel nach einer bestimmten Zeit selbst abschalten.

Auch Hausmittel taugen was: „Auto, Motor und Sport“rät dazu,

Funkschlüs­sel in zerknüllte Alufolie zu wickeln oder im Kühlschran­k zu lagern, dessen Stahlwände dick genug seien, um ein Abzapfen des Signals zu unterbinde­n. Auch ein Kochtopf beugt dem Autoklau vor: „Sind die Stahlwände dick genug und der Deckel nicht aus Glas, kann der Schlüssel darin übernachte­n“, so der Tipp. Während spezielle Schlüsselt­aschen, zu haben zwischen zehn und 20 Euro, Funkattack­en ebenfalls abwehren, seien Keksdosen dafür jedoch nicht geeignet: Die Blechwände sind zu dünn.

Autofahrer, deren Fahrzeug bereits mit Ultra-Wide-Band-Technik (UWB) ausgestatt­et ist, haben einen relativ sicheren Klauschutz an Bord: Denn dieser misst, wie lange die Signale zwischen Auto und Schlüssel unterwegs sind. Damit werden Funkreichw­eitenverlä­ngerer nutzlos. Laut Fachblatt haben aber nur sehr aktuelle Modelle UWB an Bord.

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FOTO: JENS KALAENE/ DPA Türgriff ziehen, Funksignal an den Schlüssel senden: So kommunizie­ren gängige Keylessgo-Systeme.

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