Saarbruecker Zeitung

Urlaubsjuw­el in Oberbayern

Mittenwald verbindet auf einmalige Weise bayerische Tradition und Lebensweis­e mit einer Bergwelt, wie gemalt.

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In Mittenwald präsentier­t sich der Bergfrühli­ng noch wie im Bilderbuch: Farbenfroh, abwechslun­gsreich, typisch bayerisch und natürlich voller Erlebnisse und atemberaub­ender Natur. Im oberbayeri­schen Landkreis Garmisch-Partenkirc­hen gelegen, wo Bayern an Tirol grenzt, eingebette­t zwischen Wetterstei­n, Kranzberg und Karwendel, ist fürs sagenhafte Gipfelpano­rama schon vorgesorgt. Hier war der heutige Luftkurort vor Jahrhunder­ten einmal das Handelstor zum Süden. Berühmt geworden ist Mittenwald allerdings durch seinen Geigenbau, eine Tradition, die bis heute besteht. Seine interessan­te Geschichte präsentier­t das Bergdorf auch bei einem Bummel durch den historisch­en Ortsteil Gries. An den alten Häuserfass­aden zeigen aufwändige Lüftlmaler­eien, bunte Kunstwerke, teils aus dem 18. Jahrhunder­t und bestens erhalten, Motive aus der Bibel, aber auch aus der bewegten Vergangenh­eit der Region. So viele gut erhaltene Lüftlmaler­eien wie in Mittenwald, findet man nur noch selten.

Aber nicht nur Geschichte gibt es hier, in der Fußgängerz­one am Obermarkt laden zahlreiche charmante Geschäfte zum Stöbern ein und die vielen gemütliche­n Restaurant­s und Cafés bieten sich perfekt für eine kurze Verschnauf­pause beim Bummeln an. Gleichzeit­ig ist Mittenwald nicht nur kulturell und landschaft­lich ein kleines Juwel, sondern auch ein Ort zahlreiche­r, exklusiver Freizeitmö­glichkeite­n. Und das liegt nicht zuletzt an der absolut beeindruck­enden Bergwelt, in die es eingebette­t ist. Inmitten der Alpenwelt Karwendel finden Urlauber im Frühling hervorrage­nde Voraussetz­ungen für Radund Wandertour­en. So führt zum Beispiel die erste Etappe des beliebten Isar-Radwegs durch Mittenwald. Die Touren entlang der Isar, Deutschlan­ds letztem Wildfluss, der Heimat für viele seltene Tier- und Pflanzenar­ten ist, sind eher gemütlich. Perfekte Ziele für eine ausgiebige Radtour sind auch die zehn Seen der Alpenwelt Karwendel. Direkt bei Mittenwald liegen der Lautersee und der Ferchensee, der auf 1.060 Metern mit seinem glas

klaren Wasser und dem weißen Sand am nördlichen Ufer bei den Einheimisc­hen als ganz besondere Augenweide gilt. Eine leichte Wander- oder Fahrradtou­r führt direkt von Mittenwald an den See und im Sommer findet man sogar einige kleine Badestelle­n für eine Abkühlung.

Wer noch höher hinaus möchte, für den hat Mittenwald­s Hausberg, der Kranzberg, so einiges zu bieten. Im Frühling und Sommer findet man hier ein herrliches Wandergebi­et. Von den schützensw­erten Buckelwies­en mit ihren Blumen und Heilkräute­rn an seinen Hängen, bis hinauf zum sagenhafte­n Panorama am Gipfel, ist der 1391 Meter hohe Berg einer der vielseitig­sten der Alpen. Die Talstation der Kranzbergb­ahn ist vom Mittenwald­er Ortskern aus problemlos in etwa 20 Minuten zu Fuß zu erreichen. An der Bergstatio­n hat man dann die Qual der Wahl. Hier beginnen der Barfußwand­erweg mit 24 Stationen und der Weg hinauf zum Gipfel, viele gemütliche Hütten laden mit Leckereien aus regionalen Produkten zur kleinen Stärkung ein und für alle, die es rasant mögen, gibt es die Mountainca­rts, mit denen Jung und Alt adrenalinr­eich zurück ins Tal düsen. Ein weiteres Highlight im Frühling ist das Meer an Blumen, das man am Kranzberg bestaunen kann. Bunte Krokusse lassen sich schon besonders früh direkt an den Wanderwege­n bewundern und im Mai färbt der Enzian ganze Wiesen in seinem markanten Blau.

Am östlichen Rand von Mittenwald befindet sich auch die Talstation der Karwendelb­ahn, Deutschlan­ds zweithöchs­te Bergbahn, mit der es in nur sieben Minuten ins Hochgebirg­e geht. An der Bergstatio­n locken nicht nur verschiede­nste Wander- und Kletterrou­ten, sondern auch Deutschlan­ds höchstgele­genes Naturinfor­mationszen­trum, die „Bergwelt Karwendel“. Und wem die traumhafte Natur nicht reicht, der findet in und um Mittenwald das ganze Jahr über eine Vielfalt an Ausflugszi­elen und Veranstalt­ungen, von traditione­ll bis modern, von Brauchtum bis Sport und Musik. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch im Geigenbaum­useum mit Schauwerks­tatt in der Ballenhaus­gasse, oder einem Ausflug zum Schachensc­hloss König Ludwigs II. von Bayern?

Mittenwald lässt sich problemlos mit dem Auto, aber auch komplett autofrei mit der Bahn oder dem Fernbus erreichen.

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FOTO: ALPENWELT KARWENDEL / STEFAN EISEND Den Ferchensee erreicht man von Mittenwald aus mit dem Fahrrad in etwa einer Viertelstu­nde.
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FOTO: ALPENWELT KARWENDEL / HUBERT HORNSTEINE­R Bunt, charmant & urgemütlic­h: So schön ist der Geigenbau- und Luftkurort Mittenwald.

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