UND IN ZUKUNFT
männisches Können sind aber weiterhin gefragt, denn 260 Jahre intensiver Arbeit unter Tage wirken nach. Es sind Herausforderungen zurückgeblieben, denen wir begegnen müssen. Wir können den Berg nicht einfach sich selbst überlassen – wenn nötig, müssen wir lenkend eingreifen. Professioneller Nachbergbau ist unerlässlich, heute, morgen und auch übermorgen noch. Und dafür braucht es zuallererst: Kontrolle.
Der Abbau von Steinkohle hat in der Vergangenheit Bergsenkungen hervorgerufen. Durch den geplanten Grubenwasseranstieg kann es nun leichte Hebungen geben. Auch kleine Erschütterungen, bei denen sich tief im Berg Spannungen lösen, sind noch möglich. An der Oberfläche wird von diesen Vorgängen kaum noch etwas wahrnehmbar sein – trotzdem beobachten wir diese Prozesse ganz genau. So können wir rechtzeitig etwaigen Schäden an Gebäuden, Straßen oder anderer Infrastruktur wie etwa Wasser- oder Abwasserleitungen vorbeugen.
Es gelangt weiterhin Gas an die Oberfläche. Das ist auch ohne Bergbau ein natürlicher Prozess, insbesondere in
Mineralien, Salze und andere Stoffe auf. Deshalb darf das Grubenwasser nicht in die Nähe der oberflächennahen Grundwasservorkommen gelangen, aus denen wir unser Trinkwasser gewinnen.
Während der Zeit des aktiven Bergbaus mussten die Gruben trocken gehalten werden. Deshalb lag der Grubenwasserpegel zum Teil mehr als tausend Meter unter dem Meeresspiegel. Nach Ende des aktiven Bergbaus 2012 gibt es diese Notwendigkeit nicht mehr, und das Grubenwasser kann ansteigen. Es muss aber auf einem Niveau gehalten werden, das einen ausreichenden Abstand zu den natürlichen Grundwasservorkommen gewährleistet. Auch hier ist Kontrolle das A und O.
Die RAG, die gemäß dem Erblastenvertrag mit dem Bund sowie den ehemaligen Kohleländern Saarland und NRW das Bergbauerbe verwaltet, hat sich früh dazu bekannt, den Nachbergbau so nachhaltig wie möglich zu gestalten und kommende Generationen so weit wie möglich zu entlasten. In diesem Zusammenhang entwickelte sie einen Plan, die Grubenwasserhaltung an der Saar auf eine völlig neue Basis zu
Saar fällt dann weg. Knapp 90 Kilometer Fließgewässer kommen so künftig nicht mehr mit Grubenwasser in Kontakt – auch das ist ein spürbarer Beitrag zum Umweltschutz.
Drittens haben Gutachten ergeben, dass es schon kurze Zeit nach dem Anstieg des Grubenwassers zu weniger Gasaustritten und weniger Spannungen im Berg kommen wird. Noch ein Punkt also, warum das neue Modell der Gruben
Beteiligten zur Verfügung gestellt. Sollten Abweichungen von den prognostizierten Werten festgestellt werden, können gemeinsam Vorschläge entwickelt werden, wie die Grubenwasserhaltung optimiert werden kann. Die Ergebnisse des Integralen Monitorings werden veröffentlicht.
Denn der Nachbergbau an der Saar ist nicht allein Angelegenheit der RAG. Er geht alle etwas an.