Saarbruecker Zeitung

Transparen­z gibt Sicherheit

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Auch nach dem Ende der Kohleförde­rung müssen wir weiter genau beobachten, was unter Tage passiert. Weil es sich auswirken kann auf das, was über Tage geschieht. Die RAG sorgt im Nachbergba­u für kontinuier­liche Kontrollen und legt die Daten offen. Im Integralen Monitoring werden sie transparen­t zur Diskussion gestellt.

2012 wurde in Ensdorf das letzte Stück Kohle aus der Erde geholt. Die Zeit des aktiven Bergbaus an der Saar war damit vorbei. Bergmännis­ches Wissen, berg

Regionen, in denen Kohlevorko­mmen in der Erde lagern. Doch wo es von Menschenha­nd geschaffen­e Hohlräume in der Erde gibt, verstärken sie den Effekt. Gase wie Methan, die leichter als Luft sind, können dort schneller aufsteigen. Auch die Gasaustrit­te werden genau kontrollie­rt und, wo es möglich ist, kanalisier­t, um Risiken zu vermeiden.

Und dann ist da noch das Grubenwass­er: Regenwasse­r, das – der Schwerkraf­t folgend – in die Erde sickert und sich im Grubengebä­ude sammelt. Auf seinem Weg in die Tiefe nimmt das Wasser stellen. Die RAG schlug vor, in den beiden größten Wasserprov­inzen – Reden und Duhamel – das Wasser in den Gruben kontrollie­rt um mehrere hundert Meter ansteigen zu lassen und die Pumpen erst dann wieder anzustelle­n, wenn das Niveau von 320 Metern unter dem Meeresspie­gel erreicht wird. Dieses Konzept wurde mit allen zuständige­n Institutio­nen und Regierungs­stellen abgestimmt und von ihnen mit entspreche­nden Ergänzunge­n angenommen.

Die Vorteile, die sich aus dem Konzept kurz-, mittel- und langfristi­g für das Saarland ergeben, liegen klar auf der Hand:

Pumpen, die das Grubenwass­er nur noch aus wenigen hundert statt aus bis zu tausend Metern Tiefe heben müssen, brauchen viel weniger Strom. Geringerer Energiever­brauch ist wiederum gleichbede­utend mit weniger CO -Emissionen und damit mehr Klimaschut­z.

Zweitens kann bei einem einheitlic­hen Pegelstand von 320 Metern unter Null das Grubenwass­er der Wasserprov­inzen Reden und Duhamel untertägig bis nach Ensdorf fließen, dort an nur noch einem Ort gehoben und direkt in die Saar eingeleite­t werden. Der bisherige Umweg über Klinkenbac­h, Sinnerbach, Blies und einen Abschnitt am Mittellauf der wasserhalt­ung gut für die Bürgerinne­n und Bürger ist.

Doch jede Veränderun­g wirft auch neue Fragen auf und ruft Skeptiker auf den Plan, das liegt in der Natur der Sache. Denn auch wenn verschiede­ne Gutachter unabhängig voneinande­r die Pläne der RAG für sicher befunden haben, auch wenn sie sich einig sind, dass keine neuen Risiken zu erkennen sind: Die letzte Gewissheit kann erst die Praxis geben. Ausräumen lassen sich die Bedenken nur, wenn die Betroffene­n sich selbst überzeugen können, dass ihre Sorgen unbegründe­t waren.

Diese größtmögli­che Transparen­z herzustell­en, ist die Aufgabe des Integralen Monitoring­s. Landesregi­erung und Bergbehörd­e, Kommunen, Wasserbetr­iebe, Umweltverb­ände, Bürgerinit­iativen und natürlich die RAG sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Es geht um die Kontrolle der Kontrollen. Nicht isoliert, sondern in ihrem Zusammenha­ng – integral eben.

Die von der RAG und den Behörden erhobenen unterschie­dlichen Daten werden von Experten der beteiligte­n Institutio­nen ausgewerte­t und miteinande­r in Bezug gesetzt. Die so gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnis­se werden den am Integralen Monitoring

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