Saarbruecker Zeitung

Mit dem Satelliten­auge

-

Baut der Mensch unter Tage Kohleflöze ab, gibt der Berg anschließe­nd unter seinem eigenen Gewicht nach. Das führt zu Bodensenku­ngen an der Oberfläche, die mehrere Meter ausmachen können. Wenn nach dem Abschluss der Förderung Grundwasse­r in die ehemaligen Abbauberei­che zurückkehr­t, hebt sich der Berg wieder. Diese Veränderun­gen beschränke­n sich allerdings auf wenige Zentimeter und erfolgen sehr großflächi­g. Deshalb ist mit Schäden etwa an Häusern, im Straßenpfl­aster oder an Wasser- oder Abwasserro­hren, wie es sie früher bei abbaubedin­gten Senkungen gab, nicht zu rechnen. Das haben unabhängig­e Gutachten festgestel­lt.

Kontrollie­rt wird trotzdem. Zuständig dafür sind die RAG und das Landesverm­essungsamt. Sie betreiben an insgesamt elf Orten im Saarland feste Messstelle­n und schicken zusätzlich bei Bedarf Teams von Vermessern los. In Merchweile­r, an der Primsmulde und an weiteren Orten wurden zusätzlich­e Messlinien eingericht­et, an denen besonders intensiv geprüft wird.

Bei den Messungen kommt Hightech zum Einsatz: Ein Satellit schickt ein Signal auf die Erde, dort wird es reflektier­t, und der Satellit nimmt es mit entspreche­nder Verzögerun­g wieder auf. So lässt sich millimeter­genau bestimmen, wie sich über einen bestimmten Zeitraum hinweg der Boden senkt oder hebt.

Gesammelt werden diese Daten seit 2014 im Bodenbeweg­ungskatast­er des Saarlandes (SaarBoBeKa). Sie sind im Internet kostenlos für die Allgemeinh­eit zugänglich, werden regelmäßig aktualisie­rt und stehen auch für das Integrale Monitoring zur Verfügung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany