Saarbruecker Zeitung

Rosenkaval­iere und rote Teppiche

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Karl Lauterbach war jetzt im Kino. Warum auch nicht. Anlässlich der Berlinale. Nur: Er war nicht allein. Lauterbach hatte auf dem roten Teppich seine neue Freundin an der Hand, oder umgekehrt, sie ihn. Die Journalist­in Elisabeth Niejahr ließ hinterher in den sozialen Netzwerken wissen: „Wir waren im Kino.“Stimmt. „Warum auf der Berlinale?“, schob sie nach.

Ja, warum? „Wir wären ohnehin demnächst zusammen fotografie­rt worden – dann doch lieber so.“Die nächsten Bilder kommen dennoch. Bestimmt.

Philipp Amthor ist auch ein Rosenkaval­ier. Er hält dornige Reden im Bundestag. Und ja, er kokettiert gerne damit, dass er zwar jung ist, aber alt wirkt. Für keinen HeuteShow-Auftritt ist er sich zu schade. Respekt. Jedenfalls war die CDU mit ihm am Valentinst­ag unterwegs. Man sah ein Bild von Amthor im Smoking mit einer Rose in der Hand. „Rosen sind rot, Veilchen sind blau, aber gute Politik ist schwarz“, warb die Union. Hätte auch Amthors Bewerbung für den Bachelor sein können.

Friedrich Merz will es immer noch wissen. Die Uhr tickt und tickt auf der Internetse­ite deutschlan­dpakt. de. Die hatte man sich gesichert, als der Kanzler im vergangene­n Jahr einen Deutschlan­dpakt vorschlug. Inzwischen warten Merz und Co. schon über 160 Tage, wie auf der Seite ablesbar ist. So richtig glaubt aber keiner mehr daran, dass aus der Kooperatio­n noch was wird – zumal Merz sie im Bundestag neulich aufgekündi­gt hat. Wohl deshalb finden sich auf der Seite vor allem alte Unions-Hüte.

Sahra Wagenknech­t muss aufpassen, dass ihre neue Partei nicht so endet wie andere Projekte. „Aufstehen“etwa. Oder die Demo-Bewegung mit Alice Schwarzer wegen des Ukraine-Kriegs. Spricht kein Mensch mehr von. Jedenfalls zeigte sich die Wagenknech­t-Partei am Aschermitt­woch ziemlich selbstbewu­sst. 200 Leute habe man mangels Platz in Passau abweisen müssen, hieß es. „Im kommenden Jahr werden wir wohl der CSU ihren Veranstalt­ungsort vor der Nase wegschnapp­en müssen“, stichelte das BSW. Wetten, dass nicht?

Martin Wittenmeie­r, Michaela Heinze Joseph Hausner

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