Saarbruecker Zeitung

AfD will Kundgebung heute als „Geheimtref­fen“abhalten

- VON DANIEL KIRCH

SAARBRÜCKE­N/DILLINGEN Die AfD im Saarland will ihre Kundgebung namens „Blauer Montag“an diesem Montagaben­d als „Geheimtref­fen“abhalten, nachdem ihr die Veranstalt­ung in den zunächst geplanten Räumlichke­iten in Saarbrücke­n-Fechingen und Quierschie­d untersagt worden war.

Als Ort für das Treffen (ab 19 Uhr) wird in den sozialen Medien lediglich der „Raum Saarlouis/Dillingen“angegeben, nähere Informatio­nen sollen AfD-Mitglieder nach ihrer Anmeldung erhalten. Wie der SZ aus der Partei bestätigt wurde, handelt es sich um ein Schützenha­us in Dillingen.

Zuvor hatte der Pächter der Festhalle im Fechinger Kombibad der AfD Saar kurzfristi­g absagen müssen, weil der Pachtvertr­ag zwischen den Stadtwerke­n Saarbrücke­n und dem Pächter Partei-Veranstalt­ungen und Erotikmess­en in der Liegenscha­ft ausdrückli­ch ausschließ­t.

Anschließe­nd lehnte auch die Gemeinde Quierschie­d eine Buchungsan­frage der AfD für die Veranstalt­ungshalle Q.lisse ab. Die AfD habe kein Sicherheit­skonzept vorgelegt, dies sei in diesem Fall aber unabdingba­r, erklärte die Gemeinde ihre Absage.

Redner bei der Veranstalt­ung sind laut Partei-Ankündigun­g unter anderem der Kandidat für das EUParlamen­t, Alexander Jungbluth (Rheinland-Pfalz), und der hessische Landesvors­itzende Andreas Lichert. Letzterer gilt wie der saarländis­che AfD-Vorsitzend­e Carsten Becker als Anhänger des Parteiflüg­els um Björn Höcke. Lichert kommt aus dem Umfeld der rechtsextr­emen Identitäre­n Bewegung (IB). Das Landgerich­t Frankfurt hatte im Jahr 2020 bestätigt, dass Lichert als „stolzes Mitglied der IB“bezeichnet werden darf.

Laut dem Gerichtsur­teil (Az. 2 - 24 O 287/20), das der SZ vorliegt, erlaubte Lichert in einer ihm gehörenden Immobilie den Betrieb einer Projektwer­kstatt, deren Betreiber der Identitäre­n Bewegung zugerechne­t wurde, und gehörte möglicherw­eise selbst zu den Betreibern. Auch sei er am Kauf einer Immobilie beteiligt gewesen, in der ein „Identitäre­s Zentrum“betrieben wurde.

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