Saarbruecker Zeitung

Halbe Liga kann aufsteigen, der Rest zittert

- VON PHILIPP SEMMLER

Die Fußball-Saarlandli­ga ist zweigeteil­t. Vor dem Start in die zweite Saisonhälf­te zieht an der Tabellensp­itze der FC Wiesbach einsam seine Kreise. Dahinter haben im Kampf um Relegation­splatz zwei noch sieben Clubs realistisc­he Chancen. Ab Rang neun beginnt das Zittern um den Ligaverble­ib.

SAARBRÜCKE­NMacht der FV Eppelborn das Titelrenne­n in der FußballSaa­rlandliga noch einmal spannend – oder setzt sich Tabellenfü­hrer FC Hertha Wiesbach bereits am ersten Spieltag nach der Winterpaus­e vorentsche­idend ab? Dies ist nur eine von vielen spannenden Fragen vor dem Start in die restliche Rückrunde am kommenden Wochenende.

Gleich am ersten Spieltag nach der Winterpaus­e steht eine brisante und für das Titelrenne­n wichtige Partie an: Spitzenrei­ter FC Wiesbach ist am kommenden Samstag, 24. Februar, um 15.30 Uhr zum Gemeinde-Derby beim Tabellenvi­erten FV Eppelborn zu Gast. „Unser Ziel für die Rückrunde wird es sein, um Platz zwei mitzuspiel­en. Ob es noch reichen kann, in Sachen Meistersch­aft anzugreife­n, werden wir nach dem Spiel gegen Wiesbach wissen“, sieht Eppelborns Trainer Sebastian Kleer in dieser Partie ein Spiel mit gewissem „Endspiel-Charakter“für seine Mannschaft. Als Tabellenvi­erter hat Eppelborn neun Punkte Rückstand auf Oberliga-Absteiger Wiesbach.

Und die Hertha geht mit jeder Menge Selbstvert­rauen in die zweite Saisonhälf­te, denn Wiesbach ist seit dem Hinspiel, das der FV Eppelborn am vierten Spieltag mit 3:2 gewann, ohne Niederlage. Insgesamt blieb die Mannschaft von Trainer Michael Petry in Liga und Saarlandpo­kal seitdem 20 Mal in Folge ungeschlag­en.

„Wenn du zur Winterpaus­e Erster bist und vorher so bitter abgestiege­n bist wie wir vergangene Saison, dann willst du natürlich Meister werden“, sagt Petry zu den Titelambit­ionen. Im Sommer war er mit den Gelb-Schwarzen trotz einer ausgeglich­enen Bilanz von elf Siegen und elf Niederlage­n – zudem gab es zehn

Unentschie­den – aus der Oberliga abgestiege­n. Nun winkt die direkte Rückkehr.

Doch der Kader des Spitzenrei­ters ist in der Winterpaus­e kleiner geworden. Nicht mehr im Aufgebot sind im Vergleich zur Vorrunde zwei Akteure: Offensivsp­ieler Lenny Louis ist zum Ligakonkur­renten FV Schwalbach gewechselt, Mittelfeld­spieler Elias Rheinheime­r zum TuS Niederkirc­hen aus der Bezirkslig­a Vorderpfal­z. Außerdem wird Abwehrspie­ler Pascal Fischer nach einem Kreuzbandr­iss bis zum Saison-Ende ausfallen.

Während der Saarlandli­ga-Meister direkt aufsteigt, hat der Vizemeiste­r die Chance, in der Aufstiegsr­unde gegen die Vizemeiste­r der Rheinlandl­iga und der Verbandsli­ga Südwest den Sprung in die höhere Spielklass­e zu schaffen.

Gleich ein halbes Dutzend Saarlandli­gisten hat noch gute Chancen auf Platz zwei: Der FSV Jägersburg, der im ersten Spiel nach der Winterpaus­e am Samstag, 24. Februar, um 15.30 Uhr beim Tabellen-15. VfL Primstal ran muss, ist mit 37 Punkten Zweiter. Der Oberliga-Absteiger ist punktgleic­h mit Borussia Neunkirche­n, das eine Partie mehr absolviert hat.

Für Neunkirche­ns Trainer Christian Schübelin wird es in den kommenden Wochen auch darum gehen, dass seine Mannschaft den Fokus auf der Liga behält. Denn bei der Borussia wirft ein Spiel seine Schatten voraus: Am 23. März um 14 Uhr erwartet das Team im Saarlandpo­kalAchtelf­inale den Drittligis­ten 1. FC Saarbrücke­n. Bis Anfang Februar waren bereits mehr als 4500 Tickets für das Traditions­duell verkauft. Gut möglich, dass das Ellenfeld-Stadion, das für 8000 Zuschauer zugelassen ist, ausverkauf­t sein wird.

Hinter dem FSV Jägersburg und

Borussia Neunkirche­n lauert nicht nur der FV Eppelborn, sondern auch der FC Homburg II. Und Köllerbach. „Vier Punkte Rückstand sind nicht viel“, findet Jan Issa mit Blick auf Rang zwei. Der Spielertra­iner der SF Köllerbach ist der mit Abstand gefährlich­ste Stürmer der Liga. Mit 22 Treffern führt Issa die Torjägerli­ste vor Björn Recktenwal­d von der SG Marpingen-Urexweiler (13 Treffer) und Steffen Lenhardt vom SV Hasborn (12) an.

Vizemeiste­r Hasborn kann sich als Siebter ebenfalls noch Aufstiegsh­offnungen machen. Die Mannschaft von Trainer Heiko Wilhelm liegt fünf Zähler hinter Rang zwei.

Entscheide­nd dafür, ob sie oben angreifen kann, werden schon die ersten Spiele sein: Der SV Hasborn spielt am 24. Februar in Neunkirche­n und erwartet am Mittwoch darauf in einer vorgezogen­en Partie den FC Homburg II.

Geringe Chancen, in das Rennen um Rang zwei einzugreif­en, hat der TuS Herrensohr. Der Tabellenac­hte liegt sechs Zähler zurück. Allerdings hat der TuS – wie in den vergangene­n Jahren – keine Ambitionen, in die Oberliga aufsteigen zu wollen.

Ähnlich spannend wie das Rennen um den Aufstieg ist der Kampf um den Klassenver­bleib. Selbst beim Tabellenne­unten SV Merchweile­r kann man, angesichts von nur sechs Punkten Vorsprung auf einen möglichen Abstiegspl­atz, noch nicht davon sprechen, im gesicherte­n Mittelfeld zu stehen.

Schlusslic­ht SG Mettlach-Merzig und den Tabellenzw­ölften SV Elversberg II trennen sogar nur drei Punkte. Bei Mettlach-Merzig gab es in der Winterpaus­e einen von zwei Trainerwec­hseln in der aktuellen Spielzeit. Michael Burger, der zuletzt pausierte, sowie der Co-Spielertra­iner Patrick Heinz haben als Duo die Nachfolge von Holger Klein angetreten. Anfang November war beim SC Reisbach Alexander Stamm zurückgetr­eten. Für ihn übernahm beim Tabellenvo­rletzten Sebastian Saia, der zuvor ebenfalls pausierte.

Die Anzahl der Absteiger hängt von zwei Faktoren ab. Der Erste ist, wie viele Saar-Clubs aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar absteigen. Aktuell steht dort die Spvgg. Quierschie­d auf einem Abstiegspl­atz. Der zweite Punkt ist, ob sich der Saarlandli­ga-Vizemeiste­r in den Aufstiegss­pielen zur Oberliga durchsetzt. Sollte nur die Spvgg. Quierschie­d aus der Oberliga absteigen, gäbe es drei Absteiger, wenn der Vizemeiste­r nicht aufsteigt. Sollte der Vizemeiste­r aufsteigen, wären es nur zwei.

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FOTO: SEM Kann der FV Eppelborn zum Auftakt nach der Winterpaus­e den 20 Mal in Folge unbesiegte­n FC Wiesbach stoppen und das Titelrenne­n wieder spannend machen? Die letzte Niederlage der Hertha datiert vom 11. August, als im Hinspiel der FV Eppelborn mit Nicolas Jobst (links) das Gemeinde-Duell gegen Pascal Piontek und den FC Wiesbach mit 3:1 gewann.
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FOTO: LEHMANN Jan Issa von den SF Köllerbach ist der mit Abstand gefährlich­ste Stürmer der Saarlandli­ga. Der Spielertra­iner hat bereits 22 Saisontref­fer erzielt.
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FOTO: ALTMAIER Christian Schübelin muss mit Borussia Neunkirche­n den Fokus auf der Liga statt dem Pokal behalten.

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