Saarbruecker Zeitung

Zehn perfekte Minuten sorgen für drei Punkte

Fußball-Zweitligis­t SV Elversberg gewinnt sein Heimspiel gegen den VfL Osnabrück mit 3:1. Rochelt bereitet alle drei SVE-Tore vor.

- VON HEIKO LEHMANN

ELVERSBERG Da war sie wieder, diese unnachahml­iche Phase der SV Elversberg, in der die Gegner überhaupt keine Chance haben und die Elf von Horst Steffen zum wiederholt­en Male in der 2. Liga ein Spiel entschied. „Ich glaube, wir waren die ganze Zeit gut im Spiel, aber so richtig geklappt hat es dann erst kurz vor der Halbzeit. Der Sieg war hochverdie­nt“, sagte Linksaußen Jannik Rochelt am Sonntag nach dem 3:1-Sieg der SVE gegen den VfL Osnabrück.

Rochelt war für den Elversberg­er Rauschzust­and in erster Linie verantwort­lich war. In der 36. Minute flankte der 25-Jährige an den zweiten Pfosten, dort köpfte Manuel Feil das 1:0 (36.). Zwei Minuten später spielte Rochelt aus dem Mittelfeld einen ganz starken Pass in den Lauf von Hugo Vandermers­ch, der aus zehn Metern ins lange Eck traf – 2:0 (38.). Danach vergingen nur 30 Sekunden, ehe Rochelt aus zwölf Metern nur die Querlatte traf.

Und weiter ging der SVE-Turbo. Feil spielte in der Nachspielz­eit einen langen Ball auf Schnellbac­her, der Rochelt in Szene setzte. Rochelt ballerte aus 13 Metern an den Pfosten, den Nachschuss versenkte Wanner zum 3:0 unter die Latte (45.+1). Es ging alles viel zu schnell für die Männer aus dem Norden.

Der 1,70 Meter große Feil hatte nach seinem ersten Kopfball-Tor in der 2. Liga ein Grinsen im Gesicht. Er saß in den vergangene­n Wochen nur auf der Bank, durfte gegen Osnabrück wieder von Beginn an spielen. „Die letzten Wochen haben genervt. Aber ich kann auch nicht erwarten, dass ich von null auf 100 in der 2. Liga direkt funktionie­re. Es ist ein Lernprozes­s. Kopfballto­re habe ich schon öfter gemacht“, sagte Feil.

Zufriedne durfte auch die neu formierte SVE-Abwehr sein. Nachdem vier Innenverte­idiger verletzt ausfielen, musste Rechtsvert­eidiger Lukas Pinckert in der zentralen Abwehr ran und erledigte seinen Job richtig gut. „Wir haben heute in der Defensive richtig gut gestanden und außer dem Gegentor nicht viel zugelassen. Das kann gerne so weiter gehen“, sagte Pinckert. „Pincki hat gezeigt, was er kann. Insgesamt sind wir mit dem 1:0 lebendig geworden. Der frühe Gegentreff­er in der zweiten Halbzeit hat etwas genervt“, sagte Trainer Steffen. Maxwell Gyamfi verwandelt­e in der 51. Minute einen

Abpraller zum 1:3.

Die Gäste kamen vor 8026 Zuschauern zwar etwas besser auf, aber die Elversberg­er hatten eine Vielzahl an Konterchan­cen und hätten das Ergebnis noch höher gestalten müssen. Die Fans des VfL Osnabrück waren schon nach einer Stunde bedient und kleinlaut. Dafür hatten die etwa 500 lila Fans zu Spielanfan­g ihren großen Auftritt. Zuerst öffneten sie das Fangnetz vor ihrem Block, sodass das Spiel mit 15 Minuten Verspätung anfangen musste. Dann warfen die VfL-Anhänger in der ersten Minute die obligatori­schen Tennisbäll­e wegen des DFL-Investoren­streits auf den Platz, was zu weiteren fünf Minuten Unterbrech­ung führte. Das Fangnetz war installier­t worden, um Wurfgescho­sse der Fans auf den Platz abzuwenden – das funktionie­rte aber nicht ganz.

„Was heute in der ersten Halbzeit passiert ist, habe ich befürchtet. Wir sind nur hinterherg­elaufen. Für alles, was die Elversberg­er in den vergangene­n Monaten gemacht haben, kann man sie nur beglückwün­schen“, sagte Osnabrücks Trainer Uwe Koschinat, im Saarland bestens bekannt aus seiner Zeit beim 1. FC Saarbrücke­n.

Am kommenden Sonntag, 13.30 Uhr, ist die SVE zu Gast beim sechs Punkte entfernten Tabellendr­itten Hamburger SV. „Wir bekamen heute unsere Räume und haben sie auch genutzt. Beim 2:1-Sieg im Hinspiel gegen Hamburg haben wir unsere Räume auch bekommen. Mit 32 Punkten fahren wir entspannt nach Hamburg, wollen dort aber trotzdem was holen“, sagte Rochelt.

An diesem Montag, 19. Februar, 12 Uhr, tritt die SVE zu einem Testspiel beim Regionalli­gisten FC Homburg an. In der Partie sollen die Spieler zum Einsatz kommen, die gegen Osnabrück nicht gespielt haben. Das Team wird mit Spielern aus der zweiten Mannschaft und Jugendspie­lern aufgefüllt.

 ?? FOTO: SCHUELLER/DEFODI IMAGES/DPA ?? Die Spieler der SV Elversberg freuen sich über eines ihrer drei Tore beim Heimsieg am Sonntag gegen Mitaufstei­ger VfL Osnabrück. Die Saarländer haben damit 32 Punkte auf ihrem Konto und festigten ihren Platz im Mittelfeld.
FOTO: SCHUELLER/DEFODI IMAGES/DPA Die Spieler der SV Elversberg freuen sich über eines ihrer drei Tore beim Heimsieg am Sonntag gegen Mitaufstei­ger VfL Osnabrück. Die Saarländer haben damit 32 Punkte auf ihrem Konto und festigten ihren Platz im Mittelfeld.
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FOTO: IMAGO IMAGES Auch in Elversberg ging es nicht ohne die obligatori­schen Tennisbäll­e ab. Hier hebt Osnabrücks Oumar Diakhite ein paar von ihnen auf.
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FOTO: IMAGO IMAGES Der Franzose Hugo Vandermers­ch erzielte mit dem 2:0 gegen Osnabrück sein erstes Tor für die SV Elversberg.

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