Wagner schießt FCR zum fünften Masters-Titel in Folge
1. FC Riegelsberg gewinnt dramatisches Finale des Endturniers gegen die SV Elversberg mit 5:4 nach Verlängerung.
SAARBRÜCKEN (bene) Die Fußballerinnen des 1. FC Riegelsberg bleiben im Hallenfußball an der Saar das Maß der Dinge. Beim 20. VolksbankenFrauenmasters behauptete sich der FCR am Sonntagabend in einem spektakulären und an Spannung kaum zu überbietenden Finale gegen Regionalliga-Rivale SV Elversberg mit 5:4 (3:3) nach Verlängerung und feierte damit den fünften Titelgewinn in Folge beim Endturnier der besten acht saarländischen Hallenteams.
Im Endspiel vor fast 700 Zuschauern am Saarbrücker Sportcampus Saar war Lisa Wagner mit drei Toren die Spielerin des Spiels. Sechs Sekunden vor dem Ende der Verlängerung fasste sich Wagner bei einem Riegelsberger Umschaltmoment an der rechten Außenlinie einfach mal ein Herz und setzte den Ball an der verdutzten SVE-Torfrau Amanda Sandmann vorbei perfekt ins linke Eck – gefolgt vom ohrenbetäubenden Jubel der mitgereisten FCR-Fans, die stimmungstechnisch für die Höhepunkte sorgten. Zuvor hatte Claudia Pilger die SVE-Frauen im Finale in Führung gebracht (3.
Minute), Riegelsberg durch Jacqueline de Backer ausgeglichen (8.), ehe Wagner fünf Minuten vor Ende für die komplette Wende sorgte (11.). Eine solche hatte aber auch Elversberg in petto: Emma Junold traf per Freistoß zum 2:2 (12.), gefolgt vom 3:2 für die SVE-Frauen, das Jenna Croteau nach tollem Diagonalpass von Emilia Wittling 160 Sekunden vor Ultimo erzielte. Damit lag Elversberg, das in der Vorrunde noch klar mit 1:5 gegen Riegelsberg verloren hatte, auf Kurs zum ersten Masters-Titel – bis de Backer den Ball 20 Sekunden vor der Schluss sehenswert zum 3:3 ins rechte Eck schlenzte.
In der fünfminütigen Verlängerung brachte Ronja Frank Elversberg erneut nach vorne (17.) – doch da war ja noch die immense Schussqualität von Wagner. Erst schloss sie nach einer Ecke von Carina Alt ins linke Eck ab, gefolgt vom ganz späten Schuss ins Glück, der die SVEFrauen um Trainer Kai Klankert ins Tal der Tränen stürzte. „Dass er dann so reingeht, war natürlich genial. So ein Sieg in letzter Sekunde macht alles noch mal umso emotionaler“, blickte Wagner auf ihren Geniestreich, mit dem sie nicht zuletzt den Hallenrekord ihrer Trainerin weiter ausbaute. Für Melanie Klein war es bei der 20. Auflage der bereits 14. Titelgewinn, zehn davon als Spielerin.
Direkt nach Abpfiff fiel beim fünffachen Seriensieger der Startschuss zur langen Partynacht. „Wir haben morgen alle frei. Nach der Party hier geht es ab ins Clubheim“, jubelte Vanessa Skradde, die noch einen persönlichen Erfolg feiern durfte. Innenminister Reinhold Jost kündigte an, dass die nächste Auflage garantiert mit Rundumbande und Kunstrasen über die Bühne gehen werde. Skradde hatte im Vorfeld des Masters öffentlich Kritik am Verband geäußert, dass das Frauenmasters aus ihrer Sicht nicht die angemessene Aufmachung bekomme (wir berichteten). Dafür hatte sie viel Unterstützung erhalten.
Ihr Vorstoß hatte nun scheinbar Erfolg, das kommende Masters-Finale findet am 15. Februar 2025 in der Saarbrücker Joachim-DeckarmHalle mit Rundumbande und Kunstrasen statt. „Diese Botschaft ist für den Frauenfußball im Saarland ein Riesenerfolg“, freute sich Skradde. Gespielt wird dann an einem Samstag, was auf einen weiteren Wunsch der Vereine zurückgeht, dem der Verband ebenfalls nachkam.
Bis zum dramatischen Finale war Riegelsberg beim Masters dominant aufgetreten, mit 19:3 Toren durch die Vorrunde und per 3:1 über den 1. FC Saarbrücken II ins Endspiel gestürmt. Das andere Halbfinale gewann die SVE durch Tore von Junold und Frank gegen den tapfer kämpfenden Verbandsligisten SV Dirmingen spät mit 2:0. Dirmingen wurde durch ein 2:0 über den FCS II Masters-Dritter.