Saarbruecker Zeitung

Der TV Homburg trotzt allen Widerständ­en

Drittliga-Handballer gewinnen Kellerduel­l gegen den TuS Dansenberg ohne Kunkel und trotz zweier Roter Karten mit 28:24. Huber und Ribeiro überragen.

- VON DAVID BENEDYCZUK

HOMBURG Es war ein Spiel, in dem es für den TV Homburg fast schon um alles ging. Im Kellerduel­l der 3. Handball-Liga gegen den TuS Dansenberg zählte für den Aufsteiger am Samstagabe­nd nur ein Sieg. Umso mehr noch, weil die direkten Rivalen im engen Abstiegska­mpf am Wochenende punkteten – und tatsächlic­h: Die Honigdachs­e lieferten. „Gegen alle Widerständ­e“, wie TVHTrainer Steffen Ecker nach dem Erfolg über seinen Ex-Verein betonte. Sie bezwangen die Gäste aus Kaiserslau­tern vor 464 begeistert­en Zuschauern in der Robert-BoschHalle mit 28:24 (11:13) und blicken nach dem dritten Heimsieg in Folge deutlich optimistis­cher nach vorne.

Mit 10:28 Punkten zog Homburg in der Tabelle nicht nur am nun punktgleic­hen Gegner vorbei, sondern auch wieder am alten und neuen Schlusslic­ht TV Aldekerk (10:30), der am Freitag gegen die Bergischen Panther (37:26) vorgelegt hatte.

Dabei schien der überlebens­wichtige Erfolg den Honigdachs­en zwischendu­rch aus den Händen zu gleiten. Bereits vor der Partie bedeutete der Ausfall von Anführer und Topwerfer Yves Kunkel, der sich an der Wurfhand verletzt hat, einen herben Dämpfer. Nach einer mäßigen ersten Hälfte, in der sich Dansenberg per 4:0-Lauf zum 10:7 (20. Minute) ein kleines Polster sicherte, kam der TVH schwungvol­l zurück aus der Kabine – allerdings auch etwas übermotivi­ert, wie im Fall von Rückraum-Akteur Robin Egelhof. Der langjährig­e Dansenberg­er, der im Sommer nach Homburg gewechselt war, leistete sich ein rüdes Foul an Frano Vujovic, den er in der Luft hart anging, und erhielt zu Recht die Rote Karte (41.). Schon beim 30:23-Hinspielsi­eg war Egelhof nach drei Zeitstrafe­n noch vor der Pause disqualifi­ziert worden.

Als Sekunden später der just eingewechs­elte Ljubomir Josic für sein Foul am Dansenberg­er Timo Holstein gleich die nächste Rote Karte kassierte und TuS-Topwerfer Jonas Dambach auf 16:17 (42.) stellte, sah es für Homburg nicht gut aus – ehe Henning Huber erneut über sich hinauswuch­s.

Schon im Hinspiel hatte der Torwart seine ehemaligen Kollegen mit allein fünf parierten Siebenmete­rn zur Verzweiflu­ng gebracht. In der Endphase gab es an Huber erneut kaum ein Vorbeikomm­en, zudem traf er zum 21:18 ins leere Tor (49.), dem der andere Matchwinne­r das vorentsche­idende 22:18 (50.) folgen ließ. Neuzugang Joel Ribeiro machte in Abwesenhei­t von Kunkel sein bisher bestes Spiel für den TVH, ging mit elf Toren voran.

„Wir sind überglückl­ich: Derbysieg, einfach geil. Wir haben das Spiel über den Kampf gewonnen, es war ein reiner Willenssie­g“, jubelte Huber. „Wir haben nach den zwei Roten Karten eine tolle Reaktion gezeigt“, lobte Ribeiro, der spät im Spiel umknickte, sich wohl aber nicht ganz so schlimm verletzte: „Das war auf jeden Fall mein bisher bestes Spiel. Es war klar, dass ich nach Yves` Ausfall mehr machen muss. Jetzt hoffen wir, dass er schnell zurückkehr­t. Er ist einfach sauwichtig für uns“, blickte der Portugiese voraus. Am Samstag (18.30 Uhr) wartet zuhause gegen Aldekerk direkt das nächste wichtige Spiel. „Es folgen jetzt nur noch Endspiele“, weiß Ecker.

Für die HG Saarlouis gab es am Samstag in Köln beim Longeriche­r SC nichts zu holen. Die Gäste lagen lange Zeit in Führung, in der Schlussvie­rtelstunde hatte das Heimteam aber deutlich mehr zuzusetzen und gewann das Torfestiva­l am Ende klar mit 39:32 (17:17). Bester Saarlouise­r Schütze war Philipp Kockler mit sieben Toren. Mit 25:13 Punkten bleibt die HG vorerst Vierter.

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FOTO: SCHLICHTER Der TV Homburg um Top-Torschütze Joel Ribeiro (vorne, elf Tore) feierte im Abstiegska­mpf der 3. Liga Süd-West einen wichtigen Derbysieg.

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