Der TV Homburg trotzt allen Widerständen
Drittliga-Handballer gewinnen Kellerduell gegen den TuS Dansenberg ohne Kunkel und trotz zweier Roter Karten mit 28:24. Huber und Ribeiro überragen.
HOMBURG Es war ein Spiel, in dem es für den TV Homburg fast schon um alles ging. Im Kellerduell der 3. Handball-Liga gegen den TuS Dansenberg zählte für den Aufsteiger am Samstagabend nur ein Sieg. Umso mehr noch, weil die direkten Rivalen im engen Abstiegskampf am Wochenende punkteten – und tatsächlich: Die Honigdachse lieferten. „Gegen alle Widerstände“, wie TVHTrainer Steffen Ecker nach dem Erfolg über seinen Ex-Verein betonte. Sie bezwangen die Gäste aus Kaiserslautern vor 464 begeisterten Zuschauern in der Robert-BoschHalle mit 28:24 (11:13) und blicken nach dem dritten Heimsieg in Folge deutlich optimistischer nach vorne.
Mit 10:28 Punkten zog Homburg in der Tabelle nicht nur am nun punktgleichen Gegner vorbei, sondern auch wieder am alten und neuen Schlusslicht TV Aldekerk (10:30), der am Freitag gegen die Bergischen Panther (37:26) vorgelegt hatte.
Dabei schien der überlebenswichtige Erfolg den Honigdachsen zwischendurch aus den Händen zu gleiten. Bereits vor der Partie bedeutete der Ausfall von Anführer und Topwerfer Yves Kunkel, der sich an der Wurfhand verletzt hat, einen herben Dämpfer. Nach einer mäßigen ersten Hälfte, in der sich Dansenberg per 4:0-Lauf zum 10:7 (20. Minute) ein kleines Polster sicherte, kam der TVH schwungvoll zurück aus der Kabine – allerdings auch etwas übermotiviert, wie im Fall von Rückraum-Akteur Robin Egelhof. Der langjährige Dansenberger, der im Sommer nach Homburg gewechselt war, leistete sich ein rüdes Foul an Frano Vujovic, den er in der Luft hart anging, und erhielt zu Recht die Rote Karte (41.). Schon beim 30:23-Hinspielsieg war Egelhof nach drei Zeitstrafen noch vor der Pause disqualifiziert worden.
Als Sekunden später der just eingewechselte Ljubomir Josic für sein Foul am Dansenberger Timo Holstein gleich die nächste Rote Karte kassierte und TuS-Topwerfer Jonas Dambach auf 16:17 (42.) stellte, sah es für Homburg nicht gut aus – ehe Henning Huber erneut über sich hinauswuchs.
Schon im Hinspiel hatte der Torwart seine ehemaligen Kollegen mit allein fünf parierten Siebenmetern zur Verzweiflung gebracht. In der Endphase gab es an Huber erneut kaum ein Vorbeikommen, zudem traf er zum 21:18 ins leere Tor (49.), dem der andere Matchwinner das vorentscheidende 22:18 (50.) folgen ließ. Neuzugang Joel Ribeiro machte in Abwesenheit von Kunkel sein bisher bestes Spiel für den TVH, ging mit elf Toren voran.
„Wir sind überglücklich: Derbysieg, einfach geil. Wir haben das Spiel über den Kampf gewonnen, es war ein reiner Willenssieg“, jubelte Huber. „Wir haben nach den zwei Roten Karten eine tolle Reaktion gezeigt“, lobte Ribeiro, der spät im Spiel umknickte, sich wohl aber nicht ganz so schlimm verletzte: „Das war auf jeden Fall mein bisher bestes Spiel. Es war klar, dass ich nach Yves` Ausfall mehr machen muss. Jetzt hoffen wir, dass er schnell zurückkehrt. Er ist einfach sauwichtig für uns“, blickte der Portugiese voraus. Am Samstag (18.30 Uhr) wartet zuhause gegen Aldekerk direkt das nächste wichtige Spiel. „Es folgen jetzt nur noch Endspiele“, weiß Ecker.
Für die HG Saarlouis gab es am Samstag in Köln beim Longericher SC nichts zu holen. Die Gäste lagen lange Zeit in Führung, in der Schlussviertelstunde hatte das Heimteam aber deutlich mehr zuzusetzen und gewann das Torfestival am Ende klar mit 39:32 (17:17). Bester Saarlouiser Schütze war Philipp Kockler mit sieben Toren. Mit 25:13 Punkten bleibt die HG vorerst Vierter.