Mahnwache für die Opfer von Hanau
70 Menschen erinnern in Saarbrücken an die neun Männer und Frauen, die vor vier Jahren ermordet wurden.
(bub) Gemeinsam wollten die Teilnehmer gestern ein Zeichen setzen und an die Opfer des Anschlages in Hanau erinnern. Vor vier Jahren erschoss am 19. Februar ein rechtsextremer Täter in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven. Mit dem Spruch „Hanau ist kein Einzelfall!“trafen sich gestern Nachmittag bis zu 70 Menschen in der Reichsstraße, um an den Anschlag und die Opfer zu erinnern. Zusammen legten sie Kerzen und Blumen nieder.
Schon 2022 wurde vor Ort der Opfer gedacht. Der Anti-Rassistische-Arbeitskreis (ARA), der sich aus aktiven Vertretern der Organisationen „House of Resources Saar“in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Café Exodus, Fuji Film, Ultra Boys und Virage Est zusammensetzt, hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, jährlich an Ort und Stelle zu demonstrieren. „Wir möchten an die Namen der Opfer erinnern und dazu auffordern, den Rassismus im Alltag, in Behörden, Politik, Medien und in den Sicherheitsapparaten konsequent zu bekämpfen“, sagte Projektkoordinatorin Esmine Isgören vom House of Resources Saar. „Teilnehmende wurden dazu aufgerufen, Blumen oder Kerzen mitzubringen, um auch Solidarität mit den Angehörigen zu zeigen. Außerdem gibt es ein Kondolenzbuch, in dem die Besucher unserer Gedenkveranstaltung ihre Gedanken und ihr Mitgefühl aufschreiben können. Wir wollen damit gemeinsam der Opfer von Hanau, von Halle, von Dessau, Köln, Duisburg, München, Dortmund und vielen weiteren Orten gedenken“, erklärte Isgören weiter. Der antirassistische Arbeitskreis wolle ein deutliches Zeichen gegen Rassismus setzen. „Das Wichtigste ist jetzt, dass alle Betroffenen rechter Gewalt zusammenkommen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam weiterkämpfen.“