BUND fordert mehr Grün- und Wasserflächen für die Stadt
(red) Nach einer fast einjährigen Phase der Beratung und Abstimmung hat der Stadtrat Saarbrücken die Nachhaltigkeitsstrategie für die Landeshauptstadt mit vielfältigen Absichtserklärungen zu mehr Nachhaltigkeit beschlossen.
Der BUND begrüßt, dass die Stadt ihre Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen hat. Die Strategie habe allerdings im politischen Tagesgeschäft bei Weitem nicht den Stellenwert, den sie haben müsste – in Anbetracht der sich dramatisch zuspitzenden ökologischen Krisen (Klima, Biodiversitätsverlust, Ressourcenknappheit). Wesentliche Ziele seien weit davon entfernt, erreicht zu werden: darunter Klimaschutz in allen Sektoren der Stadt vom Bauen über die Energiewende bis zum Verkehr. Auch der Artenschutz sowie der Naturschutz spielen in Saarbrücken nur eine geringe Rolle bei allen Entscheidungen des Stadtrates, heißt es in der Pressemitteilung. Vielmehr wurden bisher ständig Lösungen gesucht und gefunden, um den gesetzlichen Mindeststandards in irgendeiner Form gerecht zu werden und sei es durch Aufforstungen im nördlichen Saarland, wenn in Saarbrücken mal wieder Bäume gefällt werden sollen. Der BUND fordert den Stadtrat daher auf, eine verbindliche und wirksame Umsetzung der Ziele zur obersten Priorität ihres politischen Handelns zu machen. Grundsätzlich gelte: „Die bisherige Stadtentwicklung in Saarbrücken hat sich vor allem am Ziel des Einwohnerwachstums orientiert und steht damit im krassen Widerspruch zu einer nachhaltigen Entwicklung und den begrenzten Ressourcen in Saarbrücken, insbesondere beim Verkehrsaufkommen und den begrenzten Grünflächen im Innenstadtbereich. In wesentlichen Bereichen sind die städtischen Umwelt-Belastungen längst überschritten – Hitze und Lärm zeichnen diese
Stadt inzwischen aus und sind damit das Gegenteil von nachhaltiger Lebensqualität.“
Der BUND fordert bei der Nachhaltigkeitsstrategie eine verbindliche Vorgabe für sämtliche Stadtplanungen in Richtung Klimaneutralität zum Beispiel durch deutlich mehr grüne und blaue Stadtentwicklung (mehr Grün- und Wasserflächen). Zu einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie, die den Namen verdient, gehöre darüber hinaus, dass die Stadt mit gutem Beispiel vorangehe und die städtischen Eigenbetriebe auf konsequente Einhaltung dieser Nachhaltigkeitsstrategie verpflichte.