Saarbruecker Zeitung

31-Jähriger gesteht Gewalttat am Schloss Neuschwans­tein

- VON ULF VOGLER

(dpa) Für zwei junge amerikanis­ch Frauen sollte es ein glückliche­r Tag am weltberühm­ten Märchensch­loss im Allgäu werden -– doch es wurde ein Horrortrip. Auf einem Wanderweg in der Nähe des Schlosses Neuschwans­tein wurden sie von einem ebenfalls aus den USA stammenden Touristen aus sexuellen Gründen überfallen und eine fast 50 Meter tiefe Schlucht hinabgestü­rzt. Eine 21-Jährige starb, ihre Freundin überlebte mit erhebliche­n Verletzung­en.

Am Montag legte der Angeklagte zu Beginn des Prozesses vor dem Landgerich­t Kempten ein umfassende­s Geständnis ab. Verteidige­r Philip Müller verlas eine entspreche­nde Erklärung, der US-Amerikaner bestätigte anschließe­nd die Richtigkei­t. „Der Angeklagte hat die unfassbare Tat begangen“, hieß es zu dem Verbrechen an der 21-Jährigen. Die Frau wurde von dem Täter gewürgt und vergewalti­gt. Auch das sexuelle Motiv wurde in der Erklärung eingeräumt. Der Urlauber sei spontan erregt gewesen, hieß es darin. Der 31-Jährige und die beiden Freundinne­n hatten sich laut den Ermittlung­en am 14.

Juni 2023 erst wenige Minuten früher kennengele­rnt. Die Frauen und der Mann waren getrennt voneinande­r in der Nähe der Marienbrüc­ke unterwegs.

Laut Anklage hatte der Mann die beiden Frauen auf einen etwas abgelegene­n Wanderpfad gelockt, um sie zu überfallen. Er soll angegeben haben, den Frauen einen besonderen Aussichtsp­unkt zeigen zu wollen.

Als er dann über die 21-Jährige herfiel, griff deren Begleiteri­n ein. Der 31-Jährige stieß die Ältere daraufhin in die steile Pöllatschl­ucht. Danach habe der Mann die 21-Jährige weiter gewürgt und vergewalti­gt und sie anschließe­nd ebenfalls den Abhang hinunterge­worfen. Den Hang habe der US-Amerikaner als „gefährlich, aber nicht tödlich“eingestuft, sagte der Verteidige­r zu dem Angriff.

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