Liebesreigen in der Großstadt
In „ A rainy day in New York“versucht ein junges Paar, sich nicht in der Metropole zu verlieren.
(ry) Die romantische Komödie„A rainy day inNew York“ist die Rückkehr von Altmeister Woody Allen in die Großstadt, das Zuhause seiner Filme, die die 1970er- bis 1990er-Jahre prägten. Vor der Kamera versammelte der Regisseur aktuelleHollywood-Größen verschiedener Generationen, darunter Timothée Chalamet, Elle Fanning, Jude Law, Diego Luna, Liev Schreiber sowie Schauspielerinund Sängerin Selena Gomez. Allein das Ensemble macht den Film, der vielleicht nicht gerade durch eine herausragende Geschichte, aber seine wunderbaren Darsteller besticht, sehenswert. DieHandlung beginnt relativ simpel.
Gatsby Welles (Chalamet) verabscheut sein College, bleibt aber dort, um bei seiner Freundin Ashleigh (Fanning) sein zu können. Als diese die Chance erhält, den renommierten FilmemacherRoland Pollard (Schreiber) zu interviewen, folgtGatsby ihr nachNewYork City. Sein Plan: eine Rundreise durch Manhattan. Doch die Ereignisse überschlagen sich, als Ashleigh zu einer privatenVorführung von PollardsneuemFilm eingeladen wird. Dieser steckt in einer Schaffenskrise. Derweil wird auchGatsby in die Welt des Filmemachens gezogen: Ein Zufall führt ihn zu einem alten Schulfreund, der ihn um eine kleine Rolle in einem Filmprojekt bittet – eine Kussszene. Die Über
raschung ist groß, als sich herausstellt, dass seine Kusspartnerin niemand Geringeres als Shannon (Gomez) ist, die Schwester einer früheren Exfreundin. Während Ashleigh von Pollard und seinem Glamour vereinnahmt wird, gerät Gatsbys Plan für ein romantisches Wochenende ins Wanken. Eine weitere zufällige Begegnung mit Shannon bringt unerwartete Gefühle ans Licht, während es in Strömen regnet. Die beiden sind sich schnell einig, dass es nichts Ro
mantischeres gibt, als an einemRegentag abends die Delacorte Clock im Central Park Zoo zu besuchen.
Die Produktion des Films fiel mit dem Beginn der #MeToo-Bewegung zusammen und sorgte für erneutes Interesse an denVorwürfen angeblicher sexueller Übergriffe durchWoody Allen aus dem Jahr 1992. Geldgeber Amazon distanzierte sich von dem Film, sodass er nicht wie geplant in den USA in die Kinos kam, aber z. B. ab dem 5. Dezember 2019 in den
deutschen Kinos zu sehen war. Allen verklagte Amazon, die Parteien einigten sich außergerichtlich und der Film war kostenlos beiAmazon Prime abzurufen. Timothée Chalamet und andere spendeten aufgrund der Kontroverse ihre Gagen an soziale Organisationen, die sich u. a. für Opfer sexueller Gewalt sowie dieRechte von LGBT-Personen einsetzen.
20.15 Uhr, Arte