Größere Züge und neue Parkplätze für Bahnreisende
Die Luxemburger Bahngesellschaft CFL will den steigenden Passagierzahlen gerecht werden und investiert in ihre Flotte.
Die steigenden Passagierzahlen im Luxemburger Bahnverkehr machen eine Modernisierung des Schienennetzes notwendig. Die nationale Eisenbahngesellschaft CFL will in diesem Jahr neben der Fortführung der großen Infrastrukturarbeiten wie der Neubaustrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg und dem Ausbau des Haltepunkts Howald mit neuen Waggons und Bussen auch in die Qualität des Transports investieren.
So soll bis zur Jahresmitte die CFL-Busflotte um zwölf Elektrobusse erweitert sein. Ein Experiment startet die Gesellschaft in Kürze in Esch-Belval, wo zwei selbstfahrende Minibusse zum Einsatz kommen werden. Sie werden zwischen dem
Bahnhof „Belval Université“, der Bildungseinrichtung selbst und dem Belval-Lycée fahren. In einer ersten Testphase, die sechs bis acht Wochen dauert, werden die Busse ohne Passagiere fahren. Selbstfahrend bedeute aber nicht, dass der Bus ohne Aufsicht fährt. „Es wird sich immer eine Person an Bord befinden, die im Notfall intervenieren kann.“
Handelt es sich bei den führerlosen Bussen noch um ein „kleines“Experiment, bewegen sich die Infrastrukturarbeiten dieses Jahres in anderen Dimensionen. Nach einem Einbruch der Passagierzahlen während der Corona-Pandemie ist die CFL nun zurück auf der Wachstumsspur. 2023 wurde mit 28,7 Millionen beförderten Passagieren ein neuer Rekord aufgestellt. Einerseits werden nun die Infrastrukturarbeiten am Schienennetz weitergeführt, andererseits werden bald neue Züge eingesetzt, die mehr Passagiere befördern. So sollen sich die sechs Linien des Schienenverkehrs nicht mehr gegenseitig stören, sagt Generaldirektor Marc Wengler. Aus diesem Grund gebe es derzeit viele Baustellen. Am Ende werde aber die Pünktlichkeit verbessert.
Um die steigenden Passagierzahlen meistern zu können, müssen die Kapazitäten der Züge gesteigert werden. Um aber längere Züge einsetzen zu können, müssen die Bahnsteige in den wichtigsten Bahnhöfen um 250 Meter verlängert werden. Das soll in der zweiten Jahreshälfte erfolgen, womit die Zahl der Sitzplätze bis 2026 um 46 Prozent erhöht werden kann. Das bedeutendste aktuelle Projekt ist die zweispurige
Neubaustrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg von sieben Kilometern Länge. Ab 2027 soll sie in Betrieb genommen werden. Auf ihr werden vor allem die Züge zwischen Luxemburg und Lothringen fahren, acht pro Stunde; die Passagierkapazitäten können damit ab 2028 um 50 Prozent gesteigert werden. Ein wichtiges Element der neuen Strecke ist die Umwandlung des Haltepunkts Howald in einen multimodalen Umsteigebahnhof. Auf Howald werden deshalb vier zusätzliche Bahnsteige gebaut.
Um den Autofahrern den Umstieg auf den Zug zu erleichtern, wird die CFL weiter neue Parkmöglichkeiten in der Nähe ihrer Bahnhöfe schaffen. Neben Rodange und Mersch (bereits 2023) werden in Ulflingen, Wecker (160 Stellplätze) und Colmar-Berg (200) die Kapazitäten ausgebaut.
Neben den Neubauarbeiten muss die CFL auch das bestehende Schienennetz regelmäßig warten. So werden dieses Jahr 21,6 Kilometer Schienen, 33 900 Schwellen und 54 Weichen erneuert. Auch das schrittweise Entfernen der Bahnschranken wird 2024 fortgeführt.
Eine neue Funktion
auf der Website www.cfl.lu erlaubt es Nutzern, gezielt Informationen zu Bauarbeiten auf einer bestimmten Zugstrecke abzurufen. Die Informationen sollen übersichtlicher gestaltet sein, da nur die angezeigt werden, die den Nutzer interessieren.