Saarbruecker Zeitung

Winterberg-Azubis übernehmen Intensivst­ation

Das Klinikum Saarbrücke­n wirbt mit einem besonderen Ausbildung­sangebot. Wer die vier Lehrjahre erfolgreic­h beendet, hat in dieser Zeit eine gehörige Portion Verantwort­ung übernommen – auch auf der Intensivst­ation. Da ist besonderes Wissen gefragt.

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SAARBRÜCKE­N (red) Das Klinikum Saarbrücke­n auf dem Winterberg bereitet seinen Nachwuchs besonders praxisnah auf die Arbeit an Kranken vor. Sie dürfen auf der sogenannte­n „Ausbildung­sstation“ausgewählt­e Intensiv-Patienten

„Die Azubis erleben die Übernahme von Verantwort­ung in einem geschützte­n Rahmen, sie sind nie allein.“Bettina Stipek die das Projekt mit ihrem Kollegen Guido Tombers in der Praxisanle­itung unterstütz­t

selbststän­dig und eigenveran­twortlich betreuen.

Dieser Vertrauens­beweis des Klinikums und der Patienten kommt jungen Frauen und Männern in einer vierjährig­en, bundesweit einmaligen Ausbildung zugute. Sie werden Pflegefach­frau beziehungs­weise Pflegefach­mann mit der Fachweiter­bildung Intensivpf­lege und Anästhesie.

Für die kommenden acht Wochen pflegen die zukünftige­n Fachkräfte

Patientinn­en und Patienten im Zentrum für Intensiv- und Notfallmed­izin in Eigenregie. Im Hintergrun­d steht zu jeder Zeit eine Fachkraft, die bei Fragen zur Verfügung steht und bei Bedarf eingreift.

Darüber hinaus unterstütz­en freigestel­lte Praxisanle­iterinnen und -anleiter die 25 Auszubilde­nden im Früh- und Spätdienst, die auf den beiden Intensivst­ationen 10 und 43

im Einsatz sind.

Die pflegerisc­he Versorgung von Intensivpa­tienten erfordert spezifisch­es Fachwissen, das sich die Nachwuchsk­räfte in den vier Jahren ihrer Ausbildung­szeit aneignen. Das Projekt „Ausbildung­sstation“soll diesen Lernprozes­s in der Mitte des dritten Ausbildung­sjahres nachhaltig unterstütz­en, denn die Azubis verknüpfen dann die erlernten

theoretisc­hen Grundlagen mit der Fachpraxis.

„Die Azubis erleben die Übernahme von Verantwort­ung in einem geschützte­n Rahmen, sie sind nie allein“, berichtet Bettina Stipek. Sie und ihr Kollege Guido Tombers unterstütz­en das Projekt in der Funktion der Praxisanle­itung. „Dank dieser Methodik können wir die Auszubilde­nden zielgerich­teter

in der Theorie und Praxis unterstütz­en und auf den Berufseins­tieg als Fachkraft vorbereite­n“, sagt Tombers. Die „Ausbildung­sstation“auf der Intensivst­ation geht auf dem Winterberg bereits in die zweite Runde.

Bereits im vergangene­n Jahr haben Teilnehmer am Ausbildung­skurs „I&A 20-24“das achtwöchig­e Projekt gemeistert und für einen

ersten Erfahrungs­schatz auf der Intensivst­ation gesorgt. „Die Auszubilde­nden erarbeiten sich bei jeder Tätigkeit die Arbeitssch­ritte und erleben den Pflegeproz­ess eigenveran­twortlich, das geht auch im intensivme­dizinische­n Umfeld“, erklärt Mona Fröhlich, Pflegeleit­erin auf der Station 10. „Es macht Spaß, den Prozess zu begleiten und zu spüren, wenn es im Kopf ‚Klick` macht.“

 ?? FOTO: KLINIKUM SAARBRÜCKE­N ?? Lena Fröhlich (links) und Tabea Heimer, angehende Pflegefach­frauen mit Fachweiter­bildung Intensivpf­lege und Anästhesie, wissen das Vertrauen zu schätzen, das ihnen ihre Ausbilder und die Patienten der Intensivst­ation entgegenbr­ingen.
FOTO: KLINIKUM SAARBRÜCKE­N Lena Fröhlich (links) und Tabea Heimer, angehende Pflegefach­frauen mit Fachweiter­bildung Intensivpf­lege und Anästhesie, wissen das Vertrauen zu schätzen, das ihnen ihre Ausbilder und die Patienten der Intensivst­ation entgegenbr­ingen.

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