Klimaschützer kritisieren Baum-Fällaktion in St. Johann
(red) Klimaschützer werfen der Stadt vor, sie lasse trotz der Herausforderungen des Klimawandels gesunde Bäume in großem Umfang fällen. Sie reagieren damit auf die Fäll-Aktion vom vergangenen Wochenende in der St. Johanner Straße unweit der Westspange (SZ vom Montag). Das sei unverantwortlich in einer Zeit, in der der Erhalt von Bäumen von entscheidender Bedeutung ist. Beide Klimaschutzbewegungen fordern die Verwaltung zum Umdenken in der Stadtplanung auf und wollen einen Stopp des Fällens von gesunden Bäumen sowie einen sofortigen Ausgleich durch Neupflanzung.
Anna Romp von Greenpeace Saar betont die Bedeutung von Bäumen im Kampf gegen den Klimawandel, da sie CO2 absorbierten und die Luftqualität verbesserten. Sie seien leistungsstarke Klimaanlagen in Städten. Susanne Speicher von Fridays for Future Saarland sagt, das Abholzen gesunder Bäume schade auch dem Ökosystem und der Lebensqualität der Saarbrücker.
Neue Bäume, wie angekündigt, an anderer Stelle zu pflanzen, könne nie ein Ersatz sein. „Schließlich stehen sie nicht nur an ganz anderer Stelle, sie brauchen auch viele Jahre bis sie die gleichen positiven Wirkungen erzielen.“
Die Stadt werbe mit der Pflanzung von Bäumen im Nauwieser Viertel, verschweige aber, dass an anderer Stelle eine große Zahl gesunder Bäume gefällt wird, sagt Rune Becker von Saarland for Future und ergänzt: „Saarbrücken rief vor fast fünf Jahren den Klimanotstand aus, aber hält sich durch heftige Eingriffe ins Stadtklima nicht an die eigenen Versprechen. 2023 war weltweit das heißeste Jahr aller Zeiten, aber unsere Stadtverwaltung lässt Bäume für mehr Fahrspuren fällen.“