Mit dem Heimvorteil in die WM
Die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft in Winterberg beginnt diesen Donnerstag.
(dpa) Nach den Erfolgen im Eiskanal bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking und der starken WM im Vorjahr in St. Moritz möchte das deutsche Bob-Team bei den Heim-Weltmeisterschaften in Winterberg daran anknüpfen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen vor den Titelkämpfen ab diesem Donnerstag.
Wie läuft die WM in Winterberg ab?
Vor den Bob-Titelkämpfen gibt es die Skeleton-WM. An diesem Donnerstag und Freitag ermitteln Frauen und Männer in jeweils vier Läufern ihre Weltmeister. Am Samstag und Sonntag folgen die Entscheidungen im Monobob der Frauen und im Zweierbob der Männer. Nach einer Pause geht es am Wochenende danach weiter mit den Entscheidungen im Zweierbob der Frauen und im Viererbob der Männer.
Die Zeitabstände sind immer in Winterberg eng. Darum wird sie StarterBahn genannt. Aber warum?
Mit einer Wettkampflänge von 1330 Metern ist das 15 Kurven umfassende Eis-Labyrinth an der Kappe im Hochsauerland eine sogenannte Starter-Bahn, da die Topsprinter am Start einen leichten Vorteil haben. Aufgrund der relativ kurzen und einfachen Strecke sind Fahrfehler schlechter aufzuholen als etwa im 1722 Meter langen Natureiskanal in St. Moritz mit 19 Kurven. In der
Vorsaison lagen die ersten drei Viererbobs nur zwei Zehntelsekunden auseinander.
Wie groß ist der Heimvorteil?
Er ist wie in Königssee oder Altenberg schwer wegzudiskutieren. Denn die Deutschen haben mehr Trainingsläufe, mehr Testrennen, um Material zu entwickeln. Zudem wurden auch die deutschen Meisterschaften Mitte November in Winterberg ausgetragen.
Welche technischen Änderungen hat der Weltverband vor der Saison beschlossen?
Der Bob bestehe – vereinfacht gesagt – aus Stahl, an dem die Kufen dran sind, sowie einer Haube, meist aus Carbon, erklärt der deutsche Cheftrainer René Spies. Bedeutend sind die Verbindungspunkte von Haube und Rahmen: „Da geht es um Fahrdynamik, um Dämpfung, damit man viel Eiskontakt mit der Kufe hat. Und da gab es Regeleinschränkungen, wo wir sehr viel getüftelt haben in den letzten Jahren.“Daher müsse man nun zusammen mit den Technikern vom Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten neue Lösungen finden, um die Erfolgsserie bei den Winterspielen 2026 fortzusetzen. Die Schweizer und auch die dann gastgebenden Italiener investieren hinsichtlich Olympia enorm ins Material.
Was wird das spannendste Rennen?
Die Königsklasse Viererbob bleibt das Highlight. Der Brite Brad Hall ist nach einer Pause zurück, nachdem er im vergangenen Winter Francesco Friedrich auf dessen Heimbahn schlug und in Winterberg nur knapp Zweiter wurde. Zudem war der Lette Emils Cipulis bei der WM-Generalprobe zulrtzt zeitgleich mit Sieger Friedrich. Im Zweierbob wird der schwer gestürzte Schweizer Mitfavorit Michael Vogt fehlen, der im Vorjahr hinter Johannes Lochner Weltcup-Zweiter wurde. Titelverteidiger Lochner geht nach seinem Sturz in Altenberg an den Start.