Saarbruecker Zeitung

Mit dem Heimvortei­l in die WM

Die Bob- und Skeleton-Weltmeiste­rschaft in Winterberg beginnt diesen Donnerstag.

- Produktion dieser Seite: Kai Klankert, David Hoffmann

(dpa) Nach den Erfolgen im Eiskanal bei den Olympische­n Winterspie­len 2022 in Peking und der starken WM im Vorjahr in St. Moritz möchte das deutsche Bob-Team bei den Heim-Weltmeiste­rschaften in Winterberg daran anknüpfen. Wir beantworte­n die wichtigste­n Fragen vor den Titelkämpf­en ab diesem Donnerstag.

Wie läuft die WM in Winterberg ab?

Vor den Bob-Titelkämpf­en gibt es die Skeleton-WM. An diesem Donnerstag und Freitag ermitteln Frauen und Männer in jeweils vier Läufern ihre Weltmeiste­r. Am Samstag und Sonntag folgen die Entscheidu­ngen im Monobob der Frauen und im Zweierbob der Männer. Nach einer Pause geht es am Wochenende danach weiter mit den Entscheidu­ngen im Zweierbob der Frauen und im Viererbob der Männer.

Die Zeitabstän­de sind immer in Winterberg eng. Darum wird sie StarterBah­n genannt. Aber warum?

Mit einer Wettkampfl­änge von 1330 Metern ist das 15 Kurven umfassende Eis-Labyrinth an der Kappe im Hochsauerl­and eine sogenannte Starter-Bahn, da die Topsprinte­r am Start einen leichten Vorteil haben. Aufgrund der relativ kurzen und einfachen Strecke sind Fahrfehler schlechter aufzuholen als etwa im 1722 Meter langen Natureiska­nal in St. Moritz mit 19 Kurven. In der

Vorsaison lagen die ersten drei Viererbobs nur zwei Zehntelsek­unden auseinande­r.

Wie groß ist der Heimvortei­l?

Er ist wie in Königssee oder Altenberg schwer wegzudisku­tieren. Denn die Deutschen haben mehr Trainingsl­äufe, mehr Testrennen, um Material zu entwickeln. Zudem wurden auch die deutschen Meistersch­aften Mitte November in Winterberg ausgetrage­n.

Welche technische­n Änderungen hat der Weltverban­d vor der Saison beschlosse­n?

Der Bob bestehe – vereinfach­t gesagt – aus Stahl, an dem die Kufen dran sind, sowie einer Haube, meist aus Carbon, erklärt der deutsche Cheftraine­r René Spies. Bedeutend sind die Verbindung­spunkte von Haube und Rahmen: „Da geht es um Fahrdynami­k, um Dämpfung, damit man viel Eiskontakt mit der Kufe hat. Und da gab es Regeleinsc­hränkungen, wo wir sehr viel getüftelt haben in den letzten Jahren.“Daher müsse man nun zusammen mit den Technikern vom Institut für Forschung und Entwicklun­g von Sportgerät­en neue Lösungen finden, um die Erfolgsser­ie bei den Winterspie­len 2026 fortzusetz­en. Die Schweizer und auch die dann gastgebend­en Italiener investiere­n hinsichtli­ch Olympia enorm ins Material.

Was wird das spannendst­e Rennen?

Die Königsklas­se Viererbob bleibt das Highlight. Der Brite Brad Hall ist nach einer Pause zurück, nachdem er im vergangene­n Winter Francesco Friedrich auf dessen Heimbahn schlug und in Winterberg nur knapp Zweiter wurde. Zudem war der Lette Emils Cipulis bei der WM-Generalpro­be zulrtzt zeitgleich mit Sieger Friedrich. Im Zweierbob wird der schwer gestürzte Schweizer Mitfavorit Michael Vogt fehlen, der im Vorjahr hinter Johannes Lochner Weltcup-Zweiter wurde. Titelverte­idiger Lochner geht nach seinem Sturz in Altenberg an den Start.

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FOTO: KAHNERT/DPA Francesco Friedrich will bei der HeimWM in Winterberg im Viererbob triumphier­en.

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