FCS will nach dem Derbysieg nachlegen
Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken gastiert an diesem Mittwoch zum Nachholspiel bei Viktoria Köln. Der Gegner ist ersatzgeschwächt.
„Zu Gast im Tabellenkeller“– so könnte man die aktuelle englische Woche des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken treffend überschreiben. Mit dem hochverdienten 2:0-Erfolg im Südwestderby am Sonntag hat die Mannschaft von Trainer Rüdiger Ziehl den SV Waldhof Mannheim noch tiefer in die Abstiegszone gedrückt. An diesem Mittwoch um 19 Uhr will der FCS im Nachholspiel bei der ebenfalls taumelnden Viktoria aus Köln (Patz 14) nachlegen, ehe am Sonntag (16.30 Uhr) Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld (derzeit auf Rang 15) auf dem dann neuen Rasen im Ludwigspark Punkte lassen soll.
„Wir haben vor allem die erste Halbzeit richtig gut gespielt“, sagte Ziehl, warnte aber auch gleichzeitig davor, nach dem guten Auftritt im Carl-Benz-Stadion die schwächelnden Kölner zu unterschätzen: „Wir haben die Qualität der Viktoria im Hinspiel gesehen, als wir mit ihnen gar nicht zurecht gekommen sind.“
Doch anders als beim 2:1-Sieg beim FCS in der Vorrunde plagen die Rheinländer massive Verletzungsprobleme. Mit Donny Bogicevic, Niklas May (beide Syndesmoseriss), Lars Dietz (Gehirnerschütterung), Moritz Fritz (Meniskus), Christoph Greger (Anriss der Kniescheibe), Bryan Henning (Kreuzbandriss) und David Philipp (Adduktoren) fehlen Kölns Kult-Trainer Olaf Janßen aktuell sieben Spieler mit Startelf-Potenzial. „Sie werden alles dafür tun, uns zu ärgern und nicht weiter in der Tabelle abzurutschen“, sagt Ziehl, der selbst auf die Langzeitverletzten Patrick Schmidt, Sebastian Jacob und Richard Neudecker ebenso verzichten muss wie auf Boné Uaferro (Sehnenverletzung an der Hand). Dafür kehren Calogero Rizzuto (nach RotSperre) und Julius Biada (Grippe) wieder in den Kader zurück.
Mit Patrick Sontheimer (von 2021 bis 2023) und Simon Stehle (2022/23) haben gleich zwei Saarbrücker Kölner Vergangenheit. „Das wird ein intensives Spiel“, glaubt Sontheimer, der neben Luca Kerber in Mannheim überragend spielte, „natürlich ist es für mich ein besonderes Spiel, aber wir haben aus dem Hinspiel noch was gutzumachen.“
Wie man einen verunsicherten Gegner bespielt, hat der FCS vor fast 20 000 Zuschauern auf dem Waldhof bewiesen. Die Herangehensweise im Sportpark Höhenberg dürfte kaum eine andere sein. „Wir müssen wie in Mannheim unsere Chancen verwerten. Da haben wir aus wenig Chancen zwei Tore gemacht. Das ist die Grundlage, Fußballspiele zu gewinnen“, sagt Ziehl, „wir waren
„Mit dieser Power und Überzeugung müssen wir auch in Köln auftreten.“FCS-Trainer Rüdiger Ziehl über den jüngsten 2:0-Sieg in Mannheim
von Beginn an griffig, hatten hohe Intensität in den Läufen. Mit dieser Power und Überzeugung müssen wir auch in Köln auftreten.“
Der Auftritt in Mannheim hat begeistert – nicht nur die 4000 mitgereisten Fans. Im Umfeld wird wieder
gerechnet. Neun Punkte aus der englischen Woche, und man könnte den Blick wieder nach vorne richten. Ziehl bleibt dagegen seiner fast stoischen Art treu. „Wir wissen, wo wir stehen: Im Mittelfeld der Tabelle“, sagt er mit der ihm eigenen Gelassenheit, „es
geht hier in Saarbrücken ganz schnell von Abstiegsgefahr zum Angriff auf die Tabellenspitze. Wir wollen in Köln gewinnen, dann ist der Abstand nach unten noch größer. Dann kommt Bielefeld. Und wie es danach aussieht, werden wir dann sehen.“