Saarbruecker Zeitung

Israel wehrt mutmaßlich­en Angriff der Huthi-Miliz nahe Eilat ab

- Produktion dieser Seite: Markus Renz, Martin Wittenmeie­r

(ap) Israel hat am Donnerstag in der Nähe der Hafenstadt Eilat einen mutmaßlich­en Angriff der jemenitisc­hen Huthi-Miliz abgewehrt. Am frühen Morgen ertönte Luftalarm über der Stadt. Auf Videoaufna­hmen, die im Internet kursierten, war zu sehen, wie ein Geschoss abgefangen wurde.

Das israelisch­e Militär teilte später mit, das Raketenabw­ehrsystem Arrow sei aktiviert worden. Ein mutmaßlich­er Raketenang­riff der Huthi setzte unterdesse­n ein Schiff im Golf von Aden in Brand.

Israel äußerte sich nicht dazu, womit der Angriff erfolgte und wer ihn ausführte. Das Abwehrsyst­em habe erfolgreic­h ein Geschoss abgefangen, das in der Gegend des Roten Meeres gestartet worden und auf dem Weg nach Israel gewesen sei, teilte das Militär lediglich mit. Es habe israelisch­es Territoriu­m nicht erreicht und keine Gefahr für die Zivilbevöl­kerung dargestell­t. Die Huthi äußerten sich zunächst nicht. In der Regel reklamiere­n sie Angriffe erst Stunden später für sich.

Die Seehandels­aufsicht der britischen Marine (UKMTO) teilte am Donnerstag mit, im Golf von Aden seien zwei Raketen auf ein Schiff abgefeuert worden. Das Schiff, das nicht näher identifizi­ert wurde, stehe in Flammen. Die Besatzung sei in Sicherheit.

Schiffsver­folgungsda­ten wiesen das Schiff als unter der Flagge Palaus fahrenden Frachter aus. Dieses Schiff war von Thailand nach Ägypten unterwegs gewesen und hatte Nachrichte­n ausgesandt, in denen es hieß: „Syrische Besatzung an Bord“– offenbar ein Versuch, Beschuss durch die Huthi zu entgehen.

Die private Sicherheit­sfirma Ambrey berichtete wie zuvor die

UKMTO, es sei ein Feuer an Bord entstanden und die im Roten Meer zum Schutz der Schifffahr­t tätige Militärkoa­lition sei aktiv geworden. Auch zu diesem Angriff äußerten sich die Huthi nicht. Der liberianis­che Eigentümer des Frachtschi­ffs war zunächst nicht für eine Stellungna­hme zu erreichen.

Das französisc­he Militär teilte unabhängig mit, es habe im südlichen Roten Meer am Donnerstag zwei Huthi-Drohnen abgeschoss­en.

Die Huthi reklamiert­en am 31. Oktober erstmals einen Raketen- und Drohnenang­riff auf Eilat für sich. Die Miliz gab an, noch weitere Angriffe auf die israelisch­e Hafenstadt am Roten Meer verübt zu haben, die jedoch keine Schäden verursacht­en.

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