Niedergang einer Rocklegende
„Die Geschichte von Syd Barrett & Pink Floyd“blickt auf ein Gründungsmitglied der Band.
(ry) Am 6. Januar 1946 wurde Roger Keith „Syd“Barrett in Cambridge geboren. Dieser gründete später eine Band, die Rockgeschichte schrieb. 1962 warBarrett noch ein exzentrischer Kunststudent, der leidenschaftlich Gitarre spielte und sang. Seine Karriere begann im elterlichen Wohnzimmer. Zu den Probenkam auch des Öfteren sein älterer Schulfreund Roger Waters, mit dem er zwei Jahre später, 1965, die Band Pink Floyd erschuf. Barrett erfand den Bandnamen aus den Vornamen der Bluesmusiker Pink Anderson und FloydCouncil. Die ersten beiden Singles der Band und ihr Debütalbum „The Piper at the Gates of Dawn“von 1967 entstanden wesentlich unterdemEinfluss von Barrett selbst. Der Sound, den er entwickelte, war so neu und anders, dass die Band schnell zu einem Kritiker- und Publikumsliebling wurde. Während die Gruppe immer mehrAufstiegsmöglichkeiten bekam, wurde Syd in einen gefährlichen Strudel ausDrogen und Erfolg gerissen, der ihn nicht nur zu ungeahnten Höhenflügen, sondern auch zu realen gesundheitlichen Bruchlandungen führte.
Die Doku enthüllt die Beziehung zwischen Pink Floyd und Gründungsmitglied Syd Barrett. Sein enormer Drogenkonsum und seine psychischen Probleme führten dazu, dass er dieBand 1968 verlas
sen musste. Nach einigen Soloaufnahmenzog sichBarrett endgültig aus der Öffentlichkeit zurück und wurde über die Jahre hinweg zu einem Mysterium. Um seine Person ranken sich viele Halbwahrheiten und Mythen. Doch welche entsprechen wirklich der Realität? Mithilfe von zahlreichen intimen Interviews und Archivaufnahmen taucht die Dokumentation von Filmemacher Roddy Bogawa tief in die Ära des Psychedelic ein und zeigtBarrett als einen schillernden
Protagonisten innerhalb einer einzigartigen Szene. Er war ein hochkreativerMensch und zugleich die Projektionsfläche seiner Generation. Zudem gibt es Aussagen der Pink-Floyd-Mitglieder David Gilmour, Nick Mason und RogerWaters. Sie enthüllen Barretts anhaltenden Einfluss auf die Gruppe, auch nach seinem Ausstieg. Auch die ursprünglichen Bandmanager Peter Jenner und Andrew King sowie Pete Townshend von TheWho und GrahamCoxon von Blur kom
men zu Wort. Doch was hat den Künstler damals bewegt, sich den Drogen zuzuwenden? Litt er an einer psychischen Erkrankung? Oder wurden ihm die Aufmerksamkeit und der Ruhmzu viel, als aus Spaß richtige Arbeit wurde? Zwar kann der Film keine eindeutigen Antworten finden, aber ein Gefühl bleibt bestehen: Irgendetwas ist damals furchtbar schiefgelaufen.
22.35 Uhr, Arte