Berg wirbt fürs Umsteigen auf Plus- und Expressbusse
Seit dem 1. Mai 2022 verkehren im Saarland sogenannte Plus- und Expressbusse. Ziel war, die Qualität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖNVP) zu erhöhen. Plusbusse bieten laut Mobilitätsministerium „eine direkte Linienführung ohne Umwege“. Expressbusse wiederum stellten schnelle Verbindungen über längere Entfernungen mit zum Pkw konkurrenzfähigen Reisezeiten her.
Das ist allerdings eine Frage der Interpretation: Eine Fahrt von Saarbrücken nach Tholey dauert mit der Linie X66 eine Stunde und zwölf Minuten, mit dem Auto halb so lange. Die Fahrgastzahlen einzelner Linien haben sich seit der Einführung allerdings um bis zu 47 Prozent erhöht.
Nun soll eine neue Werbekampagne noch stärker auf das Angebot aufmerksam machen. Diese nennt sich „Einfach mehr Bus“, wurde von der Werbeagentur Welten + Wunder entworfen und jetzt in Püttlingen vorgestellt. In den Räumlichkeiten des Verkehrsunternehmens Saarmobil erklärten Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) und der Neunkircher Landrat Sören Meng (SPD), was sie mit der Kampagne erreichen wollen.
Zunächst lobte Berg aber das bisher Erreichte: „2023 haben weit über vier Millionen Fahrgäste den Plusbus und den Expressbus genutzt, das sind knapp 800 000 Personen mehr als noch das Jahr zuvor.“Mit der Kampagne wolle man diese positive Entwicklung auch „öffentlichkeitswirksam bewerben“, meinte die Ministerin. Die Busse zeichneten sich durch hohen Komfort und attraktive Tarife aus. Dennoch nutze ja das beste Angebot nichts, wenn es bei den Menschen nicht ankommt. Sie wünsche sich mehr Mobilität bei weniger Verkehr – also müsse man werbewirksam zeigen, dass Plus- und Expressbusse eine gute Alternative zum Individualverkehr seien.
Meng, der auch Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Personennahverkehr Saarland (ZPS) ist, betonte ebenfalls, dass die Plus- und Expresslinien hervorragend angenommen würden: „Weil sie sehr effizient gestaltet sind.“Die Werbekampagne treffe mit ihren kurzen Botschaften ins Schwarze, gerade in Zeiten von
Facebook und Instagram. Dazu passe auch die gute Ausstattung der Busse mit Wlan und USB-Ladebuchse.
Umgesetzt wird die Kampagne mit witzigen Tiermotiven: „Weiß der Geier“, antwortet da ein ebensolches Tier auf die Frage „Besser als der Plusbus?“Ein Tintenfisch wiederum wird als „Multitasker“dargestellt, der in seinen Armen gleichzeitig ein Handy, einen Stift, einen Laptop und ein Buch hält. „Das ist jetzt erst der Start. Wir wollen übers Jahr über ganz viele Motive und Charaktere anbieten“, erklärte der Kreativdirektor von Welten + Wunder, Stefan Abendschön. Die Kampagne ziele nicht nur auf Kinder, sondern auf alle Junggebliebenen. Dennoch dürften sich in erster Linie junge Fahrgäste von der Werbung angesprochen fühlen. Sogar Plüschtiere wurden bei der Vorstellung gezeigt. Außer auf Plakaten wird die Kampagne auch in den Sozialen Netzwerken und in Kinospots gezeigt werden. Gekostet hat sie 100 000 Euro.