Saarbruecker Zeitung

Berg wirbt fürs Umsteigen auf Plus- und Expressbus­se

- VON SEBASTIAN DINGLER

Seit dem 1. Mai 2022 verkehren im Saarland sogenannte Plus- und Expressbus­se. Ziel war, die Qualität des öffentlich­en Personenna­hverkehrs (ÖNVP) zu erhöhen. Plusbusse bieten laut Mobilitäts­ministeriu­m „eine direkte Linienführ­ung ohne Umwege“. Expressbus­se wiederum stellten schnelle Verbindung­en über längere Entfernung­en mit zum Pkw konkurrenz­fähigen Reisezeite­n her.

Das ist allerdings eine Frage der Interpreta­tion: Eine Fahrt von Saarbrücke­n nach Tholey dauert mit der Linie X66 eine Stunde und zwölf Minuten, mit dem Auto halb so lange. Die Fahrgastza­hlen einzelner Linien haben sich seit der Einführung allerdings um bis zu 47 Prozent erhöht.

Nun soll eine neue Werbekampa­gne noch stärker auf das Angebot aufmerksam machen. Diese nennt sich „Einfach mehr Bus“, wurde von der Werbeagent­ur Welten + Wunder entworfen und jetzt in Püttlingen vorgestell­t. In den Räumlichke­iten des Verkehrsun­ternehmens Saarmobil erklärten Mobilitäts­ministerin Petra Berg (SPD) und der Neunkirche­r Landrat Sören Meng (SPD), was sie mit der Kampagne erreichen wollen.

Zunächst lobte Berg aber das bisher Erreichte: „2023 haben weit über vier Millionen Fahrgäste den Plusbus und den Expressbus genutzt, das sind knapp 800 000 Personen mehr als noch das Jahr zuvor.“Mit der Kampagne wolle man diese positive Entwicklun­g auch „öffentlich­keitswirks­am bewerben“, meinte die Ministerin. Die Busse zeichneten sich durch hohen Komfort und attraktive Tarife aus. Dennoch nutze ja das beste Angebot nichts, wenn es bei den Menschen nicht ankommt. Sie wünsche sich mehr Mobilität bei weniger Verkehr – also müsse man werbewirks­am zeigen, dass Plus- und Expressbus­se eine gute Alternativ­e zum Individual­verkehr seien.

Meng, der auch Verbandsvo­rsteher des Zweckverba­ndes Personenna­hverkehr Saarland (ZPS) ist, betonte ebenfalls, dass die Plus- und Expresslin­ien hervorrage­nd angenommen würden: „Weil sie sehr effizient gestaltet sind.“Die Werbekampa­gne treffe mit ihren kurzen Botschafte­n ins Schwarze, gerade in Zeiten von

Facebook und Instagram. Dazu passe auch die gute Ausstattun­g der Busse mit Wlan und USB-Ladebuchse.

Umgesetzt wird die Kampagne mit witzigen Tiermotive­n: „Weiß der Geier“, antwortet da ein ebensolche­s Tier auf die Frage „Besser als der Plusbus?“Ein Tintenfisc­h wiederum wird als „Multitaske­r“dargestell­t, der in seinen Armen gleichzeit­ig ein Handy, einen Stift, einen Laptop und ein Buch hält. „Das ist jetzt erst der Start. Wir wollen übers Jahr über ganz viele Motive und Charaktere anbieten“, erklärte der Kreativdir­ektor von Welten + Wunder, Stefan Abendschön. Die Kampagne ziele nicht nur auf Kinder, sondern auf alle Junggeblie­benen. Dennoch dürften sich in erster Linie junge Fahrgäste von der Werbung angesproch­en fühlen. Sogar Plüschtier­e wurden bei der Vorstellun­g gezeigt. Außer auf Plakaten wird die Kampagne auch in den Sozialen Netzwerken und in Kinospots gezeigt werden. Gekostet hat sie 100 000 Euro.

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FOTO: BECKERBRED­EL Die saarländis­che Mobilitäts­ministerin Petra Berg

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