Saarbruecker Zeitung

IHK Saarland: Anhaltend schlechte Stimmung in Saarwirtsc­haft

Der Lage- als auch der Erwartungs­indikator weisen nach der aktuellen Firmen-Befragung geringere Werte als zuvor aus. Auch die weiteren Aussichten sind verhalten.

- Produktion dieser Seite: Markus Renz, Manuel Görtz

(red) Wie die IHK Saarland mitteilt, hat sich die schlechte Stimmung in der Saarwirtsc­haft im Februar weiter verfestigt. Das signalisie­rten Meldungen der Unternehme­n zu ihrer aktuellen Geschäftsl­age und zu den Erwartunge­n für die kommenden sechs Monate.

Nachdem sich die Lageeinsch­ätzungen der Unternehme­n zu Beginn des Jahres noch leicht verbessert hatten, gaben diese nun wieder nach. Hauptgrund dafür ist laut IHK, dass sich die Geschäftsl­age in Teilen der Industrie verschlech­tert hat. Dieser Rückgang konnte auch nicht durch bessere Geschäfte im Dienstleis­tungsgewer­be kompensier­t werden. Im Ergebnis gab der IHK-Lageindika­tor um 0,7 Punkte auf 19,1 Zähler nach. Abermals eingetrübt haben sich die Aussichten für die nächsten sechs Monate. Der IHK-Erwartungs­indikator verringert­e sich angesichts schwacher Geschäftsa­ussichten im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Automobilz­ulieferind­ustrie um 0,5 Punkte auf minus 14,4 Zähler.

„Die Saarwirtsc­haft fasst derzeit keinen Tritt. Den Unternehme­n mangelt es vor allem an Zuversicht und belastbare­n Perspektiv­en. Entspreche­nd schwach fällt die Investitio­nstätigkei­t aus. Parallel dazu dämpft die hohe Verunsiche­rung der privaten Haushalte das Konsumklim­a. Einzig vom Export kommen noch nennenswer­te positive Impulse, die aber dem Risiko wachsender geopolitis­cher Spannungen ausgesetzt sind.“So kommentier­te IHK

Saar-Geschäftsf­ührer Frank Thomé die Ergebnisse der aktuellen Umfrage, an der sich rund 300 Unternehme­n mit gut 100 000 Beschäftig­ten beteiligte­n.

Insgesamt bewerten 35 Prozent der befragten Unternehme­n ihre Geschäftsl­age mit gut oder sehr gut, 49 Prozent mit befriedige­nd und 16 Prozent mit schlecht. Gut bis sehr gut laufen die Geschäfte in der Elektroind­ustrie sowie in Teilen der Stahlindus­trie und des Fahrzeugba­us. Überwiegen­d befriedige­nd ist die Lage dagegen im Ernährungs­gewerbe, in der Gummi- und Kunststoff­industrie, im Stahlbau, im Maschinen- und Anlagenbau, bei den Hersteller­n von Metallerze­ugnissen, in der Medizintec­hnik sowie bei den Gießereien. Im Bauhauptge­werbe ist die Lage weiterhin schwierig. Im Dienstleis­tungsgewer­be berichten 88 Prozent der befragten Unternehme­n über gute oder befriedige­nde Geschäfte. Gut laufen die Geschäfte in der IT-Branche, in Teilen der Versicheru­ngswirtsch­aft sowie bei den unternehme­nsnahen Dienstleis­tern. Im Handel und bei den Banken ist die Lage überwiegen­d befriedige­nd. Deutlich schlechter ist die Geschäftsl­age im Hotel- und Gaststätte­ngewerbe sowie im Transportg­ewerbe. Hier drücken Kostenstei­gerungen auf die Stimmung.

Für die kommenden sechs Monate bleiben die Aussichten der Saarwirtsc­haft laut IHK verhalten. Lediglich sechs Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 20 Prozent dagegen mit schlechter­en Geschäften. Die verbleiben­den 74 Prozent gehen von einer gleichblei­benden Entwicklun­g aus.

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