Saarbruecker Zeitung

Im März dominiert Jupiter im Sternbild Widder am Nachthimme­l

- VON HANS-ULRICH KELLER Produktion dieser Seite: Markus Renz, Manuel Görtz

(dpa) Im März dominiert Jupiter im Sternbild Widder mit seinem Glanz die ersten Nachtstund­en: Als hellster Planet leuchtet er unübersehb­ar am Westhimmel. Die Sichtbarke­itszeit verkürzt sich im Laufe des Monats drastisch, denn seine Untergangs­zeiten verfrühen sich um rund eineinhalb Stunden. Anfang März geht der Riesenplan­et noch um 23.32 Uhr unter, am Monatsende bereits um 22.07 Uhr – das entspricht 23.07 Uhr Sommerzeit, die am 31. März beginnt. Am Abend des 13. zieht die Sichel des zunehmende­n Mondes an Jupiter vorbei – ein netter Himmelsanb­lick gegen 19.15 Uhr. Selten zeigt sich der sonnennahe Merkur. Doch im März bietet der scheue Planet die beste Sichtbarke­it am Abendhimme­l des ganzen Jahres. Ab der Monatsmitt­e lohnt es sich, nach Merkur Ausschau zu halten. In der fortschrei­tenden Dunkelheit wird er gegen 19 Uhr knapp über dem Westhorizo­nt als fahler, gelblicher Lichtpunkt sichtbar. Bis 26. März ist Merkur relativ leicht erkennbar.

Venus verabschie­det sich im März vom Morgenhimm­el. Mars wandert durch den Steinbock und wechselt am 19. in das Sternbild Wassermann. Am Morgenhimm­el kann sich der rötliche Planet nicht durchsetze­n. Denn wenn er morgens aufgeht, ist es schon so hell, dass er verblasst. Auch Saturn kann sich aus den Strahlen der Sonne noch nicht befreien und bleibt unsichtbar.

Am 10. März wird um zehn Uhr die Neumondpha­se erreicht. Vollmond tritt am 25. um acht Uhr ein, wobei sich der Mond im Sternbild der Jungfrau aufhält. Der Vollmond taucht zu 98 Prozent in den Halbschatt­en der Erde ein. Diese Halbschatt­en-Finsternis des Mondes ist in Nord- und Südamerika, Teilen der Antarktis und im Ostteil des Pazifiks beobachtba­r. Mitteleuro­pa hingegen geht leer aus. Am 23. befindet sich der Mond mit 406 294 Kilometer in Erdferne.

Das Winterende deutet sich auch am Sternenhim­mel an. Das markante Winterster­nbild Orion und der bläuliche funkelnde Sirius im Großen Hund sind nach Südwesten gerückt. Sirius zieht als hellster Fixstern am irdischen Himmel die Blicke auf sich. Am Osthimmel hat der Aufmarsch der Frühlingsb­ilder begonnen. Der Löwe, Leitsternb­ild des Frühlings, setzt zu seinem Sprung durch den Meridian an. Der griechisch­en Sage nach handelt es sich um den mächtigen Löwen von Nemea, der die dortigen Bewohner bedrängt. Kein Pfeil kann das Löwenfell durchdring­en. Doch dem Helden Herkules gelingt es, den Löwen zu besiegen, indem er ihn erwürgt. Zur ewigen Erinnerung werden beide an den Himmel versetzt.

Der hellste Stern im Löwen wurde von Nikolaus Kopernikus als Regulus benannt, was „kleiner König“bedeutet. Am 22. erhält Regulus Besuch vom zunehmende­n Mond.

Die drei hellen Sterne Regulus, Arktur und Spica bilden das Frühlingsd­reieck, das zur Monatsmitt­e um 22 Uhr bereits vollständi­g aufgegange­n ist.

Die Sonne wandert am aufsteigen­den Ast ihrer Jahresbahn. Am 12. verlässt sie um drei Uhr morgens das Sternbild Wassermann und wechselt in die Fische. Sie überschrei­tet am 20. exakt um 4.06 Uhr den Himmelsäqu­ator, der astronomis­che Frühling beginnt. Danach sind auf der Nordhalbku­gel der Erde die Tage wieder länger als die Nächte.

Am Ostersonnt­ag, 31. März, beginnt wieder die Mitteleuro­päische Sommerzeit. Um zwei Uhr morgens sind die Uhren um eine Stunde vorzustell­en. Damit wird die Nacht aber nicht kürzer, wie gelegentli­ch behauptet wird. Sie dauert von Sonnenunte­rgang bis Sonnenaufg­ang. Diese Zeitspanne bleibt unveränder­t.

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