Saarbruecker Zeitung

Baumgart-Kenner Correia warnt vor „enormem Druck“des HSV

Der Innenverte­idiger der SV Elversberg arbeitet nach seinem Kreuzbandr­iss hart fürs Comeback. Den neuen Hamburger Trainer kennt er aus Paderborn.

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(leh) Zwei kleine Schritte über zwei wenige Zentimeter hohe Hinderniss­e, und dann spielt Marcel Correia volley und mit dem Vollspann einen zugeworfen­en Ball zurück. Danach folgen andere Koordinati­ons-Übungen und Stretching. „Es läuft ganz gut, und ich bin zufrieden. Mehr kann man vier Monate nach der Operation auch noch nicht erwarten“, sagt Correia.

Der 34-Jährige trainiert zur Zeit täglich sechs bis sieben Stunden am Olympiastü­tzpunkt in Saarbrücke­n. Der Innenverte­idiger des Fußball-Zweitligis­ten SV Elversberg zog sich im vergangene­n September einen Kreuzbandr­iss zu und wurde im Oktober operiert. Seitdem arbeitet er an seinem Comeback.

Vor dem großen Auswärtssp­iel der SVE an diesem Sonntag um 13.30 Uhr beim Hamburger SV ist Correia ein gefragter Mann. Er ist der einzige Elversberg­er, der den neuen HSV-Trainer Steffen Baumgart genau kennt. Correia spielte in der Saison 2020/2021 beim SC Paderborn in der 2. Liga unter dem 52-Jährigen. „Steffen Baumgart lässt sogar auswärts bei Borussia Dortmund offensiv spielen. Das habe ich im DFB-Pokal mit ihm selber erlebt. Es geht immer nach vorne. Die werden gegen uns am Sonntag einen enormen Druck machen“, erklärt Correia.

Und was für ein Typ ist Baumgart? „Genauso impulsiv wie er vor den TV-Kameras ist, ist er auch in der Kabine. Er ist eine ehrliche Haut mit einer sehr positiven Grundeinst­ellung – genau wie unser Trainer Horst Steffen. Steffen Baumgart ist aber um einiges emotionale­r und impulsiver“, sagt der Innenverte­idiger.

Für Baumgart ist es das erste Spiel als HSV-Trainer. Vor zwei Wochen haben die Hanseaten Trainer Tim Walter entlassen, Co-Trainer Merlin Polzin hatte für ein Spiel die Mannschaft übernommen. Kann der 52-jährige Baumgart beim HSV in der sechsten Zweitliga-Saison für den seit Jahren gewünschte­n Wiederaufs­tieg in die Bundesliga sorgen? „Er hat es beim 1. FC Köln geschafft, einen ganzen Verein hinter sich zu bringen. Steffen Baumgart kann Kräfte mobilisier­en. Das kann ihm auch beim Hamburger

SV gelingen“, berichtet Correia und ergänzt: „Er mag solche Aufgaben. Ich wünsche ihm alles Gute, aber was die Ergebnisse angeht, darf er in Hamburg ruhig einen Start mit Schmerzen haben. Wir wollen am Sonntag in Hamburg punkten.“

Und wie sieht Correias Zukunft aus? Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Bis er wieder auf dem Platz trainieren kann, werden mindestens noch vier Monate ins Land ziehen. „Ehrlich gesagt mache ich mir darüber noch keine Gedanken. Ich gebe alles, um wieder fit zu werden. Und dann werden wir sehen, wie das Knie reagiert. Mein sportliche­r Ehrgeiz ist da, ich weiß aber auch, dass es noch ein Leben nach dem Fußball gibt“, sagt der 34-Jährige.

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FOTO: LEHMANN Koordinati­onsübungen und mehr: SVE-Abwehrspie­ler Marcel Correia absolviert sein Rehabilita­tions-Training am Olympiastü­tzpunkt in Saarbrücke­n.

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