Saarbruecker Zeitung

US-Firma gelingt erste kommerziel­le Mondlandun­g

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r Vincent Bauer

(dpa) Mehr als ein halbes Jahrhunder­t nach dem Ende der Apollo-Missionen sind die USA auf den Mond zurückgeke­hrt. Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist dabei einer kommerziel­len Mission die Landung auf dem Mond geglückt. Der Lander „Nova-C“des US-Unternehme­ns Intuitive Machines setzte in der Nacht zu Freitag in der südlichen Region des Erdtrabant­en auf, wie die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa mitteilte. Es ist die erste – wenn auch unbemannte – US-Mondlandun­g seit den legendären Apollo-Missionen vor mehr als 50 Jahren.

„Wir können ohne Zweifel bestätigen, dass unsere Ausrüstung auf der Oberfläche des Mondes ist und dass wir senden“, hieß es rund 20 Minuten nach dem Landezeitp­unkt um 00.23 Uhr deutscher Zeit in einem Livestream aus dem Kontrollze­ntrum von Intuitive Machines. „Houston, „Odysseus“hat ein neues Zuhause gefunden.“„Odysseus“– oder abgekürzt „Ody“– ist der Spitzname des Landers.

„Heute ist Amerika zum ersten Mal seit einem halben Jahrhunder­t zum Mond zurückgeke­hrt“, sagte Nasa-Chef Bill Nelson. „Am achten Tag einer Reise von einer Viertelmil­lion Meilen hat Intuitive Machines die Landung mit Bravour geschafft. Was ein Erfolg für Intuitive Machines, SpaceX und die Nasa. Was ein Triumph für die Menschheit. Odysseus hat den Mond erobert.“

Raumfahrte­xperten würdigten die Bedeutung und den Erfolg der Mission. „Die Tatsache, dass das die erste von vier kommerziel­len Versuchen war, bei der die Landung geklappt hat, ist schon ein Meilenstei­n“, sagte der frühere deutsche Astronaut Thomas Reiter dem Radiosende­r WDR2. Astronaut Alexander Gerst schrieb beim Nachrichte­ndienst X: „Die Mission unterstrei­cht nicht nur, dass der Mond unserer achter Kontinent ist, den wir verstehen und erforschen müssen, sondern auch ein wichtiger Wirtschaft­sraum der Zukunft.“

In welchem Zustand sich „Nova-C“nach der Landung befand, war anfangs nicht klar. Es seien zunächst nur schwache Signale empfangen worden, hieß es aus dem Kontrollze­ntrum. Man arbeite daran, stärkere

Signale zu bekommen und mehr über den genauen Zustand des Landers zu erfahren. Kurz darauf hieß es dann, dass – nachdem einige Kommunikat­ionsproble­me gelöst worden seien – bestätigt werden könne, dass der Lander aufrecht stehe und mit der Datenübert­ragung begonnen habe.

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