US-Firma gelingt erste kommerzielle Mondlandung
(dpa) Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Ende der Apollo-Missionen sind die USA auf den Mond zurückgekehrt. Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist dabei einer kommerziellen Mission die Landung auf dem Mond geglückt. Der Lander „Nova-C“des US-Unternehmens Intuitive Machines setzte in der Nacht zu Freitag in der südlichen Region des Erdtrabanten auf, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Es ist die erste – wenn auch unbemannte – US-Mondlandung seit den legendären Apollo-Missionen vor mehr als 50 Jahren.
„Wir können ohne Zweifel bestätigen, dass unsere Ausrüstung auf der Oberfläche des Mondes ist und dass wir senden“, hieß es rund 20 Minuten nach dem Landezeitpunkt um 00.23 Uhr deutscher Zeit in einem Livestream aus dem Kontrollzentrum von Intuitive Machines. „Houston, „Odysseus“hat ein neues Zuhause gefunden.“„Odysseus“– oder abgekürzt „Ody“– ist der Spitzname des Landers.
„Heute ist Amerika zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert zum Mond zurückgekehrt“, sagte Nasa-Chef Bill Nelson. „Am achten Tag einer Reise von einer Viertelmillion Meilen hat Intuitive Machines die Landung mit Bravour geschafft. Was ein Erfolg für Intuitive Machines, SpaceX und die Nasa. Was ein Triumph für die Menschheit. Odysseus hat den Mond erobert.“
Raumfahrtexperten würdigten die Bedeutung und den Erfolg der Mission. „Die Tatsache, dass das die erste von vier kommerziellen Versuchen war, bei der die Landung geklappt hat, ist schon ein Meilenstein“, sagte der frühere deutsche Astronaut Thomas Reiter dem Radiosender WDR2. Astronaut Alexander Gerst schrieb beim Nachrichtendienst X: „Die Mission unterstreicht nicht nur, dass der Mond unserer achter Kontinent ist, den wir verstehen und erforschen müssen, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsraum der Zukunft.“
In welchem Zustand sich „Nova-C“nach der Landung befand, war anfangs nicht klar. Es seien zunächst nur schwache Signale empfangen worden, hieß es aus dem Kontrollzentrum. Man arbeite daran, stärkere
Signale zu bekommen und mehr über den genauen Zustand des Landers zu erfahren. Kurz darauf hieß es dann, dass – nachdem einige Kommunikationsprobleme gelöst worden seien – bestätigt werden könne, dass der Lander aufrecht stehe und mit der Datenübertragung begonnen habe.