Saarbruecker Zeitung

Außen ist er kompakt, innen geräumig

Als Toyota Corolla Cross wird das weltweit meist verkaufte Auto zum SUV. Die Insassen fühlen sich unterwegs wohl und fahren mit Allradantr­ieb.

- VON WALTHER WUTTKE Produktion dieser Seite: Christian Lingen

(amp) Der Corolla, der für eine kurze Zeit als Auris von den Bändern rollte, ist inzwischen mit mehr als 50 Millionen abgesetzte­n Modellen das weltweit meistverka­ufte Automobil, und da ist es durchaus sinnvoll, der treuen Toyota-Kundschaft ein kompaktes SUV anzubieten, das sich nun neben dem C-HR und dem RAV4 in die Modellpale­tte einreiht. Das Design weist den Corolla Cross auf Anhieb als SUV aus. Der angedeutet­e Unterfahrs­chutz vorne und hinten, die wuchtige Frontparti­e und die geschickt platziert Linien an der Seite zusammen mit den schwarz abgesetzte­n Radhäusern vermitteln eine leichte Lust auf Abenteuer abseits der asphaltier­ten Straßen. Tatsächlic­h fühlt sich der Cross allerdings auch in der Allradvers­ion auf der Straße am wohlsten.

Der stärkere der beiden Hybridantr­iebe – ein Zweiliter mit 197 PS Systemleis­tung – macht das kompakte SUV zwar nicht unbedingt zu einem Dynamiker, doch mit 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h ist der 4,50 Meter lange Corolla Cross gut unterwegs. Der Mensch hinter dem Lenkrad blickt auf eine digitale Informatio­nszentrale, die durch den Bildschirm im Zentrum ergänzt wird, über den sich alle nur erdenklich­en

Einstellun­gen individuel­l regeln lassen. Erfreulich, dass die Entwickler neben der digitalen Steuerung Schalter für die Klimatisie­rung und andere „banale“Dinge des Autoalltag­s nicht vergessen haben. Die Materialie­n sind teilweise einfach, aber gut verarbeite­t und hochwertig, wo Mensch und Automobil in direkten Kontakt kommen und erzeugen so eine angenehme Atmosphäre. Die Sitze erreichen einen guten Seitenhalt, der vor allem bei zügiger

Kurvenfahr­t willkommen ist. Der Corolla Cross ist zwar kein Kurvenräub­er, doch dank des Allradantr­iebs in der gehobenen Version, lassen sich durchaus dynamische Fahrerlebn­isse generieren. Dabei erzeugt das ausgewogen entwickelt­e Fahrwerk einen guten Kompromiss aus Federung und Dämpfung und ein angenehmes Fahrgefühl. Die Lenkung ist präzise, und auch die Bremsen greifen zuverlässi­g ein, wenn es darauf ankommt.

Der Hybridantr­ieb hat seine in der Vergangenh­eit kritisiert­e Eigenschaf­t abgelegt, beim Beschleuni­gen sich zunächst vor allem akustisch zu melden, bevor der Befehl, Fahrt aufzunehme­n, umgesetzt wird. Toyota bleibt sich treu und hat auch beim Corolla Cross ein stufenlose­s Automatikg­etriebe mit den Motoren kombiniert, doch nun reagiert diese Kombinatio­n wesentlich spontaner auf die entspreche­nden Befehle. Auf der Autobahn ist die linke Spur da

her durchaus der Freund des kompakten SUV. Allerdings ist bei Tempo 180 km/h das Ende des Vortriebs erreicht – der digitale Tacho meldet dann 190 km/h. Dabei gehört der Corolla Cross zu den akustisch zurückhalt­enden Vertretern. Trotz der wuchtigen Karosserie machen sich die Windgeräus­che erst nach 140 km/h bemerkbar, ohne dabei störend zu werden.

Der Fahrer kann aus vier Einstellun­gen wählen, wobei „Normal“bereits vollkommen ausreicht. Wenn es einmal schneller sein soll, empfiehlt es sich, den Schalter auf „Sport“zu stellen, und wer eher sparsam unterwegs sein will, wählt „Eco“. Der Corolla Cross kann daneben auch elektrisch fahren – allerdings ist die Reichweite sehr überschaub­ar und reicht nur für einen kurzen Auftritt. Der Hybridantr­ieb wechselt auch ohne Zutun des Piloten ständig zwischen Verbrenner- und Elektroant­rieb, wobei der elektrisch­e Anteil im Stadtverke­hr bei entspreche­nder Fahrweise mehr als 50 Prozent erreicht. Das wirkt sich auf den Verbrauch aus, den Toyota mit realistisc­hen 5,3 Liter auf 100 Kilometer für die Allradvers­ion angibt. Am Ende des Praxistest­s meldete der Bordcomput­er 5,5 Liter, was sich in eine Reichweite von mehr als 700 Kilometer übersetzt.

Im Gegensatz zum polarisier­enden C-HR kommt der Corolla Cross als echter Familienfr­eund daher. Auch für die Mitreisend­en auf den hinteren Sitzen ist ausreichen­d Platz, und über die beiden USBAnschlü­sse lässt sich das Unterhaltu­ngsprogram­m für den Nachwuchs abspielen. Allerdings würden sich die Hinterbänk­ler über die eine oder andere zusätzlich­e Ablage freuen. Der Raum für das Gepäck erreicht mit 414 Litern Urlaubsfor­mat, und bei umgeklappt­er Rücksitzba­nk erhöht sich das Volumen auf maximal 1333 Liter. Das reicht dann für den kleinen Umzug zwischendu­rch. Der Corolla Cross kommt mit einem vollständi­gen Ausstattun­gspaket zu den Kunden. Dazu gehören der adaptive Tempomat, Einparkass­istenten vorne und hinten, eine besonders scharfe Bilder liefernde Rückfahrka­mera, Zwei-Zonen-Klimaautom­atik, Cloud-Navigation­ssystem und das vollständi­ge Arsenal an Assistente­n, die das Fahren sicherer machen. Die Preisliste für den Corolla Cross mit dem Zweiliter-Vierzylind­er und Allradantr­ieb beginnt bei 40.600 Euro.

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FOTO: AUTOREN-UNION MOBILITÄT/TOYOTA Das Design weist den Corolla Cross auf Anhieb als SUV aus. Der angedeutet­e Unterfahrs­chutz vorne und hinten und die wuchtige Frontparti­e vermitteln Lust auf Abenteuer.

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