Hüller gewinnt Filmpreis César als beste Schauspielerin
(dpa) Das Justizdrama ging als Favorit ins Rennen und beendete es als klarer Sieger: Bei der Vergabe der französischen César-Filmpreise hat „Anatomie eines Falls“triumphiert. Der Film der französischen Regisseurin Justine Triet ging am Freitagabend mit insgesamt sechs Preisen nach Hause, darunter den für die beste Regie und das beste Originaldrehbuch. Damit ist die 45-Jährige nach Tonie Marshall im Jahr 2000 die zweite Frau, die in dieser Kategorie triumphiert.
Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller gewann für ihre Leistung in dem Film über eine deutsche Schriftstellerin, die verdächtigt wird, ihren Mann ermordet zu haben, die Auszeichnung als beste Schauspielerin. „Sie hätte nicht damit gerechnet, schon gar nicht als Deutsche. Am Set waren Sprache und Herkunft kein Hindernis, sondern eine
Möglichkeit“, sagte sie auf Französisch. Es mache sie glücklich und sie wünschte sich, es wäre immer und überall so, führte die 45-Jährige ihre Dankesrede bewegt fort.
Damit gewann Hüller gegen Frankreichs Leinwandstar Marion Cotillard, die für ihre Rolle in „Little Girl Bleu“um den Preis konkurrierte. Für ihre Hauptrolle in „Anatomie eines Falls“wurde die deutsche Darstellerin auch für einen Oscar nominiert. Die Oscars werden am 10. März in Hollywood vergeben. Dort geht der Film, der in Cannes 2023 die Goldene Palme gewann, in fünf Kategorien ins Rennen, unter anderem in den Kategorien bester Film und beste Regie.
Den Ehren-César erhielt der mehrfach prämierte britisch-amerikanische Regisseur Christopher Nolan. Das sei für ihn eine unwahrscheinliche Ehre, sagte er. Ihn habe schon immer die Liebe Frankreichs zum Kino beeindruckt. Eine weitere Ehren-Trophäe nahm die französische Schauspielerin und Filmemacherin Agnès Jaoui entgegen, die mit sechs Trophäen bislang die meisten CésarPreise gewann.