Saarbrücker Wärmestube braucht dringend helfende Hände
(bub) Die Wärmestube Saarbrücken hat am Samstag mit mehreren öffentlichen Aktionen auf die Situation von obdachlosenund wohnungslosen Menschen aufmerksam gemacht. Dazu wurde auf den beiden Saarbrücker Wochenmärkten Zelte errichtet und Schlafsäcke aufgehängt, Mitarbeiter der Wärmestube standen für Passanten als Gesprächspartner bereit und berichteten aus erster Hand über die Situation obdachloser Menschen in der Landeshauptstadt.
Die erste Aktion fand auf dem Bauernmarkt an der Ludwigskirche statt, hier blieb die Resonanz verhalten, da der verregnete Morgen noch nicht so viele Passanten anlockte. Um so mehr Resonanz hatte die zweite Aktion am sonniger werdenden Mittag auf dem St. Johanner Markt. Neben der Aufmerksamkeit für die Belange der Menschen, wollte man zudem auch ehrenamtliche Mitarbeiter für ein Engagement in der Wärmestube gewinnen. Auf Postkarten wurden Kontaktinformationen ausgegeben, denn die Wärmestube braucht helfende Hände.
Mit den Zelten, den Schlafsäcken und einem größeren symbolischen Zelt, einer Installation der Künstlerin Annette Orlinski, wurden die Passanten zum Innehalten animiert. „Wir möchten die Menschen, die stehen bleiben und sich sichtlich für das Thema interessieren, aktiv
ansprechen und so mit ihnen ins Gespräch kommen. Uns geht es nicht um Geld. Es geht hier nur um die Zeit, die die Menschen für uns aufbringen können“, erklärte Hermann Schell, Geschäftsführer des Initiativkreises Wärmestube Saarbrücken. Das könnten zwei Stunden in der Woche oder zwei Stunden im Monat sein. Die Wärmestube könne jede Unterstützung gebrauchen. Man suche Helfer für den Service in der Essensausgabe oder zu Gesprächen mit den Menschen, die man betreue. Man müsse nur mindestens 18 Jahre alt sein. Aktuell habe die Wärmestunde nur noch sieben ehrenamtliche Unterstützer, das sei zu wenig bei 100 bis 110 betreuten Menschen am Tag.
Die Saarbrücker Wärmestube
bietet obdachlosen und armen Menschen eine Anlaufstelle. Ohne Bedürftigkeitsnachweis werden den Menschen fast täglich zwischen 9 und 16 Uhr ein warmer Platz zum Verweilen, aber auch Hilfe und Unterstützung geboten. Günstige Mahlzeiten, Wasch- und Duschmöglichkeiten, Beschäftigungsmöglichkeiten, wie Spiele, Filmnachmittage oder Workshops, sowie Beratungen und Vermittlung zu anderen Hilfsangeboten, wie Kleiderkammern oder ärztliche Betreuung, zählen zum Angebot der Wärmestube, die sich über öffentliche Zuschüsse und Spenden finanziert.