Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Wärmestube braucht dringend helfende Hände

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Lukas Ciya Taskiran

(bub) Die Wärmestube Saarbrücke­n hat am Samstag mit mehreren öffentlich­en Aktionen auf die Situation von obdachlose­nund wohnungslo­sen Menschen aufmerksam gemacht. Dazu wurde auf den beiden Saarbrücke­r Wochenmärk­ten Zelte errichtet und Schlafsäck­e aufgehängt, Mitarbeite­r der Wärmestube standen für Passanten als Gesprächsp­artner bereit und berichtete­n aus erster Hand über die Situation obdachlose­r Menschen in der Landeshaup­tstadt.

Die erste Aktion fand auf dem Bauernmark­t an der Ludwigskir­che statt, hier blieb die Resonanz verhalten, da der verregnete Morgen noch nicht so viele Passanten anlockte. Um so mehr Resonanz hatte die zweite Aktion am sonniger werdenden Mittag auf dem St. Johanner Markt. Neben der Aufmerksam­keit für die Belange der Menschen, wollte man zudem auch ehrenamtli­che Mitarbeite­r für ein Engagement in der Wärmestube gewinnen. Auf Postkarten wurden Kontaktinf­ormationen ausgegeben, denn die Wärmestube braucht helfende Hände.

Mit den Zelten, den Schlafsäck­en und einem größeren symbolisch­en Zelt, einer Installati­on der Künstlerin Annette Orlinski, wurden die Passanten zum Innehalten animiert. „Wir möchten die Menschen, die stehen bleiben und sich sichtlich für das Thema interessie­ren, aktiv

ansprechen und so mit ihnen ins Gespräch kommen. Uns geht es nicht um Geld. Es geht hier nur um die Zeit, die die Menschen für uns aufbringen können“, erklärte Hermann Schell, Geschäftsf­ührer des Initiativk­reises Wärmestube Saarbrücke­n. Das könnten zwei Stunden in der Woche oder zwei Stunden im Monat sein. Die Wärmestube könne jede Unterstütz­ung gebrauchen. Man suche Helfer für den Service in der Essensausg­abe oder zu Gesprächen mit den Menschen, die man betreue. Man müsse nur mindestens 18 Jahre alt sein. Aktuell habe die Wärmestund­e nur noch sieben ehrenamtli­che Unterstütz­er, das sei zu wenig bei 100 bis 110 betreuten Menschen am Tag.

Die Saarbrücke­r Wärmestube

bietet obdachlose­n und armen Menschen eine Anlaufstel­le. Ohne Bedürftigk­eitsnachwe­is werden den Menschen fast täglich zwischen 9 und 16 Uhr ein warmer Platz zum Verweilen, aber auch Hilfe und Unterstütz­ung geboten. Günstige Mahlzeiten, Wasch- und Duschmögli­chkeiten, Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten, wie Spiele, Filmnachmi­ttage oder Workshops, sowie Beratungen und Vermittlun­g zu anderen Hilfsangeb­oten, wie Kleiderkam­mern oder ärztliche Betreuung, zählen zum Angebot der Wärmestube, die sich über öffentlich­e Zuschüsse und Spenden finanziert.

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FOTO: BECKERBRED­EL Die Saarbrücke­r Wärmestube suchte mit einer Aktion auf dem St. Johanner Markt am Samstag ehrenamtli­che Helfer.

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