Über Stadtjäger nachdenken
Wildschwein-Rotte vor Grundschule, SZ vom 30. Januar
Welch ein Wahnsinn! Die Stadtoberen legen schon seit Jahren untätig die Hände in den Schoß und sehen tatenlos zu, wie sich hier in
Fürstenhausen die Wildschweine nach Lust und Laune vermehren. Ausrede für Arme: Da können wir nix machen. Wir wissen ja alle, was diese Worthülse in Wirklichkeit zu bedeuten hat. Die Wildschweine sind derzeit unbestritten „Herr im Hause“und die absoluten „Kings“in Fürstenhausen, sowohl am hellichten Tag als auch mitten in der Nacht. Ich zum Beispiel kann meine Mülltonnen erst am Tag der Leerung morgens um sechs Uhr rausstellen, da nachts in der Saarbrückerstraße die Hölle los ist, wenn die Wildschweine sämtliche Mülltonnen umwerfen und den Müll dann durchwühlen. Wenn man die Polizei nachts um drei Uhr anruft, weil der Punk abgeht, kommt diese zwar zeitnah, macht kurz das Martinshorn an, die Wildschweine verschwinden, und das Problem ist dann für die Polizei gelöst – aber für mich leider nicht, da die Schweine später wiederkommen. Zurzeit kursiert ein Video von mir im Netz, wo eine Rotte von neun Tieren auf einer Freifläche in der Saarbrücker Straße ihr Unwesen treibt, dann gemütlich unter dem Maschendrahtzaun durchkriecht und sich schlussendlich ganz gemächlich mitten auf der Straße nach rechts in die Karolinger Straße davonmacht. Jedes Auto bremst für sie, jeder Fußgänger fürchtet sich und nimmt Reißaus. Jetzt noch der Vorfall an der Waldschule mit den Kindern! Die Stadtoberen sollten endlich einen Stadtjäger engagieren, das ist durchaus möglich. Man müsste vielleicht dafür diverse Gesetze ändern. Anderswo erlegen Stadtjäger in der Nacht bei wenig Betrieb die Wildschweine. Nach Rücksprache mit Jägern wurde mir versichert, dass das in Völklingen auch im Bereich des Möglichen wäre. Aber zurzeit sind wohl die Wildschweine lernfähiger als unsere Stadtoberen.
Gisbert Hemmer, Völklingen