Saarbruecker Zeitung

Stehle bewahrt den FCS vor großer Enttäuschu­ng

Fußball-Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n rettet in der Nachspielz­eit ein 1:1 gegen Arminia Bielefeld. Leistung über weite Strecken zu wenig.

- VON PATRIC CORDIER

Es hätte so ein erfolgreic­her Sonntag für die saarländis­che Landeshaup­tstadt und den 1. FC Saarbrücke­n werden können. Die Verantwort­lichen im Saarbrücke­r Rathaus sind jedenfalls zufrieden, dass der neue Rasen im städtische­n Ludwigspar­kstadion letztlich doch gehalten hat, auch wenn Spieler und Helfer immer mal wieder herausgeri­ssene Teile der Sode wieder befestigen mussten.

Die Führung des Fußball-Drittligis­ten muss dagegen hinnehmen, dass die jüngste Siegesseri­e keinen Bestand mehr hat. Der FCS kam durch ein Tor durch Simon Stehle in der Nachspielz­eit aber vor 11 696 Zuschauer immerhin noch zu einem 1:1 (0:0) gegen Arminia Bielefeld. „Generell haben wir diese Saison schon viel zu oft unentschie­den gespielt, aber wenn du so spät den Ausgleich machst, fühlt es sich schon wie ein Sieg an“, sagte FCS-Kapitän Manuel Zeitz, „die erste Halbzeit war schlecht, die zweite nicht viel besser.“

Die Partie begann mit fünf Minuten Verspätung, damit letzte Ausbesseru­ngsarbeite­n am Geläuf noch durchgefüh­rt werden konnten. Zudem gab es ein stilles Gedenken an den verstorben­en Ex-Saarbrücke­r und Fußball-Weltmeiste­r Andreas Brehme. Die erste Szene des Spiels wurde von einem anderen Ex-FCSProfi eingeleite­t: Nicklas Shipnoski prüfte schon nach drei Minuten FCS

Towart Tim Schreiber, Marcel Gaus behinderte Nassim Boujellab beim Nachschuss, den dann Mael Corboz nahm. Doch wieder war Schreiber zur Stelle.

Saarbrücke­n, bei dem Bjarne Thoelke für Robin Becker in der Startelf stand, brauchte eine Viertelstu­nde, um das Spielgesch­ehen vom eigenen Tor weg zu verlagern, die Gäste von

der Alm blieben aber spielbesti­mmend. So brauchte es eine Standardsi­tuation. 19 Tore hat der FCS bereits nach ruhenden Bällen erzielt.

Den aus spitzem Winkel direkt aufs Tor gezogenen Freistoß von Kasim Rabihic konnte Arminen-Torwart Jonas Kersken von der Linie boxen (28.). Der 23-Jährige war auch Endstation der nächsten Chance. Der ge

rade eingewechs­elte Fabio di Michele Sanchez – kam für den an der Wade verletzten Gaus – hatte geflankt, Luca Kerber geköpft, Kersken sicher gehalten (40.). FCS-Trainer Rüdiger Ziehl reagierte. Zur Pause kamen Simon Stehle und Julian Günther-Schmidt für Rabihic und Amine Naivi. Und „Günni“fügte sich gleich gut ein. Seinen Pass setzte Kai Brünker aus der Drehung aufs Tor, Kersken rettete zur Ecke.

Die führte zum exakt gleichen Duell mit dem gleichen Sieger. Kersken hielt diesmal Brünkers Schuss (50.). Nun schienen die Hausherren stärker, doch zwei Ex-Saarländer sorgten für die Gästeführu­ng. Der frühere Elversberg­er Merveille Biankadi brachte den Ball vors Tor. Niemand schien richtig verantwort­lich, so ließ sich Shipnoski am zweiten Pfosten die Chance nicht nehmen, drückte unbedrängt zum 0:1 (63.). Shipnoski hatte zehn Minuten später sogar den Siegtreffe­r auf dem Fuß. Seine Direktabna­hme aus elf Metern ging jedoch deutlich über den Kasten (73.).

Der FCS kam dem Ausgleich in der regulären Spielzeit noch ein Mal sehr nahe. Der eingewechs­elte Julius Biada hatte von rechts geflankt, Kersken klärte vor Stehle. Brünker nahm den Ball direkt, drosch ihn aber ins Fangnetz (79.). Aber auch die Gäste hatten durch Fabian Klos (86.) und Louis Oppie (90.) die Möglichkei­t, die Sache klarzumach­en. Beide Male hielt Schreiber glänzend. „Wir wollten gewinnen, aber das wäre aufgrund der ersten Halbzeit nicht verdient gewesen“, sagte Ziehl. Die zu kurz abgewehrte Flanke von Biada nahm Stehle und traf unten rechts ins Eck zum 1:1-Ausgleich (90.+5). „Das Gespräch mit dem oben angreifen wird immer von außen reingetrag­en“reagierte Ziehl genervt auf die Frage nach dem abgefahren­en Aufstiegsz­ug, „wir fahren jetzt nach Lübeck und wollen dort wieder gewinnen.“

 ?? FOTO. SCHLICHTER ?? FCS-Stürmer Simon Stehle (rechts) –hier mit dem Bielefelde­r Merveille Biankadi – erzielte den späten Ausgleich.
FOTO. SCHLICHTER FCS-Stürmer Simon Stehle (rechts) –hier mit dem Bielefelde­r Merveille Biankadi – erzielte den späten Ausgleich.

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