Saarbruecker Zeitung

Tourismus-Schub fürs Saarland durch Sport-Großereign­is erwartet

Die nationalen Spiele der Special Olympics werden 2026 im Saarland ausgetrage­n. Verbände sehen große Chancen – für den Tourismus, aber auch für die Inklusion.

- VON DANIEL KIRCH

Der Zuschlag des Saarlandes für die Austragung der nationalen Sommerspie­le der Special Olympics 2026 weckt große Erwartunge­n mit Blick auf den Tourismus und die Inklusion. Die Geschäftsf­ührerin der Tourismus-Zentrale Saarland, Birgit Grauvogel, sagte: „Solche sportliche­n Großverans­taltungen steigern das Image des Saarlandes als attraktive­s Reiseziel und tragen zur langfristi­gen Entwicklun­g des Tourismuss­ektors bei.“Durch die

Austragung von Wettkämpfe­n und Turnieren ziehe das Saarland nicht nur Sportbegei­sterte an, sondern auch Touristen, die die Atmosphäre und die Attraktion­en rund um die Veranstalt­ungen genießen wollten.

Zu den Sport-Wettbewerb­en für Menschen mit geistiger und Mehrfach-Behinderun­g werden im Juni 2026 rund 13 000 Menschen im Saarland erwartet. Dafür werden nach Schätzunge­n von Special Olympics Deutschlan­d bis zu 9000 Übernachtu­ngsmöglich­keiten benötigt. Laut Sportminis­ter Reinhold Jost (SPD) handelt es sich um „das größte Sportevent, das das Saarland je hatte“.

„Solche Events sorgen für eine erhöhte Nachfrage nach Unterkünft­en, Gastronomi­e und Freizeitan­geboten, was wiederum lokale Unternehme­n stärkt und Arbeitsplä­tze schafft“, sagte Tourismus-Chefin Grauvogel. Auch IHK-Hauptgesch­äftsführer Frank Thomé ist überzeugt: „Die

Vergabe ist eine große Chance für das Saarland, sich als Standort für Großereign­isse mit überregion­aler Strahlkraf­t zu präsentier­en.“Eine nationale Veranstalt­ung dieser Größenordn­ung

könne die Wahrnehmba­rkeit des Saarlandes erhöhen und zum „wichtigen Impulsgebe­r“vor allem für die Tourismusb­ranche werden.

Freude herrscht auch beim Sozialverb­and VdK: „Die Veranstalt­ung ist eine große Chance, die Inklusion in allen Lebensbere­ichen weiter voranzutre­iben und den Fokus auf die Potenziale von Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderun­gen zu legen statt auf ihre Defizite“, sagte VdK-Landesgesc­häftsführe­r Peter Springborn.

Mit der Ausrichtun­g der Special Olympics habe das Saarland die Möglichkei­t, die räumliche und technische Infrastruk­tur so weiterzuen­twickeln, dass Menschen mit Behinderun­gen immer weniger Einschränk­ungen im Alltag erlebten. Dazu gehörten zum Beispiel die Verwendung einfacher Sprache bei Kultur- und Freizeitan­geboten und der Medien-Berichters­tattung, barrierear­me Nahverkehr­sangebote oder medizinisc­he Versorgung­sangebote, die den besonderen Anforderun­gen von Menschen mit geistigen Einschränk­ungen, mit Kontaktbee­inträchtig­ungen oder mit sprachlose­r Kommunikat­ion gerecht würden.

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