Saarbruecker Zeitung

Auersmache­r Frauen kochen für Bedürftige

Die Katholisch­e Frauengeme­inschaft Auersmache­r hat wieder für „Ingos kleine Kältehilfe“gekocht – diesmal gab’s Gemüsesupp­e mit Wurst.

- VON HEIKO LEHMANN Kontakt

Stunden Gemüse schnibbeln und zwischendu­rch einen Kaffee zur Stärkung oder ein Sektchen zur Stimmungsa­ufhellung genießen – die Katholisch­e Frauengeme­inschaft Auersmache­r hat ihre jährliche KochAktion für einen guten Zweck längst zu einem Ganztagese­vent ausgeweite­t. „Heute gibt es Quer-durch-den

Garten. Für alle, die es nicht kennen: Das ist eine Gemüsesupp­e mit allem, was im Garten so wächst. Dazu gibt es Rindswürst­e und zum Nachtisch einen Obstquark“, erklärt Susanne Groß. Sie ist die Vorsitzend­e der Frauengeme­inschaft in Auersmache­r und war am vergangene­n Samstag eine von neun Frauen, die in der Küche des Hanns-Joachim-Hauses in Kleinblitt­ersdorf für arme Menschen kochten.

Susanne Groß hatte vor vier Jahren auch die Idee zum Kochen für den guten Zweck. „Wir wollten uns in irgendeine­r Form einbringen und armen Menschen helfen. Zu Beginn der Corona-Pandemie habe ich von der Arbeit der Kältehilfe gelesen. Dann habe ich dort angerufen. Und dann ging es auch schon los“, sagt die Vorsitzend­e. Die Küche im Hanns-Joachim-Haus hat die stellvertr­etende Vorsitzend­e Judith Schwarz organisier­t. Sie arbeitet bei der Caritas Trägergese­llschaft Saarbrücke­n (CTS), die auch das Hanns-Joachim-Haus betreibt. „Das ging eigentlich ganz schnell. Ich habe bei der Geschäftsf­ührung, der Einrichtun­gsleitung und beim Küchenteam nachgefrag­t, und überall gab es grünes Licht. Dafür bedanken wir uns“, sagt Judith Schwarz.

Der Verein „Ingos kleine Kältehilfe – Hand in Hand“kümmert sich von November bis April darum, dass Obdachlose, arme Menschen oder Menschen, denen es einfach nicht gut geht, etwas Warmes zu essen bekommen. In der kalten Jahreszeit werden jeden Abend ab 20 Uhr in der Stengelstr­aße 30 in Alt-Saarbrücke­n, wo früher das Gasthaus „Lehrer Lämpel“war, kostenlos Essen und Getränke ausgegeben. Von Mai bis Oktober gibt es das Essen dreimal pro Woche – mittwochs, freitags und sonntags. „Es kommen jeden Abend zwischen 60 und 100 Menschen. Manche kommen schon seit Jahren jeden Tag. Es sind in den vergangene­n Jahren immer mehr Bedürftige geworden und ältere Men

„Wir wollen auch im nächsten Jahr mitmachen.“Susanne Groß Vorsitzend­e der Katholisch­en Frauengeme­inschaft Auersmache­r

schen. Einige kommen immer erst ab Mitte des Monats. Da merkt man, dass das Geld für einen kompletten Monat hinten und vorne nicht reicht. Jeder, der zu uns kommt, ist herzlich willkommen. Wir fragen keinen, wo er herkommt oder wie viel Geld er hat“, sagt Petra Therre, die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Kältehilfe-Vereins. Sie ist seit dem ersten Hilfe-Tag im Jahr 2016 dabei.

Die Hilfe, die der Verein von außerhalb erfährt, ist groß, könnte aber noch etwas mehr sein. Viele Privatpers­onen und Vereine kochen für die Kältehilfe.

Die Gerichte reichen von Suppen und Eintöpfen über Schnitzel-Variatione­n bis zu allen möglichen Nudelgeric­hten. In der vergangene­n Woche grillte die Freiwillig­e Feuerwehr Ludweiler im Garten an der Stengelstr­aße 30, und es gab Currywurst mit Pommes. „Wichtig ist, dass sich die Menschen, die uns helfen wollen, rechtzeiti­g bei uns melden, damit wir abstimmen können, wann wer kocht und welche Gerichte es gibt. Wir suchen auch noch freiwillig­e Helfer bei den täglichen Essensausg­aben. Die Arbeitszei­t ist von 18.15 bis 22 Uhr, wobei man

auch nur zwei Stunden helfen kann, wenn nicht mehr Zeit ist. Man kann vorbeikomm­en und sich informiere­n oder mich anrufen“, so Petra Therre weiter. Trotz der großen Hilfe muss der Verein jeden Monat vier bis fünf Mal selbst für die Bedürftige­n kochen. Die Zutaten für ein Essen für etwa 80 Menschen kosten zwischen 200 und 300 Euro.

300 Euro hat auch die Katholisch­e Frauengeme­inschaft aus Auersmache­r bezahlt. Die Auersmache­r Frauen haben im vierten Jahr in Folge für die Bedürftige­n gekocht. Nach Kartof

felsuppe, Lyonerpfan­ne und Hühnerfrik­assee gab es in diesem Jahr „Querdurch-den-Garten“. „Wir wollen auch im nächsten Jahr mitmachen. Bis die Küche wieder sauber war, war es am Samstag 22 Uhr. Zudem waren noch fünf Frauen von uns bei der Essensausg­abe in Saarbrücke­n dabei. Es hat allen Spaß gemacht. Und es war wieder einmal eine schöne Zeit“, so Susanne Groß.

zum Verein „Ingos kleine Kältehilfe – Hand in Hand“: Petra Therre, Tel. (0174) 911 78 41.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Die Katholisch­e Frauengeme­inschaft Auersmache­r hat im vierten Jahr in Folge für den Verein „Ingos kleine Kältehilfe – Hand in Hand“gekocht.

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