Bilderreise führt ins Pazifik-Paradies Neukaledonien
(ust) Wenn es vor der eigenen Haustür eher trüb und ungemütlich ist, dann sind die Freunde des Saarbrücker Abenteuermuseums zur Stelle. Sie laden nämlich regelmäßig ins Bildungszentrum in Kirkel zu ganz besonderen Bilderreisen ein. Sie tun das ganz im Sinn des 2004 verstorbenen Weltenbummlers Heinz Rox Schulz, wollen dessen Ideale weitertragen, denn dieser setze sich zeit seines
Lebens für Völkerfreundschaft und Verständigung ein.
Nun steht in Kirkel der nächste Termin in der Reihe an. Am Mittwoch, 28. Februar, geht es im mit eindrucksvollen Fotos untermalten
Vortrag in die pazifische Inselwelt Melanesiens, hier war Oliver Eberl zweimal in Neukaledonien unterwegs, teilen sie mit. Diese französische Inselgruppe liege im Dreieck von Neuseeland und Australien. Und hier finde sich auch das zum Weltnaturerbe gehörende weltweit längste durchgehende Barriereriff. Dazu biete die Gegend atemberaubende Strände, riesige Kokospalmen, die einzigartigen Cook-Pinien und eine bezaubernde Meeresfauna.
Für Urlauber sei es zwar ein Paradies, doch sei Neukaledonien in Geschichte und Gegenwart auch von Konflikten und Kolonialismus geprägt gewesen. Schon 1774 von James Cook entdeckt, wurde es 1853 von Frankreich in Besitz genommen und hat heute den Sonderstatus einer Collectivité sui generis.
Im Jahr 1864 wurde es zur Gefängnisinsel. Die Aufständischen der Pariser Commune und Algerier seien dorthin deportiert worden, so zitieren sie einige wichtige Fakten der Vergangenheit. Die Ureinwohner – die Kanak – hätten Siedlern und Minengesellschaften weichen müssen. Große Nickelvorkommen machten die Insel bis heute zu einem bedeutenden Lieferanten und einem wirtschaftlichen Magneten. Es ist also eine ziemlich spannende Mischung, die es zu entdecken gibt. Heute bestimme der politische Konflikt zwischen einer starken indigenen Bewegung für ein von Frankreich unabhängiges Kanaky und den loyalen Franzosen die Geschicke der Insel. Drei kürzlich durchgeführte Volksabstimmungen konnten keine Lösung bringen, erklären die Freunde des Abenteuermuseums weiter.
Oliver Eberl sei beide Male mit seiner Familie in Neukaledonien unterwegs gewesen. Und dabei konnten sie zum einen Tiere wie Haie, Korallenfische und Schlangen bewundern, zum andern aufregende Grotten, Krabbenstrände und Bergaussichten besuchen. Sie seien mit dem Hubschrauber über Nickelminen und die zentrale Bergkette an die „vergessene Küste“geflogen und konnten dadurch das Riff von oben bestaunen.
Per Boot sei es auf einsame Inseln und zu den Plätzen der Schildkröten und Rochen gegangen. Doch auch die Narben der Vergangenheit wie Gefängnisse, Galgen, Wracks und alte Leuchttürme seien dort sichtbar gewesen.
Wie immer findet die Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturprogramm des Bildungszentrums der Arbeitskammer in Kirkel statt. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung und Reservierung unter Telefon (0 68 49) 90 90 oder per E-Mail an: kultur.bzk@arbeitskammer.de notwendig.
Der Eintritt zur Bilderreise ist wie üblich frei. Die Referenten sammeln allerdings Spenden für ein soziales/ karitatives Projekt, das sie unterstützen. Weitere Infos gibt es online: