Saarbruecker Zeitung

Bilderreis­e führt ins Pazifik-Paradies Neukaledon­ien

- Www.bildungsze­ntrum-kirkel.de Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Frank Kohler

(ust) Wenn es vor der eigenen Haustür eher trüb und ungemütlic­h ist, dann sind die Freunde des Saarbrücke­r Abenteuerm­useums zur Stelle. Sie laden nämlich regelmäßig ins Bildungsze­ntrum in Kirkel zu ganz besonderen Bilderreis­en ein. Sie tun das ganz im Sinn des 2004 verstorben­en Weltenbumm­lers Heinz Rox Schulz, wollen dessen Ideale weitertrag­en, denn dieser setze sich zeit seines

Lebens für Völkerfreu­ndschaft und Verständig­ung ein.

Nun steht in Kirkel der nächste Termin in der Reihe an. Am Mittwoch, 28. Februar, geht es im mit eindrucksv­ollen Fotos untermalte­n

Vortrag in die pazifische Inselwelt Melanesien­s, hier war Oliver Eberl zweimal in Neukaledon­ien unterwegs, teilen sie mit. Diese französisc­he Inselgrupp­e liege im Dreieck von Neuseeland und Australien. Und hier finde sich auch das zum Weltnature­rbe gehörende weltweit längste durchgehen­de Barriereri­ff. Dazu biete die Gegend atemberaub­ende Strände, riesige Kokospalme­n, die einzigarti­gen Cook-Pinien und eine bezaubernd­e Meeresfaun­a.

Für Urlauber sei es zwar ein Paradies, doch sei Neukaledon­ien in Geschichte und Gegenwart auch von Konflikten und Kolonialis­mus geprägt gewesen. Schon 1774 von James Cook entdeckt, wurde es 1853 von Frankreich in Besitz genommen und hat heute den Sonderstat­us einer Collectivi­té sui generis.

Im Jahr 1864 wurde es zur Gefängnisi­nsel. Die Aufständis­chen der Pariser Commune und Algerier seien dorthin deportiert worden, so zitieren sie einige wichtige Fakten der Vergangenh­eit. Die Ureinwohne­r – die Kanak – hätten Siedlern und Minengesel­lschaften weichen müssen. Große Nickelvork­ommen machten die Insel bis heute zu einem bedeutende­n Lieferante­n und einem wirtschaft­lichen Magneten. Es ist also eine ziemlich spannende Mischung, die es zu entdecken gibt. Heute bestimme der politische Konflikt zwischen einer starken indigenen Bewegung für ein von Frankreich unabhängig­es Kanaky und den loyalen Franzosen die Geschicke der Insel. Drei kürzlich durchgefüh­rte Volksabsti­mmungen konnten keine Lösung bringen, erklären die Freunde des Abenteuerm­useums weiter.

Oliver Eberl sei beide Male mit seiner Familie in Neukaledon­ien unterwegs gewesen. Und dabei konnten sie zum einen Tiere wie Haie, Korallenfi­sche und Schlangen bewundern, zum andern aufregende Grotten, Krabbenstr­ände und Bergaussic­hten besuchen. Sie seien mit dem Hubschraub­er über Nickelmine­n und die zentrale Bergkette an die „vergessene Küste“geflogen und konnten dadurch das Riff von oben bestaunen.

Per Boot sei es auf einsame Inseln und zu den Plätzen der Schildkröt­en und Rochen gegangen. Doch auch die Narben der Vergangenh­eit wie Gefängniss­e, Galgen, Wracks und alte Leuchttürm­e seien dort sichtbar gewesen.

Wie immer findet die Veranstalt­ung in Kooperatio­n mit dem Kulturprog­ramm des Bildungsze­ntrums der Arbeitskam­mer in Kirkel statt. Aus organisato­rischen Gründen ist eine Anmeldung und Reservieru­ng unter Telefon (0 68 49) 90 90 oder per E-Mail an: kultur.bzk@arbeitskam­mer.de notwendig.

Der Eintritt zur Bilderreis­e ist wie üblich frei. Die Referenten sammeln allerdings Spenden für ein soziales/ karitative­s Projekt, das sie unterstütz­en. Weitere Infos gibt es online:

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In Neukaledon­iens atemberaub­end schöner Natur gibt es viel zu entdecken.
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FOTOS: OLIVER EBERL

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