Baldige Rückkehr von Seitz geplant
Deutscher Turn-Star wird bei der EM wohl noch fehlen, aber die Olympia- Qualifikation angehen.
(dpa) Die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz wird nach ihrer schweren Verletzung aller Voraussicht nach auch die TurnEuropameisterschaften Anfang Mai im italienischen Rimini verpassen. Sie habe ihm ein Video mit einer kompletten Übung am Stufenbarren geschickt, bei der sie noch auf einen Abgang verzichtet hat. Er hoffe aber auf ein baldiges Comeback, berichtete Frauen-Bundestrainer Gerben Wiersma am Rande des Weltcups in Cottbus. „Aber die EM wird nicht realistisch sein, weil sie dann auch in der Mannschaft antreten muss“, sagte der Niederländer. Der Mannschaftswettbewerb ist ein Vierkampf aus Boden, Sprung, Schwebebalken und Stufenbarren.
Die 30 Jahre alte Europameisterin am Stufenbarren von 2022 hatte sich Anfang September vorigen Jahres im Training am Boden die rechte
Achillessehne gerissen. Wegen der Verletzung musste die Stuttgarterin bereits auf die Weltmeisterschaften einen Monat später im belgischen Antwerpen verzichten. Dort hatten die deutschen Turnerinnen im
Team als 13. die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris verpasst und nur noch einen Quotenplatz erhalten. Einzig die Saarländerin Pauline Schäfer-Betz hat bislang ihr Paris-Ticket sicher.
Der letzte freie Olympia-Startplatz wird im Ergebnis der deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Frankfurt und der finalen Ausscheidung zwei Wochen später in Rüsselsheim vergeben. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) hat dafür seine Qualifikations-Kriterien in Abstimmung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verändert. Danach ist in diesem Fall nicht die Mehrkampf-Leistung entscheidend, sondern die Medaillenoder Finalchance im Mehrkampf oder an einem Einzelgerät. „Das ist gleichwertig“, sagte DTB-Sportdirektor Thomas Gutekunst.
Das eröffnet Seitz die Möglichkeit, sich ganz auf ihr Spezialgerät Stufenbarren zu konzentrieren, an dem sie im vorigen Jahr in im türkischen Antalya EM-Bronze gewonnen hatte. Dass sie jetzt noch keinen Abgang bei ihrer Übung gezeigt habe, sei kein Problem, sagte Wiersma. „Mit ihrer schweren Verletzung wird sie vorsichtig sein und es erst in einer entscheidenden Situation zeigen“, sagte der 46-Jährige. Wann genau Seitz ihren ersten Wettkampf bestreitet, ist unklar. „Ich bin aber ziemlich sicher, dass sie zu den Qualifikationen antritt“, erklärte Wiersma.