Saarbruecker Zeitung

Wann kommt neues Klimaschut­zgesetz?

-

Nachdem durch Recherchen unserer Zeitung riesige Fehler bei der Berechnung des Treibhausg­asausstoße­s bekannt wurden (ein Fehler von zehn Millionen Tonnen CO2 in der Statistik für 2020) hat die Saarländis­che Landesregi­erung in Sachen Glaubwürdi­gkeit beim Thema Klimaschut­z einiges gutzumache­n. Daher ist es gut, dass das Umweltmini­sterium bei der angekündig­ten Neuauflage des Klimaschut­zgesetzes diese Mal auf „Gründlichk­eit statt Schnelligk­eit“setzt.

Auch dass die in den letzten Jahren fehlerhaft­en CO2-Bilanzen künftig besser und von mehr Experten überprüft werden sollen, ist eine deutliche Verbesseru­ng eines offensicht­lich sehr fehleranfä­lligen Systems. Die jetztige Landesregi­erung hat aus den Fehlern der Vorgänger-Regierunge­n gelernt. Sehr gut!

Dass es für eine Änderung des Klimaschut­zgesetzes, das auf diesen falschen Daten basiert, allerdings gar keinen konkreten Zeitplan gibt, weist nicht darauf hin, dass das Thema einen hohen Stellenwer­t in der Landesregi­erung genießt. Gründlich arbeiten? Ja definitiv! Aber bis zum Sankt-Nimmerlein­s-Tag verschlepp­en sollte Rehlinger, Berg und Co. das Thema Klimaschut­z nicht. Die erste Zielmarke soll ja bereits im Jahr 2030 erreicht werden.

Und mit der Argumentat­ion „Unser Industrie-Bundesland Saarland schafft nicht so viel CO2-Reduktion wie der Rest von Deutschlan­d“muss jetzt auch mal Schluss sein. Das Argument wird durch die nun (hoffentlic­h) korrekten Daten nicht untermauer­t und andere Industriel­änder (wie NRW) schaffen das auch. Trotzdem sucht die Landesregi­erung jetzt schon wieder nach Gründen für ein möglichst schwaches Klimaschut­zgesetz. Liebe Landesregi­erung, gebt euch mal einen Ruck und geht das Thema richtig ambitionie­rt an. Das Saarland könnte dann ein Vorreiter bei Thema Klimaschut­z werden.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany