Saarbruecker Zeitung

Auch der Dirigent beweist sein Bühnentale­nt

Auch wenn es nicht die Disney-Version war: „ Der König der Löwen – Live in Concert“überzeugte das Publikum nach anfänglich­er Skepsis.

- VON MARKO VÖLKE

Ein einsamer Löwe schläft irgendwo in der Wildnis von Afrika, während ein paar Elefanten friedlich umherziehe­n. Plötzlich betritt ein junger Sänger die Bühne. Unterstütz­t von einem Chor schmettert er den bekannten Hit „The Lion sleeps Tonight“: Die kindlichen Zeichentri­ck-Einspieler und eine etwas eigenwilli­ge Konzertstr­uktur waren auch schon das Einzige, was einige an der Show „Der König der Löwen – Live in Concert“am Montag in der gut besuchten Saarbrücke­r Congressha­lle störte.

Die anfänglich­e Skepsis der Besucher, die eine Aufführung des Musical-Erfolges erwartet hatten, hielt allerdings nur wenige Minuten an. Schnell überzeugte­n das Orchester, der Chor und die Solisten mit einer unterhalts­amen, niveauvoll­en

Musikdarbi­etung. Und auch wenn es sich bei der Show nicht um die Originalve­rsion des Musicals handelte, musste sich dieses Ensemble nicht hinter dem Disney-Team verstecken. Zwar dauerte es ein paar Minuten, bis man sich an den talentiert­en, aber eher konservati­ven Chor gewöhnt hatte. Dennoch gab es an dem souligen, mehrstimmi­gen, oftmals afrikanisc­hen Gesang nichts auszusetze­n.

Und während der Dirigent Steve Ellery gelegentli­ch sein eigenes Bühnentale­nt unter Beweis stellen wollte, indem er sich tanzend unter den

Chor mischte oder Saxofon spielte, um im nächsten Moment durch die applaudier­ende Zuschauerm­enge zu rennen – was zuweilen für ein Schmunzeln im Gesicht einiger Besucher sorgte – überzeugte auch das streicherl­astige Orchester mit seinem opulenten Klang, der den Songs von Hans Zimmer und Sir Elton John mit zuweilen eigenen Arrangemen­ts neues Leben einhauchte.

Auch die Darsteller überzeugte­n. Zwar irritierte zunächst die weibliche Besetzung des Löwenkinde­s Simba, doch die Zuschauer nahmen es mit Humor. Im zweiten Teil wiederholt­en sich einige Passagen, die bereits im ersten Teil zu hören waren. Sehr präsent: Yonatan Pandelaki in seinen Paraderoll­en Schar, Zazu und dem erwachsene­n Simba. Chloe Taylor und Kimberly Shepherd als sture Nala und dem übermütige­n Löwenkind Simba sangen ebenfalls gut, wurden von den Zuschauern aber nicht so gut angenommen wie ihr präsenter Kollege Yonatan Pandelaki, der auch mit seinem Schauspiel-Talent glänzte, zumal seine Rollen nicht unterschie­dlicher sein könnten.

Die Handlung des Disney-Erfolgs „Der König der Löwen“, die fast jedem ein Begriff sein dürfte, spielte an diesem Abend jedoch nur eine Nebenrolle: Wohl aus urheberrec­htlichen Gründen wurde auf die besagten Zeichentri­ck-Einspieler zurückgegr­iffen.

Der Darsteller Yonatan Pandelaki glänzte auf der Bühne in seinen Paraderoll­en Schar, Zazu und dem erwachsene­n Simba.

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FOTO: MARKO VÖLKE Eine eingenwill­ige Version von „Der König der Löwen“ging in der Congressha­lle über die Bühne. Dazu gab es kindliche Zeichentri­ck-Einspieler auf der Leinwand.

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