Auch der Dirigent beweist sein Bühnentalent
Auch wenn es nicht die Disney-Version war: „ Der König der Löwen – Live in Concert“überzeugte das Publikum nach anfänglicher Skepsis.
Ein einsamer Löwe schläft irgendwo in der Wildnis von Afrika, während ein paar Elefanten friedlich umherziehen. Plötzlich betritt ein junger Sänger die Bühne. Unterstützt von einem Chor schmettert er den bekannten Hit „The Lion sleeps Tonight“: Die kindlichen Zeichentrick-Einspieler und eine etwas eigenwillige Konzertstruktur waren auch schon das Einzige, was einige an der Show „Der König der Löwen – Live in Concert“am Montag in der gut besuchten Saarbrücker Congresshalle störte.
Die anfängliche Skepsis der Besucher, die eine Aufführung des Musical-Erfolges erwartet hatten, hielt allerdings nur wenige Minuten an. Schnell überzeugten das Orchester, der Chor und die Solisten mit einer unterhaltsamen, niveauvollen
Musikdarbietung. Und auch wenn es sich bei der Show nicht um die Originalversion des Musicals handelte, musste sich dieses Ensemble nicht hinter dem Disney-Team verstecken. Zwar dauerte es ein paar Minuten, bis man sich an den talentierten, aber eher konservativen Chor gewöhnt hatte. Dennoch gab es an dem souligen, mehrstimmigen, oftmals afrikanischen Gesang nichts auszusetzen.
Und während der Dirigent Steve Ellery gelegentlich sein eigenes Bühnentalent unter Beweis stellen wollte, indem er sich tanzend unter den
Chor mischte oder Saxofon spielte, um im nächsten Moment durch die applaudierende Zuschauermenge zu rennen – was zuweilen für ein Schmunzeln im Gesicht einiger Besucher sorgte – überzeugte auch das streicherlastige Orchester mit seinem opulenten Klang, der den Songs von Hans Zimmer und Sir Elton John mit zuweilen eigenen Arrangements neues Leben einhauchte.
Auch die Darsteller überzeugten. Zwar irritierte zunächst die weibliche Besetzung des Löwenkindes Simba, doch die Zuschauer nahmen es mit Humor. Im zweiten Teil wiederholten sich einige Passagen, die bereits im ersten Teil zu hören waren. Sehr präsent: Yonatan Pandelaki in seinen Paraderollen Schar, Zazu und dem erwachsenen Simba. Chloe Taylor und Kimberly Shepherd als sture Nala und dem übermütigen Löwenkind Simba sangen ebenfalls gut, wurden von den Zuschauern aber nicht so gut angenommen wie ihr präsenter Kollege Yonatan Pandelaki, der auch mit seinem Schauspiel-Talent glänzte, zumal seine Rollen nicht unterschiedlicher sein könnten.
Die Handlung des Disney-Erfolgs „Der König der Löwen“, die fast jedem ein Begriff sein dürfte, spielte an diesem Abend jedoch nur eine Nebenrolle: Wohl aus urheberrechtlichen Gründen wurde auf die besagten Zeichentrick-Einspieler zurückgegriffen.
Der Darsteller Yonatan Pandelaki glänzte auf der Bühne in seinen Paraderollen Schar, Zazu und dem erwachsenen Simba.