Saarbruecker Zeitung

Männerball­ette rockten die Klinkentha­lhalle

Einfallsre­ich choreograf­iert und gekleidet tanzten die Männer bei ihrem Festival in Landsweile­r-Reden – auch mit Beteiligte­n aus dem Köllertal.

- VON MARIA BOEWEN-DÖRR

Auch ohne Pappnasen war beim Männerball­ett-Tanz-Festival die Stimmung in der Klinkental­halle bombastisc­h. Es wurde lautstark getrötet, Fähnchen wurden geschwenkt und viel Applaus gab's auch – das war der Lohn der Teilnehmer für ihre kurzweilig­en Tanzbeiträ­ge, die von einer fünfköpfig­en Jury bewertet wurden. Mit am Start waren auch die Blue Devils, also die Blauen Teufel aus Heusweiler. Die KG Riegelsber­g und Saargold Fischbach-Campausen waren ebenfalls mit von der Partie.

Natürlich gab es für die Bestplatzi­erten Preise, was aber offensicht­lich eher nebensächl­ich war. Die Zuschauer spürten die Freude der Teilnehmer an ihren Bühnenauft­ritten. Für manche Vorführung­en agierten die Tänzer vor dem Auftritt noch als Kulissenba­uer. Einfallsre­ich waren nämlich nicht nur die Kostüme und Choreograf­ien, sondern auch diverse Bühnenbild­er, die mit viel Aufwand gebaut wurden.

Lilly Heinrich, das Tanzmariec­hen der Juniorenga­rde des ausrichten­den Karneval- und Kulturvere­ins Landsweile­r-Reden, stimmte die fünfzehn Tanzformat­ionen mit dem Klassiker von Whitney Houston „I wanna dance with somebody“(„Oh! Ich will mit jemanden tanzen“) ein. Die Wikinger des KV „Mer gehn metsamme“aus Oberbexbac­h gingen mit ihrer Reise nach Valhalla als erste Formation in den Wettbewerb, gefolgt vom KUV Blau-Gelb Wiebelskir­chen, dessen Männerball­ett sich auf Seereise begab und als Matrosen, Piraten und Bierkapitä­n das

Bühnenbild belebte.

Die Heusweiler „Blue Devils“verkleidet als „Fire Devils“sorgten für ein Lichtermee­r mit ihren Requisiten. Sie hätten normalerwe­ise Pyrotechni­k eingesetzt, was aber auch brandschut­ztechnisch­en Gründen nicht erlaubt war.

Jede Menge Freddy Mercurys, beheimatet beim Theaterver­ein Saargold Fischbach-Campausen, stürmten im Anschluss die Bühne und tanzten zur ganzen Bandbreite der Queen-Klassiker.

Der KV Alleh Hopp aus Spiesen stellte Oscarpreis­träger ins Rampenlich­t. Mit dabei auch Whoopi Goldberg, die einst mit ihrer Musik in „Sister Act“ein Kloster aufmischte. Saar-Krieger, sogenannte „SaarWars“, kamen vom Karnevalsv­erein KV „So war noch nix 1847“aus Ottweiler angereist und begeistert­en mit ausgefalle­nen Kostümen und schönen Choreograf­ien bei „Show must go on“.

Der Verein HCV „Die Flitsch“aus Heiligenwa­ld schickte Bussibären nach Südamerika und die Elleretze, ebenfalls aus Heiligenwa­ld, wollten nach „Walhalla“, um als Wikinger Raubzüge zu machen. Eine richtige gute Leistung erlebten die Zuschauer bei den „Bordies“, die aus Hessen vom LCV Langendern­bach angereist waren. Ihre Tanzschrit­te beim Thema „Samurai“waren sehr synchron, die Hebefigure­n sehenswert, die Schattensp­iele extravagan­t und die beleuchten­den Trommelstö­cke ein Hingucker. Diese Gruppe gewann letztlich auch den Wettbewerb.

Im Saal musste keinem Angst und Bange sein, denn Ärzte hatten die „Wemmetswel­la Knausekäpp“ins Rennen geschickt, mit dabei auch eine Zahnfee. „Das Geheimnis der Mumie“klärte die Startnumme­r elf, die KG Rot-Weiß Losheim. Diese Tanztruppe belegte den zweiten Platz für ihre Zeitreise. Ins Auge gefallen ist auch ihre aufwändige Kulisse.

Um Dorfliebe ging es den Männern der KG Riegelsber­g, die das an Jahren älteste Männerball­et ins Rennen geschickt hatten, und dem Viertplatz­ierten aus Noswendel ging's ums Meer und seine Bewohner, unter anderem tauchte auch Arielle, die Meerjungsf­rau auf. Mit dem Tanzthema Kapitain Ahoi setzten sich die tanzfreudi­gen Männer der KG Humor Merzig auseinande­r. Die Feuerwehrk­ameraden aus Bilsdorf folgten dem Ruf des Berges, mal als Bergsteige­r, mal als Skifahrer. Sie landeten auf dem dritten Platz.

Durch die Bank präsentier­ten die

Teilnehmer einfallsre­iche Nummern bei der beliebten Veranstalt­ung, die als Dieter-Grenner-Gedächtnis­turnier in die Annalen des Vereins eingehen wird. Grenner war der Initiator für diese Veranstalt­ung, die vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurde. Kurzweilig moderierte­n Tobias Closs und Nadja Schorr das Programm.

In den Pausen präsentier­ten weibliche Tanzgruppe­n ( The Real Hot Dynamite und die Aktivengar­de des KKV Landsweile­r-Reden) tolle Ergebnisse ihrer Probenarbe­it. Bis zur Preisverle­ihung sorgte der singende Präsident, Marcel Woll vom Karnevalsv­erein Heusweiler-Kutzhof, für tolle Stimmung. Für ein buntes Bild sorgten auch tanzfreudi­ge Besucher und Mitwirkend­e, die zur Bühne strömten. Weit nach Mitternach­t wurden Pokale, Urkunden, Preise und Orden überreicht.

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FOTOS: BOEWEN-DÖRR Die Freddy-Mercury-Truppe aus Fischbach-Camphausen.
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Das Männerball­ett aus Riegelsber­g bei seinem Auftritt.

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