Männerballette rockten die Klinkenthalhalle
Einfallsreich choreografiert und gekleidet tanzten die Männer bei ihrem Festival in Landsweiler-Reden – auch mit Beteiligten aus dem Köllertal.
Auch ohne Pappnasen war beim Männerballett-Tanz-Festival die Stimmung in der Klinkentalhalle bombastisch. Es wurde lautstark getrötet, Fähnchen wurden geschwenkt und viel Applaus gab's auch – das war der Lohn der Teilnehmer für ihre kurzweiligen Tanzbeiträge, die von einer fünfköpfigen Jury bewertet wurden. Mit am Start waren auch die Blue Devils, also die Blauen Teufel aus Heusweiler. Die KG Riegelsberg und Saargold Fischbach-Campausen waren ebenfalls mit von der Partie.
Natürlich gab es für die Bestplatzierten Preise, was aber offensichtlich eher nebensächlich war. Die Zuschauer spürten die Freude der Teilnehmer an ihren Bühnenauftritten. Für manche Vorführungen agierten die Tänzer vor dem Auftritt noch als Kulissenbauer. Einfallsreich waren nämlich nicht nur die Kostüme und Choreografien, sondern auch diverse Bühnenbilder, die mit viel Aufwand gebaut wurden.
Lilly Heinrich, das Tanzmariechen der Juniorengarde des ausrichtenden Karneval- und Kulturvereins Landsweiler-Reden, stimmte die fünfzehn Tanzformationen mit dem Klassiker von Whitney Houston „I wanna dance with somebody“(„Oh! Ich will mit jemanden tanzen“) ein. Die Wikinger des KV „Mer gehn metsamme“aus Oberbexbach gingen mit ihrer Reise nach Valhalla als erste Formation in den Wettbewerb, gefolgt vom KUV Blau-Gelb Wiebelskirchen, dessen Männerballett sich auf Seereise begab und als Matrosen, Piraten und Bierkapitän das
Bühnenbild belebte.
Die Heusweiler „Blue Devils“verkleidet als „Fire Devils“sorgten für ein Lichtermeer mit ihren Requisiten. Sie hätten normalerweise Pyrotechnik eingesetzt, was aber auch brandschutztechnischen Gründen nicht erlaubt war.
Jede Menge Freddy Mercurys, beheimatet beim Theaterverein Saargold Fischbach-Campausen, stürmten im Anschluss die Bühne und tanzten zur ganzen Bandbreite der Queen-Klassiker.
Der KV Alleh Hopp aus Spiesen stellte Oscarpreisträger ins Rampenlicht. Mit dabei auch Whoopi Goldberg, die einst mit ihrer Musik in „Sister Act“ein Kloster aufmischte. Saar-Krieger, sogenannte „SaarWars“, kamen vom Karnevalsverein KV „So war noch nix 1847“aus Ottweiler angereist und begeisterten mit ausgefallenen Kostümen und schönen Choreografien bei „Show must go on“.
Der Verein HCV „Die Flitsch“aus Heiligenwald schickte Bussibären nach Südamerika und die Elleretze, ebenfalls aus Heiligenwald, wollten nach „Walhalla“, um als Wikinger Raubzüge zu machen. Eine richtige gute Leistung erlebten die Zuschauer bei den „Bordies“, die aus Hessen vom LCV Langendernbach angereist waren. Ihre Tanzschritte beim Thema „Samurai“waren sehr synchron, die Hebefiguren sehenswert, die Schattenspiele extravagant und die beleuchtenden Trommelstöcke ein Hingucker. Diese Gruppe gewann letztlich auch den Wettbewerb.
Im Saal musste keinem Angst und Bange sein, denn Ärzte hatten die „Wemmetswella Knausekäpp“ins Rennen geschickt, mit dabei auch eine Zahnfee. „Das Geheimnis der Mumie“klärte die Startnummer elf, die KG Rot-Weiß Losheim. Diese Tanztruppe belegte den zweiten Platz für ihre Zeitreise. Ins Auge gefallen ist auch ihre aufwändige Kulisse.
Um Dorfliebe ging es den Männern der KG Riegelsberg, die das an Jahren älteste Männerballet ins Rennen geschickt hatten, und dem Viertplatzierten aus Noswendel ging's ums Meer und seine Bewohner, unter anderem tauchte auch Arielle, die Meerjungsfrau auf. Mit dem Tanzthema Kapitain Ahoi setzten sich die tanzfreudigen Männer der KG Humor Merzig auseinander. Die Feuerwehrkameraden aus Bilsdorf folgten dem Ruf des Berges, mal als Bergsteiger, mal als Skifahrer. Sie landeten auf dem dritten Platz.
Durch die Bank präsentierten die
Teilnehmer einfallsreiche Nummern bei der beliebten Veranstaltung, die als Dieter-Grenner-Gedächtnisturnier in die Annalen des Vereins eingehen wird. Grenner war der Initiator für diese Veranstaltung, die vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurde. Kurzweilig moderierten Tobias Closs und Nadja Schorr das Programm.
In den Pausen präsentierten weibliche Tanzgruppen ( The Real Hot Dynamite und die Aktivengarde des KKV Landsweiler-Reden) tolle Ergebnisse ihrer Probenarbeit. Bis zur Preisverleihung sorgte der singende Präsident, Marcel Woll vom Karnevalsverein Heusweiler-Kutzhof, für tolle Stimmung. Für ein buntes Bild sorgten auch tanzfreudige Besucher und Mitwirkende, die zur Bühne strömten. Weit nach Mitternacht wurden Pokale, Urkunden, Preise und Orden überreicht.