Saarbruecker Zeitung

Sicker besteht die Feuertaufe in Hamburg nicht

SV Elversberg erwischt beim HSV einen schlechten Tag. Bei der 0:1-Niederlage leistet sich der linke Verteidige­r einige gravierend­e Fehler.

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(leh) Am Sonntag zeigte die SV Elversberg vor rund 54 000 Zuschauern im Volksparks­tadion ein ganz anderes Gesicht. Nur ganz wenige Spieler des Fußball-Zweitligis­ten hatten Normalform. Dementspre­chend war auch das Auslaufen am Montag nach der 0:1-Niederlage beim Hamburger SV.

„Wir haben die Chance nicht genutzt, den Abstand auf den HSV auf drei Punkte zu verkürzen. Es war kein leichtes Spiel, aber die Hamburger waren auf jeden Fall schlagbar“, sagte Linksaußen Manuel Feil, der den Ball aus 16 Metern gut zwei Meter über das Tor jagte und schon vor der Pause die Chance zur Führung nicht nutzte. Ein Volleyschu­ss des 18-jährigen Spielmache­rs Paul Wanner segelte nur Zentimeter am HSV-Tor vorbei. „Ja, in solchen Spielen spielen Glück und Pech natürlich eine Rolle, aber wir hätten das auch wesentlich besser machen müssen“, meinte Wanner. Vorne ging der Ball nicht ins Tor – und hinten erlaubte sich die SVE haarsträub­ende Fehler. Allen voran Arne Sicker, der zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an für den erkrankten Maurice

Neubauer auf der linken Verteidige­rPosition spielte. Nach Fehlpässe von Sicker liefen die Hamburger drei Mal alleine auf das SVE-Tor. Eine der Chancen nutzte Ransford Königsdörf­fer in der 52. Minute zum 1:0 und dem Tor des Tages.

Sicker hat im Training und in Testspiele­n in dieser Saison schon bewiesen, was er mit seinen genauen Zuspielen und vor allem mit seiner Schnelligk­eit beim Gegner anrichten kann. Auch am Sonntag hatte Sicker eine Torchance zum 1:0, doch sein Schuss wurde im letzten Moment geblockt. Mit etwas mehr Glück hätte der Sonntag für ihn völlig anders verlaufen können. „Es gibt Tage, da klappt es, und es gibt Tage, da klappt es nicht. Trotzdem darf mir so etwas wie am Sonntag nicht passieren“, sagte der 26-Jährige selbstkrit­isch. Vor seinem 80-minütigen Einsatz beim HSV stand er in dieser Saison bei acht Einsätzen erst insgesamt 73 Minuten auf dem Platz. Sicker konnte sich nach dem Wurf ins kalte Wasser nicht freischwim­men und bestand die Feuertaufe nicht.

Vor zwei Wochen ging es Rechtsvert­eidiger Lukas Pinckert ähnlich, als er von Beginn an in der Innenverte­idigung für den am Oberschenk­el verletzten Carlo Sickinger ranmusste. Pinckert lieferte beim 3:1-Sieg gegen den VfL Osnabrück sofort ab und war in Hamburg einer der besten Elversberg­er. Sickinger wird spätestens in der kommenden Woche wieder ins Mannschaft­straining einsteigen. Und seit dieser Woche ist auch Innenverte­idiger Kevin Conrad nach seinem Innenbanda­nriss im Knie wieder im Training. Ein Luxusprobl­em für Trainer Horst Steffen, denn mehr als Pinckert geliefert hat, kann man nicht machen, wenn man in die Stammelf möchte.

Steffen muss jetzt aber zuerst die Baustelle auf der rechten Abwehrseit­e bearbeiten. Dort fällt am Sonntag (13.30 Uhr) im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden der zurzeit formstarke Hugo Vandermers­ch mit der fünften Gelben Karte aus. Pinckert scheint innen zu stark zu sein, um ihn nach außen zu schieben, und damit bliebe nur noch Robin Fellhauer für rechts. Für Fellhauer, der seit Wochen stark als Doppel-Sechs mit Semih Sahin spielt, würde dann Thore Jacobsen wieder eine Chance im defensiven Mittelfeld bekommen.

Der Trainer hatte jedenfalls schon „in den ersten Minuten beim HSV ein komisches Gefühl. Wir hatten hinten den Ball beim Spielaufba­u, und vorne standen zwei von uns im Abseits“, berichtete Steffen und erklärte: „Normalerwe­ise wissen alle Offensivsp­ieler, dass sie immer anspielbar sein sollen und den Ballführen­den Optionen geben müssen. Das war am Sonntag nicht so. Ich habe noch keine Erklärung, es lag jedenfalls nicht am fußballeri­schen Leistungsv­ermögen der Spieler.“Nachdem viele Elversberg­er beim HSV nicht ihre gewohnte Form abrufen konnten, wollen sie gegen Wiesbaden zeigen, dass dies nur ein Ausrutsche­r war.

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FOTO: IMAGO IMAGES SVE-Profi Arne Sicker (rechts), hier gegen den Hamburger Immanuel Pherai, vergab vorne das 1:0 und war hinten mehrfach unkonzentr­iert.

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