Eine unerschöpfliche Quelle
Neue 3SAT-Doku über die Sonne läuft im Rahmen des Thementages „Die Zukunft der Erde“.
(ry) Die Sonne bestimmt alle Prozesse des Lebens auf der Erde. Sie ist eine unerschöpfliche Energiequelle und zum Leben notwendig. Doch so lebensspendend Sonnenstrahlen sind, der Stern kann auch gefährlich sein. Auf der Oberfläche herrschen Temperaturen von rund 6000 Grad Celsius. Es grenzt also an ein Wunder, dass die Erde mit 150 Millionen Kilometern Entfernung im perfekten Abstand umden Feuerball kreist und auf ihr Leben möglich ist. Die Sonne ist der Stern, der der Erde am nächsten ist. Ihre gewaltige Kraft ist das Ergebnis einer fortwährenden Kernfusion in ihrem Inneren. Auch sonst ist es eher ungemütlich in ihrer Nähe: Sonnenwinde schleudern elektrisch geladene Teilchen in den Weltraum. Manchmal kommt es zu regelrechten Sonnenstürmen. Dannlösen sich gewaltigeMengen elektrischer Teilchen ab und können nicht nur für Astronautenund Satelliten, sondern auch beispielsweise für Kraftwerke und Flughäfen auf der Erde bedrohlich sein.
Sami Solanki, Direktor des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen warnt: „Deshalb ist es wichtig, dass man die Sonne wirklich sehr gut und konstant die ganze Zeit im Blick hält. Vom Boden, aber auch vomWeltraum aus.“DieRaumsonde„Solar Orbiter“zumBeispiel un
tersucht die Sonne vomWeltraum aus. Dabei nähert sie sich stark an den heißen Stern an und beobachtet erstmals auch die Sonnenpole. GREGORist das derzeit größte terrestrische Sonnenteleskop Europas. Eine deutsche Forschungsgemeinschaft nutzt das Teleskop auf Teneriffa, vor allem, umSonnenflecken und ihreMagnetfelder zu erforschen. „Alle Sterne funktionieren so ähnlich wie die Sonne, und Gesetze, die wir über andere Sterne aufstellen, müssen wir immer
wieder an der Sonne testen. Deswegen spielt die Sonne in der Astrophysik eine sehr zentraleRolle“, so Rolf Schlichenmaier vom Leibniz-Institut für Sonnenphysik. Mit am wichtigsten für die Menschen auf der Erde ist die Sonne als Energielieferant. Ihre Strahlung sorgt für die richtige Temperatur, damit Wasser in flüssiger Formvorliegt – eine Grundvoraussetzung für Leben. Pflanzen nutzen Sonnenlicht außerdem zur Photosynthese und damit zur lebensnotwendigen Sau
erstoffproduktion. Sonnenblumen zumBeispiel richten ihrWachstum sogar exakt nachdemLauf der Sonne aus. Dieser Vorgang wird auch „Phototaxis“genannt. Die Zukunftsversion des Vorgangs lautet, diese Form der Lichtsteuerung zu nutzen, um zwischen Zellen zu kommunizieren. So könnten Medikamente entstehen, die mittels Licht aktiviert werden.
Glücksfall Sonne – Leben aus Licht und Energie, 20.15 Uhr, 3SAT