Mehr Grundschul-Klassen für Völklingen
An zwei Grundschulen sollen neue Klassen entstehen – auch mit Containern, wozu eine gewisse Finanzierungs-Akrobatik nötig ist. So wird eine andere Schul-Sanierung verschoben. Auch mehr Krippen-Plätze sind vorgesehen. Und da die Hallenbad-Sanierung teurer
Der „Raumbedarf der Grundschulen“und die Reaktivierung eines alten Kindergartens sind zwei der Themen, wenn der Völklinger Stadtrat am heutigen Donnerstag, 29. Februar, 17 Uhr, zur öffentlichen Sitzung im Neuen Rathaus zusammentritt. Der Hintergrund bei den Schulen: In der Grundschule Wehrden kommen deutlich mehr Kinder hinzu als nach der vierten Klasse abgehen, daher gibt es Bedarf für zwei zusätzliche Klassenräume, beziehungsweise Räumen für die Freiwillige Ganztagsschule (FGTS). Auch soll die Küche der FGTS wieder auf Vordermann gebracht werden. Außerdem brauchen die beiden künftigen Klassenräume entsprechendes Mobiliar. Für die Umbauarbeiten veranschlagt die Verwaltung bisher etwa 180 000 Euro, für das Mobiliar 40 000 Euro.
Ähnlich sieht es in der Grundschule Haydnstraße in der Innenstadt aus: Dort werden sowohl im kommenden als auch im übernächsten Schuljahr je ein weiterer Klassenraum mit entsprechender Einrichtung benötigt. Einen markanten Unterschied gibt es allerdings: In Wehrden können die neuen Räume durch Doppelnutzungen und Umbauten innerhalb des Gebäudes geschaffen werden. So ist es zum Beispiel möglich, im Erdgeschoss einen Computer- und einen Speiseraum entsprechend umzubauen. Anders jedoch in der
Grundschule Haydnstraße: Hier müssten zwei Container-Klassenräume angeschafft werden, die dann auf dem Außengelände nahe des Eingangs aufgestellt würden. Das soll, einschließlich der entsprechenden Gestaltung des Außengeländes, bis zu den Sommerferien über die Bühne gehen. Vorerst sollen für die Anschaffung der Container außerplanmäßig 425 600 Euro bereitgestellt werden. Und das Geld muss auch irgendwo herkommen,
beziehungsweise an anderer Stelle eingespart werden. Daher schlägt die Verwaltung vor, die geplanten umfassenden Sanierungsarbeiten an der Grundschule Röchlinghöhe ein Jahr zurückzustellen und dann im kommenden Jahr anzugehen.
Zur derzeitigen Situation an der Haydnschule heißt es in der Verwaltungsvorlage zur Ratssitzung: „Bereits im laufenden Schuljahr fehlt die Möglichkeit, während des Unterrichts ausreichende Differen
zierungsräume für die Förderschullehrerin, Deutsch als Zweitsprache, Türkisch- bzw. Italienischunterricht sowie Religionsunterricht zu nutzen.“Aktuell werden in 16 Klassensälen 14 Schulklassen unterrichtet, ab dem kommenden Schuljahr werden es 15 Klassen sein, „was die Situation der fehlenden Differenzierungsräume verschärft“, weshalb der erste der beiden Container zu Anfang des kommenden Schuljahres nötig sein wird.
„Zuwachs“soll es zudem im KitaBereich bei den Krippen-Gruppen für den Stadtteil Lauterbach geben, der Bedarf sei dort groß. Mit Vertretern von Ministerien und Behörden hatte es bereits einen Ortstermin in der ehemaligen Kita Lauterbach gegeben. Denn dort, so der Plan der Stadtverwaltung, sollen zwei neue Krippen-Gruppen entstehen, und zwar nicht nur als Übergangslösung, sondern auf längere Sicht. Eine der Gruppen soll dann Kindern aus Lauterbach vorbehalten bleiben, die andere Kindern aus den anderen Völklinger Stadtteilen. Allerdings sind dazu noch verschiedene Arbeiten am Haus und am Außengelände notwendig. Was das Ganze kosten würde, wird derzeit noch ermittelt.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt geht es um die geplante Sanierung des Stadtbades (wir berichteten), genauer gesagt: um eine vorübergehende Umschichtung von Geld, um eine mutmaßlich vorübergehende Finanzierungslücke zu schließen. Seit 2021 ist bereits eine Förderung in Höhe von 3 Millionen Euro für das Hallenbad bewilligt, hinzu kommt nach dieser Rechnung ein städtischer Eigenanteil von knapp 370 000 Euro.
Zwischenzeitlich hat sich allerdings ergeben, „dass einige zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Schwimmbadtechnik und des Brandschutzes zwingend erforderlich sind“, heißt es in der Vorlage zur Stadtratssitzung. Somit fehlen unterm Strich etwa 527 000 Euro, die auch nicht im aktuellen Haushalt eingestellt sind. Das soll nun im kommenden Haushalt geschehen, vielleicht ist auch eine weitere Förderung möglich. Um die Zeit bis zur Genehmigung des nächsten Haushaltes – was in den vergangenen Jahren in Völklingen immer eine langwierige Sache war – zu überbrücken, soll die fehlende Summe aus dem bereits genehmigten Budget für das Freibad übertragen werden und, wenn alles erledigt ist, wieder ins Freibad-Budget eingestellt werden.
Die Dachsanierung des Hallenbades wird bei all dem als eigenständiges Projekt betrachtet: Zur Dachsanierung hatte die Verwaltung, mit entsprechendem Stadtratsbeschluss im Rücken, im vorigen Jahr einen Zuschuss aus einem Bundes-Fördertopf für energetische Sanierungen beantragt. Eine Zu- oder Absage liegt allerdings noch nicht vor.