Friedrichsthaler Hallenbad weiter zu
Seit Herbst 2023 ist das Friedrichsthaler Hallenbad geschlossen, nachdem Mängel am Dach entdeckt worden waren. Die Stadt hofft, das Bad im September wiedereröffnen zu können.
Nachdem im September 2023 bei Sanierungsarbeiten am Friedrichsthaler Hallenbad erhebliche Mängel am Dach entdeckt worden waren, saß der Schock im Stadtrat tief (die SZ berichtete).
Wie und ob das Hallenbad eine Zukunft haben würde, wagte zu diesem Zeitpunkt niemand mit Sicherheit zu sagen. Brisant war auch die Tatsache, dass die Schäden auf Fehler während der Bauzeit im Jahr 1974 zurückgeführt werden konnten.
Das Bad wurde umgehend geschlossen. In Friedrichsthal rieben sich die Verantwortlichen kurz die Augen, atmeten einmal kräftig durch, bekannten sich dann aber über alle Parteigrenzen hinweg zum Erhalt des Bades. Bürgermeister Christian Jung (SPD) brachte es auf den Punkt: „Sie können davon ausgehen, dass wir alles versuchen werden, damit das Hallenbad eine Zukunft hat.“Den Worten folgten Taten. Zunächst galt es, Angebote einzuholen und Aufträge zur Instandsetzung zu vergeben. Doch allein der Rückbau und der Wiedereinbau der Innendecken und der technischen Bauteile der Lüftungs- und Elektroanlagen, die mit den Trapezblechen verbunden sind, stellten eine Herausforderung dar.
Und da außerdem von den Mängeln auch ein Teil der Dachfläche über der Umkleide, dem Dusch- und Eingangsbereich sowie der Cafeteria betroffen waren, war schnell klar, dass die Arbeiten nicht nur kompliziert sein, sondern auch viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Die ersten Gutachten ergaben, dass rund 240 Quadratmeter Trapezbleche auf der tieferliegenden Dachfläche ausgetauscht werden müssen. Rund 40 000 Euro für die Trapezbleche und weitere 80 000 Euro für den Rückbau und Wiedereinbau der Innendecken und der technischen Bauteile wurden dafür inzwischen zusätzlich aus dem Haushalt der Stadt bereitgestellt.
Bei den Sanierungsarbeiten kam und kommt es immer wieder zu Verzögerungen. Aus mehreren Gründen: Neben Lieferschwierigkeiten beim Baumaterial ließen in den Wintermonaten oftmals die ungünstigen Wetterverhältnisse kei
„Bei Sanierungsmaßnahmen in Bestandsgebäuden ist immer mal wieder mit Überraschungen zu rechnen.“Bäderbetrieb der Stadt Friedrichsthal
nerlei Arbeiten am Dach zu. Fachfirmen waren stark ausgelastet. Und natürlich war auch die Finanzierung ein großes Thema. Denn während die ursprünglich angedachten Sanierungsmaßnahmen noch mit netto 730 000 Euro veranschlagt waren und das Projekt zu 90 Prozent mit Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“gefördert wurde, müssen alle im Laufe der Bauphase entstehenden Mehrkosten über den städtischen Haushalt finanziert werden. Dass sich die
Kosten dabei auf die 120 000 Euro für die so wichtigen Trapezbleche beschränken werden, ist nicht zu erwarten.
Bei der jüngsten Ratssitzung gab die Verwaltung bekannt, dass die Trapezbleche inzwischen bestellt sind. Lieferzeit: voraussichtlich zehn bis zwölf Wochen. Außerdem habe am 16. Februar eine weitere Begehung mit der beauftragten Baufirma stattgefunden. In der Halle sei positiv zu erwähnen, dass die Dachfläche über dem Schwimmerbecken, die von größeren Mängeln nicht betroffen war, noch im alten Jahr weitgehend fertiggestellt werden konnte. Außerdem sei das Dach auch nach dem vielen Regen zuletzt dicht geblieben. Die Arbeiten zur Erneuerung der Elektrohauptverteilung und der Mess- und Regeltechnik zur Wasseraufbereitung verlaufen indessen planmäßig.
Der Bäderbetrieb hofft, dass die Wiederinbetriebnahme des Hallenbades Mitte September möglich sein wird, weiß aber auch, dass „bei Sanierungsmaßnahmen in Bestandsgebäuden immer mal wieder mit Überraschungen zu rechnen ist.“